Mehr Aktivitäten aus und auf eigenem Boden
16.05.2024 Wittinsburg«WittiKultur» setzt sich neue Ziele
Der 2010 gegründete Kulturverein «WittiKultur» ist in Wittinsburg eine feste Grösse. Allerdings zieht es die Vereinsmitglieder oft nach auswärts. Nun sollen auch im Dorf vermehrt Akzente gesetzt werden.
...«WittiKultur» setzt sich neue Ziele
Der 2010 gegründete Kulturverein «WittiKultur» ist in Wittinsburg eine feste Grösse. Allerdings zieht es die Vereinsmitglieder oft nach auswärts. Nun sollen auch im Dorf vermehrt Akzente gesetzt werden.
Sander van Riemsdijk
Am Anfang stand eine Vision. Vor 14 Jahren wurde auf Wunsch aus der Dorfbevölkerung das Projekt «Witti-Kultur» ins Leben gerufen. Der fünfköpfige Vorstand mit Guido Kübler als Präsident hatte sich zum Ziel gesetzt, die Dorfbevölkerung zusammenzuschweissen und für kulturelle Angebote inner- und ausserhalb von Wittinsburg zu sensibilisieren. Ebenso wollte man mit der Gründung des Kulturvereins verhindern, dass das Dorf sich zu einer Schlafgemeinde entwickelt, wie es damals hiess. Sogar von der Gründung eines Dorfmuseums war die Rede. Wo steht der Verein heute, 14 Jahre nach seiner Gründungsversammlung?
Die Vision lebe weiter, versichern die drei Vorstandsmitglieder, Caroline Zürcher, Gemeindepräsidentin von Wittinsburg, der kürzlich verabschiedete Vereinspräsident Guido Kübler und sein Nachfolger Beat Mangold auf der Terrasse des Restaurants Bürgin. Einzig der jüngere Teil der Dorfbevölkerung lasse sich kaum für den Kulturverein begeistern. «Das Durchschnittsalter der Mitglieder ist hoch und es gibt immer wieder altersbedingte Abgänge», sagt Zürcher. Mangold macht sich betreffend Rekrutierung von jüngeren Mitgliedern keine Illusionen: «25-Jährige werden dem Verein nicht beitreten, weil diese in ihren Interessen ganz anders orientiert sind.» Nichtsdestotrotz habe der Verein bei einer stabilen Mitgliederzahl von 36 altersbedingt eine gute Durchmischung.
Im Dorf verankert
Der Kulturverein wird vom Gemeinderat unterstützt und ist im Dorf fest verankert. «Wir bekommen in den spontanen Begegnungen im Dorf immer wieder positive Rückmeldungen von Mitgliedern für unsere Aktivitäten», sagt Caroline Zürcher. «Der Verein lebt bei den Menschen», ergänzt Guido Kübler, «sie fühlen sich im Verein zu Hause.» Es sei dem Verein auch gelungen, mit seinen Aktivitäten den anderen Vereinen keine Konkurrenz zu machen.
Die Mitglieder leisten einen bescheidenen Vereinsbeitrag, Besuche von Anlässen werden von den Teilnehmenden selber finanziert. Im Einzelfall kann beim Amt für Kultur ein finanzieller Zustupf beantragt werden.
Grossen Wert legt der Verein auf die Stärkung des Zusammenhalts durch gemeinsame Erlebnisse, ob bei Anlässen oder Ausflügen. «Die Geselligkeit wird bei uns grossgeschrieben», sagt Guido Kübler. Dennoch möchte Beat Mangold «WittiKultur» neue Impulse verleihen. Das bedeutet: «Etwas mehr Schwung in den Verein bringen und seinen Bekanntheitsgrad in der Region erhöhen.»
Heute erleben die Vereinsmitglieder Kultur mehrheitlich auswärts – mit Reisen in andere Länder und Besuchen regionaler Anlässe. Dieses Jahr seien Besuche des Freilichttheaters im «Silo 12» in Läufelfingen vorgesehen oder der Besuch der Sägemühle in Oltingen. Solche Aktivitäten seien sehr beliebt, sagen die Vorstandsmitglieder. Doch die Gründer wollten seinerzeit mehr als das.
«Mir liegt es sehr am Herzen, künftig jedes Jahr oder alle zwei Jahre etwas im und für das Dorf zu organisieren», sagt denn auch Beat Mangold. Ebenso möchte man zukunftsweisend mit Präsenz an regionalen Veranstaltungen den Bekanntheitsgrad von «WittiKultur» erhöhen, verbunden mit dem Ziel, auf diesem Weg neue Mitglieder zu gewinnen.
Mit den neuen Visionen des frisch gewählten Vereinspräsidenten Beat Mangold setzt der Kulturverein neue Massstäbe, um den Satzungszweck «im Dorf – für das Dorf» wieder an Bedeutung gewinnen zu lassen.