Matthias Liechti will Regierungsrat werden
22.07.2025 RümlingenErster SVP-Politiker wagt isch aus der Deckung
nsc. Bis anhin liess die SVP Baselland offen, ob sie für den Ende Jahr frei werdenden Sitz von Monica Gschwind (FDP, Hölstein) im Regierungsrat eine eigene Kandidatur ins Rennen schicken wird. Nun meldet der ...
Erster SVP-Politiker wagt isch aus der Deckung
nsc. Bis anhin liess die SVP Baselland offen, ob sie für den Ende Jahr frei werdenden Sitz von Monica Gschwind (FDP, Hölstein) im Regierungsrat eine eigene Kandidatur ins Rennen schicken wird. Nun meldet der Rümlinger Landrat Matthias Liechti Interesse an.
Gegenüber dem SRF «Regionaljournal» begründet der Theologe und Bankleitungsmitglied einer Raiffeisenbank-Filiale im Kanton Solothurn seine Ambitionen mit dem Wählerauftrag: Als stärkste Partei im Kanton müsse die SVP Verantwortung übernehmen. Die Stimmberechtigten sollten entscheiden können, ob sie eine Regierungsbeteiligung der SVP wünschen oder nicht, so Liechti.
Der 45-Jährige sitzt seit 2023 für die SVP im Landrat und ist Mitglied der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission. Neben seinen Kenntnissen im Bildungsbereich verweist er auf seine Exekutiverfahrung auf Gemeindeebene: Über zehn Jahre gehörte er dem Gemeinderat von Rümlingen an, mehrere Jahre davon als Präsident.
Auf Anfrage bestätigt SVP-Parteipräsident Peter Riebli, dass Matthias Liechti sich bei der Personalkommission gemeldet habe und von dieser angehört worden sei. Abschliessend entscheide aber die Parteileitung, ob die SVP eine Kandidatur stellen werde. Die Kandidatenevaluation laufe noch, so Riebli. Dafür habe die SVP keine Findungskommission eingesetzt, sondern evaluiere potenzielle Kandidaten mittels der regulären Personalkommission. Diverse Gespräche seien bereits mit Bewerbern geführt worden; dabei würden vor allem die Wählbarkeit, das Potenzial sowie die Kompatibilität mit den Grundwerten der Partei thematisiert.
Angesichts des aktuellen Kandidatenfelds hält Riebli es jedoch für sehr wahrscheinlich, dass es zu einer eigenen Kandidatur kommen wird. «Wegen der Vielzahl an Kandidaturen dürfte es einen zweiten Wahlgang geben», sagt Riebli. Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs würden wohl entscheiden, hinter welcher Kandidatur sich die bürgerlichen Parteien dann vereinen würden. In einem zweiten Wahlgang sei aber ein bürgerlicher Schulterschluss anzustreben, so der SVP-Parteipräsident.
Falls die SVP-Parteileitung tatsächlich eine eigene Kandidatur vorschlägt, wird die Parteibasis am 14. August über eine allfällige Nomination befinden. Am selben Tag will auch die FDP ihre Nomination bekannt geben. Für deren Kandidatur haben sich bislang fünf Personen gemeldet: Die Buusner Gemeindepräsidentin Nadine Jermann (siehe Seite 3), Daniel Spinnler (Stadtpräsident, Liestal), Rolf Blatter (Landrat, Aesch), Markus Eigenmann (Gemeindepräsident, Arlesheim) sowie Klaus Kirchmayr, der frühere Grünen-Landrat und seit Kurzem FDP-Mitglied. Die Meldefrist der FDP ist gestern abgelaufen.
Bereits nominiert haben die Grünliberalen die GLP-Landrätin Sabine Bucher aus Sissach. Auch von der SP wird eine Kandidatur erwartet.