ETF | Erich Brodbeck siegt im Turnwettkampf 35+
Herzliche Gratulation zum Kategoriensieg, Herr Brodbeck. Haben Sie sich feiern lassen?
Erich Brodbeck: Dass Matthias Steinmann und ich auf dem «Pöschtler-Mobil» vor allen anderen ...
ETF | Erich Brodbeck siegt im Turnwettkampf 35+
Herzliche Gratulation zum Kategoriensieg, Herr Brodbeck. Haben Sie sich feiern lassen?
Erich Brodbeck: Dass Matthias Steinmann und ich auf dem «Pöschtler-Mobil» vor allen anderen einfahren durften, war richtig cool. Eine geile Sache. Wir haben am Samstag in Lausanne schon etwas gefeiert, in Buus haben wir dann nicht zu lange gemacht.
Haben Sie sich selbst überrascht oder wussten Sie, dass dreimal die Maximalnote möglich ist?
Ganz überrascht war ich nicht, aber eine 10 ist kein Selbstläufer. Ich habe im Voraus gedacht, eine 29 aus allen drei Teilen und ein Rang unter den ersten 10 wären top. Im Steinheben wäre ich enttäuscht gewesen, wenn ich nicht die Maximalnote erreicht hätte. Diese Disziplin machen wir auch in der Sektion. Kugelstossen habe ich seit Aarau 2019 nicht mehr gemacht, aber ich wusste durch das Training vor dem ETF, dass hier viel möglich ist. Hier hat es im letzten Stoss gerade noch zum Maximum gereicht. Und Unihockey ist Glückssache.
Wie meinen Sie das?
Den Unihockey-Parcours haben wir auf Beton absolviert. Wenn da zum falschen Zeitpunkt ein Steinchen vor den Ball rollt, kann der Ball verspringen oder man trifft eines der Törchen nicht. Hier musste wirklich alles passen – und es hat gepasst.
Sie haben dieselben Disziplinen ausgewählt wie in den Jahren 2019 und 2013. Warum sind Ihre Resultate besser?
Heuer wurden am ETF trotz gemeinsamer Rangliste erstmals pro Altersgruppe unterschiedliche Wertungstabellen benutzt. Ich muss also nicht gleich weit stossen oder gleich schnell rennen wie meine sechs Kollegen zuoberst auf dem Podest, die alle zehn oder mehr Jahre jünger sind als ich.
Dennoch: Wie bringt man es auch mit 62 Jahren noch auf eine dreifache 10,0?
Man muss vor allem Spass daran haben – und man muss halt trainieren. Ich bin seit 45 Jahren im Turnverein und gehe einfach gerne und regelmässig turnen. Dazu kommt bei mir: Wenn ich ein Ziel habe, will ich es auch erreichen. Ich habe in den vergangenen Wochen vor der Turnstunde jeweils Kugelstossen und den Unihockey-Parcours trainiert.
Dann steht einer Teilnahme am «Eidgenössischen» 2031 im Tessin nichts im Weg, oder?
Die Kollegen haben da eine Wette am Laufen … und ja, ich habe mich überreden lassen: Ich werde in sechs Jahren noch einmal mitmachen, wenn es die Gesundheit erlaubt.
Interview Sebastian Wirz