Magische Begegnungen
26.06.2025 Kultur, LäufelfingenZwei Freundinnen zeigen ihre Kunst im «Silo 12»
Denise Bürgi malt Naturbilder, die flüstern und zu Begegnungen einladen. Nadja Lerch formt Wesen, die zwischen Welten wandeln. Was herauskommt, wenn ihre Kunstwerke zusammenspannen, wird an einer neuen Ausstellung im ...
Zwei Freundinnen zeigen ihre Kunst im «Silo 12»
Denise Bürgi malt Naturbilder, die flüstern und zu Begegnungen einladen. Nadja Lerch formt Wesen, die zwischen Welten wandeln. Was herauskommt, wenn ihre Kunstwerke zusammenspannen, wird an einer neuen Ausstellung im «Silo 12» zu erleben sein.
Brigitte Keller
Es war einmal ein Einhorn. Es ist das allerletzte seiner Art. Geformt wurde es von der Künstlerin Nadja Lerch und ziert den Flyer zur kommenden Kunstausstellung im Industriemuseum Silo 12 in Läufelfingen. Damit es sich dort nicht so einsam fühlt, leistet ihm das Gemälde eines farblich darauf abgestimmten Waldes Gesellschaft. Dieses Bild hat die zweite ausstellende Künstlerin, Denise Bürgi, eigens für diese Ausstellung erschaffen.
Die beiden aus dem Kanton Solothurn stammenden Künstlerinnen, Nadja Lerch stammt aus Oberdorf und Denise Bürgi aus Lostorf, kennen und schätzten sich schon seit Jahren. Sie hatten des Öfteren an denselben Orten ihre Werke ausgestellt, wie etwa am Oltner Kunstmarkt auf der Alten Brücke. Daraus ist eine Freundschaft entstanden.
Von der Ausstellungsmöglichkeit im «Silo 12» erfuhr Bürgi im vergangenen Sommer über sieben Ecken. «Ich gebe an meinem Wohnort Malunterricht und eine meiner Schülerinnen singt auch noch, und deren Gesangslehrerin hatte schon einmal einen Auftritt im ‹Silo 12› und gab ihr den Tipp.» Bürgi besuchte die letzte Ausstellung vor einem Jahr und war auf Anhieb begeistert von dem besonderen Ort. Der ehemalige Steinbruch mit Industriegebäude, umgeben von Wald, hätte sie zusätzlich angeregt, neue grossflächige Waldbilder zu malen. Sie werden im «Silo 12» zum ersten Mal zu sehen sein.
Vielleicht kommen ihre Naturbilder ein paar Oberbaselbieter Besuchenden bekannt vor, was daran liegen könnte, dass ein paar ihrer Bilder im vergangenen Jahr im Schaufenster eines Goldschmiedeateliers in Sissach hingen. Die Ausstellung zusammen mit Nadja Lerch wird Bürgis erste Ausstellung zu zweit sein. «Bisher machte ich nur Einzelausstellungen, abgesehen von Teilnahmen an Gruppenausstellungen.» Auch in Läufelfingen hatte sie zuerst vorgehabt, alleine auszustellen. Als sie dann wieder einmal ihrer Freundin Nadja Lerch begegnete, fragte sie diese spontan, ob sie nicht auch mitmachen wollte. Und ja, sie wollte.
«Magische Begegnungen – Zwischen Naturmalerei und Fantasiegestalten» lautet der Titel zur gemeinsamen Ausstellung. Von flüsternden Bildern und wandelnden Wesen ist die Rede. Dass unter anderem die Skulptur des «allerletzten» Einhorns mit an die Ausstellung geht, war auch der Wunsch von Denise Bürgi. «Ich dachte, das könnte nebst den erwachsenen Besucherinnen und Besuchern auch Kinder ansprechen», sagt sie.
Kunst auch für Kinder zu machen, liegt ihr am Herzen und hat einen besonderen Hintergrund: Denise Bürgi bietet seit 20 Jahren Führungen durchs Paul-Gugelmann-Museum in Schönenwerd (SO) an und lernte den umtriebigen Künstler der «Poetischen Maschinen» persönlich kennen und schätzen. Ihm habe schon immer viel daran gelegen, Kindern die Freude am Kreieren von eigenen Kunstwerken mitzugeben, so Bürgi. Viele Jahre lang habe er in Schulen Projektwochen abgehalten und sie sei eine der Freiwilligen gewesen, die ihn dabei begleitet und unterstützt haben.
Verbindende Kunst
Bürgis Bewunderung für Gugelmann und dessen Einsatz ist spürbar, wenn sie davon erzählt. «Die Kunst hat uns zusammengebracht», sagt sie, «ich habe viel von Paul Gugelmann gelernt, etwa löten und Kunst aus Messing zu kreieren.» Und natürlich die ganzen Geschichten zu den wankenden, rauschenden, dampfenden, surrenden und pfeifenden Maschinen, die sie den Besucherinnen und Besuchern des Museums zeigt.
Nun freut sich Denise Bürgi, ihre Landschaften und Naturbilder, hergestellt mit Ölfarben, zusammen mit den Skulpturen von Nadja Lerch auszustellen. «Die Räume hier sind einfach der Hammer, sie sind so schön», freut sich auch Nadja Lerch. Ihre Skulpturen, die aus Gips und Holzmehl hergestellt sind und unter anderem mit Tusche und Farbstiften ausgeschafft sind, wird sie zum ersten Mal zusammen mit Landschaftsbildern zeigen. Jedes Arrangement an Bildern und Skulpturen im «Silo 12» wird, so die beiden Solothurner Künstlerinnen, seine ganz eigene Geschichte erzählen.
Die Vernissage mit Bildern von Denise Bürgi und Skulpturen von Nadja Lerch im «Silo 12» in Läufelfingen findet am Samstag, 28. Juni, um 14 Uhr statt. Eine befreundete Künstlerin, Claudia Abrantes, wird in die Ausstellung einführen. Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 20. Juli.