«Made in Switzerland»
22.05.2025 BuusNadine Jermann, Landrätin FDP, Buus
Der Eurovision Song Contest ist vorbei – und die Region Basel hat sich als hervorragender Gastgeber auf der internationalen Bühne präsentiert.
Besonders im Gedächtnis bleibt der kreative ...
Nadine Jermann, Landrätin FDP, Buus
Der Eurovision Song Contest ist vorbei – und die Region Basel hat sich als hervorragender Gastgeber auf der internationalen Bühne präsentiert.
Besonders im Gedächtnis bleibt der kreative Auftritt der beiden Moderatorinnen Sandra Studer und Hazel Brugger im ersten ESC-Halbfinale. Mit dem Song «Made in Switzerland» brachten die beiden ein humorvolles, fröhliches und gleichzeitig selbstironisches Porträt unseres Landes auf die Bühne. Das Lied wurde nicht nur vom Publikum vor Ort gefeiert, sondern auch in den Sozialen Medien millionenfach geteilt – ein Mini-Musical, das mit viel Charme durch die Welt der Schweizer Klischees führt.
In knapp sechs Minuten besangen die Moderatorinnen neben den stereotypen Eigenheiten wie Jodeln, Fondue, Skifahren, Schoggi und Uhren in Teleshopping-Manier auch einige Schweizer Innovationen wie Sparschäler, Birchermüesli, Taschenmesser, Nescafé, Frischhaltefolie, LSD bis hin zur Relativitätstheorie, die Albert Einstein während seiner Zeit in der Schweiz entwickelte.
Was auf den ersten Blick witzig erscheint, ist bei genauerem Hinsehen auch eine pointierte Erinnerung an das, was unsere Schweiz auszeichnet: Kreativität sowie Erfinder- und Unternehmergeist. Diese Errungenschaften sind nur möglich in einem Land, das seine Werte hochhält: Freiheit, Eigenverantwortung, Rechtsstaatlichkeit und die gelebte direkte Demokratie. Diese Werte bilden das Fundament unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Das Vertrauen der Bevölkerung, mitentscheiden zu können, hat unser politisches System stark und resilient gemacht. Unser wettbewerbsfreundliches Umfeld, kombiniert mit hoher politischer Stabilität und verlässlichen Rahmenbedingungen, schafft Raum für Kreativität – sei es in zahlreichen KMU oder in global tätigen Unternehmen. Diese Mischung aus Freiheit, Verantwortung und Innovationskraft hat unseren heutigen Wohlstand ermöglicht.
Umso wichtiger ist es, diese Stärken zu bewahren. Bürokratische Hürden, Überregulierung oder der reflexhafte Ruf nach staatlicher Intervention bei jedem Problem bergen die Gefahr, den Motor der Innovation zu drosseln. Fortschritt braucht Spielraum – und Vertrauen in Menschen, die anpacken wollen. Wer alles zentral regelt, unterschätzt die Kraft dezentraler, lokaler Lösungen.
Dass sowohl Sandra Studer als auch Hazel Brugger Wurzeln ausserhalb der Schweiz haben – ihre Mütter stammen aus Spanien und Deutschland –, ist zudem Teil der modernen Schweiz: offen und vielfältig. Genau diese Kombination aus Tradition, Weltoffenheit und Innovationsgeist macht unser Land stark.
Wir dürfen stolz sein auf das, was «Made in Switzerland» wirklich bedeutet. Nicht nur als Gütesiegel für Käse, Uhren oder Banken, sondern als Ausdruck eines Gesellschaftsmodells, das Ideen fördert und Eigenverantwortung ernst nimmt. «Switzerland – twelve points!»
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.