Löcher bohren und stopfen
14.03.2025 WintersingenRäbäschränzer und Räblüs packen beim Tunnelbau an
Der Präsident der Fasnachtsgesellschaft Wintersingen blickt auf eine gelungene Fasnacht zurück. «Ausgefeiert» ist jedoch noch nicht: Heute Abend findet in Wintersingen der ...
Räbäschränzer und Räblüs packen beim Tunnelbau an
Der Präsident der Fasnachtsgesellschaft Wintersingen blickt auf eine gelungene Fasnacht zurück. «Ausgefeiert» ist jedoch noch nicht: Heute Abend findet in Wintersingen der Cheerusball statt.
Kläfflitalerin
Der Platz bei der Firma Sägesser in Wintersingen, dem Sammelpunkt der einheimischen Fasnächtler, wurde am Sonntagmorgen immer bunter – oder genauer gesagt: immer pinker. Bei strahlend schönen Frühlingswetter kam die pinke Farbe der diesjährigen Kostüme besonders gut zur Geltung. Die gut 30 aktiven Fasnächtler der Räbäschränzer und Wagenclique Räblüs starteten voller Vorfreude in die kommenden Tage.
Der – oder das – Einzige, der bereits zu Beginn den Kopf etwas hängen liess, war das «Chluuri» hinten links auf dem Wagen. Die Antwort auf die Frage, ob der nachdenkliche Blick mit den Kosten der geplanten Sanierung des Chienbergtunnels – dem diesjährigen Sujet der Wintersinger Fasnächtler – zusammenhing oder doch eher mit seinem unausweichlichen Feuertod vom Mittwochabend, blieb das «Chluuri» schuldig.
Im Landrat hatte es ja bekanntlich geheissen, dass alles getan werden müsste, damit der Sissacher «Problemtunnel funktionstüchtig bleibt». Diesen Hilferuf haben sich die Wintersinger zu Herzen genommen. Die Frauen und Mannen boten sich mit ihrem Wagen und dem Sujet «Mir bohrä de Chienbärg neu» als tatkräftige Truppe von Tunnelbauern an. «Loch isch Loch», sagten sie sich. Um etwaige trübe Gedanken bei den Assoziationen zum Wort «Loch» zu vertreiben – dafür sorgte die pinke Farbe der Kostüme: «Pink Power» bis zu den Bärten, Haaren und dem Zopf.
Strenges Programm
Bevor es dem «Chluuri» an den Kragen gehen konnte, standen vier vollbepackte Tage auf dem Programm: Nach dem Startumzug vom Sonntagvormittag durchs Dorf mit anschliessendem Apéro ging es weiter an den Sissacher Umzug. Zurück in Wintersingen traf man sich traditionell am Fasnachtsfeuer.
Am Montag ging es weiter mit Strassenfasnacht, Beizlibetrieb und Schnitzelbänken mit den Rickenbacher Wüehlmüüs. Mit der Kinderfasnacht ging es am Dienstag weiter (siehe Bild), dann gings auf Tournee mit den Wüehlmüüs und am Abend erneut nach Sissach zur Wagenburg und zum Guggenkonzert. Am Mittwoch wurde nochmals kräftig im eigenen Dorf gefeiert, darauf folgte das Guggenkonzert in Gelterkinden, und via Zwischenhalt in Buus ging es wieder heim nach Wintersingen, wo es dem «Chluuri» um Mitternacht an den Kragen ging.
Sven Zuber, seit 26 Jahren aktiv dabei und seit 2018 Präsident der Fasnachtsgesellschaft Wintersingen, ist sehr zufrieden mit der diesjährigen Fasnacht. «Alles hat gepasst und war total cool. Der Umzug in Sissach am Sonntag war einfach grandios.» Und auch die beiden Guggenkonzerte in Sissach und Gelterkinden hätten «mega Spass» gemacht, trotz Regenschauer. Und «alle sind gesund und unfallfrei durch die Fasnacht gekommen», was ebenfalls erwähnt werden darf.
Neue Mitglieder willkommen
Der Fasnachtsjahrgang 2025 war damit beste Werbung für zukünftige Fasnächtler, die gerne aktiv mitmachen wollen, entweder bei den Räbäschränzern oder den Räblüs. So, dass auch weiterhin mindestens jeder Zwanzigste aus dem Dorf aktiver Fasnächtler bleibt und sich vielleicht auch bald wieder ein Dirigent zur Verfügung stellt.
Natürlich ist nach der Chluuri-Verbrennung noch nicht aller Tage Abend im Dorf, denn heute Freitagabend wird nochmals kräftig aufgetrumpft am Cheerusball in der Mehrzweckhalle: «Es goht so lang’s goht.»