Nachwuchstalente zeigten bei «Mille Gruyère» ihr Können
Ob erst seit Kurzem sicher auf den Beinen unterwegs oder bereits bei den Schnellsten des Landes: Am Freitagabend mass sich die Jugend des Mittelstreckenlaufs beim Regionalfinal von «Mille Gruyère» ...
Nachwuchstalente zeigten bei «Mille Gruyère» ihr Können
Ob erst seit Kurzem sicher auf den Beinen unterwegs oder bereits bei den Schnellsten des Landes: Am Freitagabend mass sich die Jugend des Mittelstreckenlaufs beim Regionalfinal von «Mille Gruyère» im Liestaler Gitterli.
Timo Wüthrich
Käse und Leichtathletik – zwei Dinge, die auf den ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Jedoch besteht eine Schnittstelle in der Talentförderung der Leichtathletik: In der ganzen Schweiz finden regionale Ausscheidungsrennen über 1000 Meter statt, an denen sich die schnellsten Jugendlichen für den grossen Schweizer Final qualifizieren können. Sponsor und Namensgeber ist die Käsemarke «Le Gruyère AOP».
In Liestal ging am vergangenen Freitagabend der Regionalfinal der beiden Basel und des Kantons Solothurn über die Bühne. Einige der besten aktuellen Mittelstreckenläufer des Landes wie Jonas Raess, der im vergangenen Sommer den Schweizer Rekord über 3000 Meter von Legende Markus Ryffel unterbot, konnten durch die Teilnahme am besagten Wettbewerb erste Erfahrungen auf nationaler Bühne sammeln. «Mille Gruyère» darf also durchaus als Eckpfeiler der Nachwuchsförderung in den Laufdisziplinen bezeichnet werden.
Am Freitag starteten zuerst die Kleinsten. Sieben Jahre alt oder jünger waren die Teilnehmenden dieser Altersgruppe. Angefeuert von Eltern, Geschwistern oder Grosseltern hatten sie ihren Spass auf der Tartanbahn im Gitterli – die Zeit war doch eher zweitrangig, da bei den jüngsten drei Kategorien nicht um die Final-Qualifikation gelaufen wurde.
Nach einer kurzen Pause stand für die ersten Athleten die Vorausscheidung für den nationalen Final an, der im Herbst im jurassischen Alle stattfinden wird. Das Wetter spielte nicht mit wie gewollt: Bei einigen Serien regnete es stark; die Temperatur sank merklich. Daher wurde es für die Läufer und Läuferinnen schwierig, schnelle Zeiten zu erzielen.
Erfolgreiche Oberbaselbieter
Nichtsdestotrotz zeigte der Nachwuchs einige starke Leistungen. Erwähnenswert sind die der Hölsteinerin Anina Schmid, die ihre Konkurrentin in einem engen Zielsprint um einige Hundertstel schlug und sich somit den Sieg holte. Ihre Teamkollegin von der LV Frenke-Fortuna, Félicia Josephine Wicki, gewann in der ein Jahr jüngeren Kategorie mit grossem Vorsprung und qualifizierte sich ebenfalls für den nationalen Final.
Die schnellste Zeit des Abends lief Noah Collioud, möglicherweise ein aufgehender Stern am Himmel der Schweizer Leichtathletik. Der Solothurner lief die 1000 Meter in 2:45 Minuten, doch trotz seines ungefährdeten Siegs habe er sich mehr erhofft. «Ich wollte eigentlich um die 2:30 Minuten laufen, doch nach 400 Metern war ich bereits am Limit. Dann kam ich ins Zweifeln und konnte die anvisierten Zwischenzeiten nicht mehr erreichen», so der 15-Jährige, der im Februar dieses Jahres in der Halle den nationalen U16-Rekord über 1000 Meter unterboten hat. Die bestehende Freiluft-Bestleistung über dieselbe Distanz will Collioud diesen Sommer unterbieten.
Auch wenn nicht jeder oder jede Teilnehmende solche Leistungen abrufen konnte – es war auf jeden Fall eine Veranstaltung, die den Nachwuchs der Schweizer Leichtathletik fördert.