Langsam wird es eng
15.10.2024 Sport, Fussball2. Liga: AC Rossoneri – SV Muttenz 2:3 (0:1)
Die AC Rossoneri verliert auch unter dem neuen Trainer Antonio Membrino am Samstagabend gegen den SV Muttenz mit 2:3 und steht weiterhin am Tabellenende. Da die direkten Konkurrenten punkten, wird es für die Lausner zunehmend ...
2. Liga: AC Rossoneri – SV Muttenz 2:3 (0:1)
Die AC Rossoneri verliert auch unter dem neuen Trainer Antonio Membrino am Samstagabend gegen den SV Muttenz mit 2:3 und steht weiterhin am Tabellenende. Da die direkten Konkurrenten punkten, wird es für die Lausner zunehmend eng.
Michel Biedert
Am vergangenen Samstagabend stehen sich auf dem Sportplatz Bifang mit der AC Rossoneri und dem SV Muttenz zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf gegenüber. Doch die Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein. Der SV Muttenz hat vor der Saison den jungen Trainer Patrick Mohren installiert und gibt ihm die nötige Zeit, um sich in der Liga zu etablieren. Auf der anderen Seite steht bei der AC Rossoneri mit Antonio Membrino ein neuer Trainer an der Seitenlinie, nachdem Marcel Hottiger nach dreieinhalb Jahren seinen Posten unter der Woche geräumt hat (die «Volksstimme» berichtete am Freitag). Klar kann ein Trainerwechsel im Abstiegskampf neue Impulse freisetzen. Doch dass diese dann auch gleich in etwas Zählbares umgemünzt werden, ist selten der Fall.
Die AC Rossoneri beginnt die Partie konzentriert und legt den Fokus auf Ballbesitz. Dies gelingt den Rot-Schwarzen sehr gut und die Gegner aus Muttenz haben in der ersten Halbzeit lange Mühe, Lösungen zu finden. Zu clever lassen die Lausner den Ball in den eigenen Reihen laufen und kombinieren sich teils ansehnlich bis vor das gegnerische Tor. Doch die letzten Pässe kommen zu oft nicht an oder sind zu wenig zwingend.
Das Heimteam kommt zwar durch Leandro Stasi (19. Minute), Jose Casado Garcia (28.) und Jordy Margaretta (37.) zu guten Möglichkeiten, doch den Abschlüssen fehlt es an Genauigkeit, um Marlon Jann im Tor der Gäste zu überwinden. Kurz vor der Pause bewahrheitet sich dann die alte Fussballweisheit «Wer die Tore vorne nicht macht, der bekommt sie hinten» gnadenlos. Mit dem gefühlt ersten richtig gefährlichen Abschluss geht der SV Muttenz in der 42. Minute durch Mulla Davran in Führung.
Zu grosse Hypothek
Nach dem Pausentee drückt die AC Rossoneri auf den Ausgleich und belagert den gegnerischen Strafraum förmlich. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff enteilt Loris Minnig bei einem Konter seinen Gegenspielern und zieht alleine auf das Tor von Txapua Hasler los. Der Torhüter ist gegen den Abschluss des Muttenzers machtlos, und so steht es früh 0:2 aus Sicht der Lausner.
Für einen Moment ist das Heimteam geschockt, versucht nach kurzer Zeit aber wieder, zu mehr Ballbesitz zu kommen. Dies gelingt sehr gut und man hat als Zuschauer das Gefühl, dass sich das Blatt noch wenden könnte. Bis zur 66. Minute, als Erik Blakaj in der eigenen Hälfte ausrutscht, die Muttenzer den Ball erobern können und in Überzahl auf das Lausner Tor zu rennen. Der schön freigespielte Robin Hänggi nutzt die Möglichkeit und erhöht auf 3:0 für seine Farben.
Der dritte Treffer setzt beim Lausner Casado Garcia, der als Spieler-Assistenztrainer aufgeführt ist, zusätzlich Energien frei und er versucht fortan, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Immer wieder fordert er im Mittelfeld die Bälle und verteilt diese zielgenau auf seine Mitspieler. In der 72. Minute zirkelt er den Ball nach einem Freistoss von der halblinken Seite zur Mitte und findet den Kopf von Carmelo Fontana, der sich im Gewusel lösen und zum 1:3 einnicken kann. Zwei Minuten später liegt der Ball wieder im Tor der Unterbaselbieter, doch der Treffer von Casado Garcia wird zu Recht wegen Offside aberkannt.
Der eingewechselte Leandro Piras bringt über die linke Angriffsseite neuen Schwung in die Partie und kann in der 82. Minute nur noch per Foul im Strafraum gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter versenkt Casado Garcia unhaltbar zum Anschlusstreffer in den Maschen.
Danach stellen die Gäste den eigenen Strafraum zu und die Rot-Schwarzen finden keine Mittel mehr, um auch noch den Ausgleichstreffer zu erzielen. Zu allem Übel verlieren sie kurz vor Schluss noch ihren Captain Mattia Salvatore nach einem Handspiel, das korrekterweise vom Unparteiischen mit Gelb-Rot bestraft wird. So stehen die Rossoneri weiterhin am Tabellenende und müssen in den verbleibenden drei Auswärtsspielen der Vorrunde versuchen, noch so viele Punkte wie möglich zu sichern. Dies dürfte sich schwierig gestalten, heissen die Gegner doch Liestal, Breitenbach und Binningen und sind alle im vorderen Teil der Tabelle positioniert.
TELEGRAMM
AC Rossoneri – SV Muttenz 2:3 (0:1). Sportplatz: Bifang. Zuschauer: 50. Tore: 42. Davran 0:1; 47. Minnig 0:2; 66. Hänggi 0:3; 72. Fontana 1:3; 82. Casado Garcia 2:3 (Pen.).
Rossoneri: Hasler; Brawand, Blakaj, Fontana, Flamur; Casado Garcia, Decahou; Santo, Salvatore, Margaretta; Stasi. Weitere eingesetzte Spieler: Müller, Herger, Piras.
Bemerkung: 74. Tor von Casado Garcia (Rossoneri) wegen Offside aberkannt. Verwarnungen: 54. Salvatore, 60. Casado Garcia (beide Foul), 86. Minnig (Reklamieren) und 90.+3 Decahou (Foul). Platzverweis: 90.+1 Salvatore (zweite Gelbe, Handspiel).