Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) hat gestern die Primarschule Rickenbach besucht. Die Oberbaselbeiter Gemeinde ist die einzige im Kanton, die mit einer Schulkommission ins neue Schuljahr startet.
Janis Erne
Der erste Schultag ist ein besonderer Tag. ...
Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP) hat gestern die Primarschule Rickenbach besucht. Die Oberbaselbeiter Gemeinde ist die einzige im Kanton, die mit einer Schulkommission ins neue Schuljahr startet.
Janis Erne
Der erste Schultag ist ein besonderer Tag. Vielen bleibt er lange in Erinnerung. So auch der Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind (FDP): Die 61-Jährige erzählte gestern in Rickenbach, dass sie damals «sehr aufgeregt» gewesen sei und der «strenge Abwart» ihr ein wenig Angst eingejagt habe.
Deutlich entspannter verlief der erste Schultag für Paula. Von Nervosität war bei der frischgebackenen Erstklässlerin nichts zu spüren. Sie habe sich sehr auf diesen Tag gefreut, sagte sie im Klassenzimmer beim Malen. Paula ist eines von drei Kindern, die in Rickenbach dieses Jahr in die 1. Klasse eingeschult werden. Im ganzen Kanton sind es 2750 Kinder und damit eines weniger als im Vorjahr.
Kanton begleitet Gemeinden
Regierungsrätin Gschwind hatte Rickenbach aus zwei Gründen für ihren traditionellen Schulbesuch zu Beginn des neuen Schuljahrs ausgewählt. Zum einen, weil die 567-Einwohner-Gemeinde wie viele andere im ländlichen Raum Mehrjahrgangsklassen führt, zum anderen, weil Rickenbach als eine von nur zwei Baselbieter Gemeinden auf den Schulrat verzichtet (die «Volksstimme» berichtete).
Neu gibt es in Rickenbach eine Schulkommission. Sie setzt sich aus Vertretern des Gemeinderats, der Schulleitung, der Lehrerschaft, der Eltern sowie der Bevölkerung zusammen und berät den Gemeinderat, der in Schulfragen endgültig entscheidet. Die Kommission wird vom ehemaligen Gemeindepräsidenten Matthias Huber präsidiert. Das Schulkommissionsmodell ermögliche «kürzere Wege» und «einfachere Entscheidungen», sagte Huber.
Die Entwicklung in Rickenbach wird vom Amt für Volksschulen des Kantons Baselland mit Interesse beobachtet und eng begleitet, wie dessen Leiter Beat Lüthy sagte. Die Oberbaselbieter Gemeinde dient sozusagen als Versuchslabor und könnte anderen Baselbieter Gemeinden als Vorbild dienen, ebenfalls auf das Schulkommissionsmodell umzusteigen. Dies ist mit entsprechendem Beschluss der Gemeindeversammlung jederzeit möglich.
Für Paula und die anderen Kinder stand gestern nicht die Organisation der Schule im Vordergrund, sondern die Freude und der Spass. Es wurden Lieder gesungen und die Grossen standen Spalier für die Kleinen, die liebevoll in die Schule aufgenommen wurden.