Kommt die Brücke zustande?
10.04.2025 TennikenNaturpark-Befürworter werben für ein Ja an der Urne
Am 18. Mai findet in Tenniken die Urnenabstimmung über den Beitritt zum Trägerverein des Naturparks statt. Das Referendumskomitee hat seine Argumente dargelegt: Der Abstimmung in Tenniken komme eine wichtige Rolle ...
Naturpark-Befürworter werben für ein Ja an der Urne
Am 18. Mai findet in Tenniken die Urnenabstimmung über den Beitritt zum Trägerverein des Naturparks statt. Das Referendumskomitee hat seine Argumente dargelegt: Der Abstimmung in Tenniken komme eine wichtige Rolle zu.
Sander van Riemsdijk
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nachdem die grosse Mehrzahl der Gemeinden dem Naturpark Baselbiet eine – zum Teil sehr deutliche – Abfuhr erteilt hatte, wurde in einigen Gemeinden das Referendum ergriffen, zum Beispiel in Tenniken. Die Gemeindeversammlung hatte sich im Dezember mit 56 zu 45 Stimmen gegen den Beitritt zum Trägerverein entschieden und verweigerte damit ihrem Gemeinderat die Gefolgschaft, der sich mehrheitlich für einen Beitritt ausgesprochen hatte.
Ein Komitee um die ehemalige Gemeindepräsidentin Sandra Bätscher, Corinne Dürr und Georg Geiger wollte das Feld nicht den Gegnern überlassen und hat mit 85 Unterschriften erfolgreich das Referendum ergriffen. In Hinblick auf die Urnenabstimmung vom 18. Mai wurde die Bevölkerung von Tenniken am vergangenen Montagabend vom Komitee im Dachstock des Schulhauses Hofmatt zu einem Informations- und Gesprächsabend eingeladen. 13 Interessierte leisteten der Einladung Folge.
«Diskussion kaum möglich»
Das Referendumskomitee begründet ihren Schritt damit, dass die Anwesenden ihre Meinung im Vorfeld der Gemeindeversammlung grösstenteils schon gebildet hätten, sodass eine ernsthafte Diskussion kaum möglich gewesen sei. Dies wollten sie jetzt nachholen – «und den Naturpark in einen grösseren Zusammenhang stellen, damit ersichtlich wird, worin das Zukunftsträchtige dieses Projekts liegt», wie Georg Geiger sagte.
Eingeladen waren als Referent der Kulturingenieur Hans Weber, Gemeinderat von Langenbruck, sowie Johannes Sutter, Gemeindepräsident von Arboldswil und Vizepräsident des Trägervereins Naturpark Baselbiet. Moderiert von Sandra Bätscher konnte das Publikum ins Gespräch einbringen und so allenfalls «zu einem differenzierten Urteil kommen», wie das Komitee erhoffte.
In seinem Referat zeigte Sutter «die Vorteile des Naturparks» auf und was dieser nicht könne. Ebenso kam er auf die negativen Rückmeldungen aus dem Lager der Naturparkgegner und die vielen Absagen durch Gemeindeversammlungen zu sprechen: «Wenn man die Berichte darüber hört und liest, bekommt man den Eindruck, dass ein Beitritt direkt ins Fegefeuer führt», sagte er in seiner gewohnt humorvollen Art.
Trotz des teils massiven Gegenwinds, dem der Naturpark momentan ausgesetzt ist, bleibt Sutter bezüglich Realisierung optimistisch. Mit den noch ausstehenden Beitrittsabstimmungen an Gemeindeversammlungen und Urnen sei die zusammenhängende Mindestfläche von 100 Quadratkilometern, die der Bund vorschreibt, noch immer realisierbar. «Der Abstimmung in Tenniken als Brücke zum Bezirk Liestal kommt dabei eine besondere Rolle zu», so Sutter.
Parkbefürworter Hans Weber ist ehemaliger Geschäftsführer des Naturparks Thal, des ersten regionalen Naturparks in der Schweiz. Nachdem er über seine «positiven Erfahrungen» berichtet hatte («man kann mit einem Beitritt als Gemeinde nur gewinnen»), wurde in einem Votum aus den Besucherreihen die fehlende Transparenz in der Kommunikation und die «verhältnismässig hohen Personalkosten» bemängelt.
«Es braucht Leute, welche die Park-Projekte umsetzen, und die kosten», antwortete Sutter und ergänzte: «Die Mitarbeiter generieren aber auch viele Gelder.» Sandra Bätscher fügte an, dass sich in Tenniken heute kaum noch Leute finden lassen, welche Arbeiten wie früher noch ehrenamtlich durchführen wollen oder können. Eine andere Person aus dem Publikum sprach sich dafür aus, dem Naturpark beizutreten und dann zu schauen, wie er sich entwickelt: «Wer nicht wagt, gewinnt nicht.»
Rothenfluh macht nicht mit
vs. Die Gemeindeversammlung von Rothenfluh hat am Dienstag den Beitritt zum Trägerverein des Naturparks Baselbiet abgelehnt. Das Resultat fiel mit 56 Nein- zu 7 Ja-Stimmen deutlich aus. Rothenfluh wäre vom noch möglichen Parkperimeter ohnehin abgeschnitten gewesen.