Klares Ja zum Gemeinschaftsprojekt
07.03.2024 RickenbachErste Gemeinde genehmigt Regionales Grundwasserpumpwerk
Das Grundwasserpumpwerk Tal der Gemeinden Buus, Maisprach und Wintersingen nimmt die erste Hürde. Die Gemeindeversammlung Rickenbach sagt deutlich Ja. Kommende Woche folgen die Abstimmungen in den beiden anderen beteiligten ...
Erste Gemeinde genehmigt Regionales Grundwasserpumpwerk
Das Grundwasserpumpwerk Tal der Gemeinden Buus, Maisprach und Wintersingen nimmt die erste Hürde. Die Gemeindeversammlung Rickenbach sagt deutlich Ja. Kommende Woche folgen die Abstimmungen in den beiden anderen beteiligten Gemeinden.
Otto Graf
Am Montag segnete die Gemeindeversammlung von Rickenbach die Statuten des Zweckverbands «Regionales Grundwasserpumpwerk im Tal» der Körperschaft ab und hiess den Anteil von 280 000 Franken an den Baukosten der Förderanlage in Buus einstimmig gut. Dem Entscheid ging eine längere Diskussion voraus. Gemeindepräsident Matthias Huber erinnerte daran, dass es eine wichtige Aufgabe sei, die Bevölkerung ausreichend mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen. So habe sich die Gemeinde schon vor Jahrzehnten mit einer Verbindungsleitung ins Versorgungsnetz von Buus eingeklinkt, um in Trockenzeiten die Versorgung mit dem köstlichen Nass zu gewährleisten.
Nun sollen die Lieferverträge durch einen Zweckverband der Gemeinden Buus, Maisprach und Rickenbach ersetzt werden. Wasserchef Stefan Waller erklärte, die Statuten seien das Resultat von mehrmonatigen Verhandlungen darüber, wie die Versorgung der drei Kommunen verbessert werden kann. Der Vertrag räume Rickenbach (und Maisprach) mehr Mitspracherechte ein. Bis jetzt seien alle Entscheidungen, auch finanzieller Art, in Buus getroffen worden. Künftig entscheide die gemeinsame Betriebskommission aufgrund eines ausgehandelten Schlüssels, der sich auf die Einwohnerzahlen und die Bezüge abstützt, darüber, wie die Unterhalts- und Betriebskosten auf die Gemeinden aufzuteilen sind. Die Regelung gelte sinngemäss auch für alle anderen Entscheide im Zusammenhang mit der Wasserförderung.
Gebühren sind Gemeindesache
Der Zweckverband erstreckt sich lediglich auf das Fördern und Aufbereiten des Rohwassers zu Trinkwasser. Die Verteilnetze sowie deren Unterhalt und Betrieb obliegen weiterhin den einzelnen Gemeinden, ebenso das Ausgestalten der Tarifstrukturen. Die ganze Geschichte wird über Gebühren finanziert und läuft über die Spezialfinanzierung Wasser. In Rickenbach verfügt diese Sonderkasse, wie Matthias Huber vorrechnete, derzeit über ein Eigenkapital von rund 1 Million Franken.
Der Bau des neuen Pumpwerks mit Ultrafiltrationsanlage ist bereits beschlossene Sache. Die Kosten sind mit 5,2 Millionen Franken veranschlagt. Da Buus über 50 Landwirtschaftsbetriebe in der Region mit Wasser versorgt, beteiligen sich auf Gesuch hin Bund und Kanton mit einem Beitrag von total 1,5 Millionen Franken an den Kosten. Netto verbleibt somit eine Summe von 3,5 Millionen Franken. Buus hat gemäss Verteilschlüssel einen Anteil von 2,415 Millionen Franken zu übernehmen. Maisprach wird mit 850 000 Franken zur Kasse gebeten und Rickenbach, wie oben erwähnt, mit 280 000 Franken belastet. Stimmen Buus, am 14. März, und Maisprach, einen Tag später, der Vorlage ebenfalls zu, bedürfen die Beschlüsse noch der regierungsrätlichen Genehmigung.
Die rege benutzte Fragerunde drehte sich vorwiegend um die Versorgungssicherheit. Bedenken, Buus könnte Rickenbach den Absperrschieber zudrehen, falls die im Vertrag fixierten jährlichen Bezugsmengen nicht ausreichen würden, zerstreuten Waller wie auch die anwesenden Delegationen aus Buus und Maisprach. Allenfalls, ergänzte Gemeindepräsident Huber, müssten die Verträge zu einem späteren Zeitpunkt angepasst werden. Mehrere Faktoren, so Huber, beruhten mangels Erfahrungswerten auf Annahmen. Der Zweckverband sei das Ergebnis einer einvernehmlichen interkommunalen Kooperation.
Weiter hiess die Versammlung das Projekt für das Umgestalten des Friedhofs gut und machte dafür einen Kredit von 115 000 Franken locker. Bis 2027 soll der Gottesacker der heutigen Bestattungskultur besser Rechnung tragen und zu einer Stätte der Ruhe und Besinnlichkeit werden. Noch offen ist, was mit einer prächtigen Eibe, dem botanischen Wahrzeichen des Areals, passiert.
Schliesslich verabschiedete die Versammlung die total revidierten Reglemente über die Feuerungskontrolle und über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen.