Keine Neuzugänge hier, neue Puzzleteile da
14.08.2025 Sport, FussballBubendorf und Gelterkinden gehen in die 2.-Liga-Saison
Nach dem Abstieg der AC Rossoneri verbleiben mit dem FC Bubendorf und dem FC Gelterkinden zwei Oberbaselbieter Vereine in der höchsten regionalen Spielklasse. Sie starten am Sonntag unter ...
Bubendorf und Gelterkinden gehen in die 2.-Liga-Saison
Nach dem Abstieg der AC Rossoneri verbleiben mit dem FC Bubendorf und dem FC Gelterkinden zwei Oberbaselbieter Vereine in der höchsten regionalen Spielklasse. Sie starten am Sonntag unter unterschiedlichen Voraussetzungen.
Alan Heckel
Sommerzeit ist Ferienzeit, das ist im Amateurfussball nicht anders. Wenn die Clubs also im Juli in die Saisonvorbereitung starten, ziehen sich ferienbedingte Absenzen wie ein roter Faden durch die ersten Trainingswochen. Bestes Beispiel dafür ist der FC Gelterkinden, wo Aleksandar Micic am Dienstag vergangener Woche – keine zwei Wochen vor dem Saisonstart – 16 Spieler begrüssen und damit die erste vernünftige Einheit des Sommers absolvieren konnte. Beunruhigen lässt sich der Trainer dadurch allerdings nicht. «Einerseits, weil ich weiss, dass es in den meisten anderen Vereinen ähnlich aussieht, und andererseits, weil es nichts bringt, negativ und hektisch zu werden – das würde nur auf die Mannschaft abfärben.»
Mit denen, die anwesend waren, feilte Micic vor allem an der Physis und der Intensität. Neue Gesichter konnte der 37-Jährige dabei nicht begrüssen. «Es ist nicht so, dass wir uns nicht gerne verstärkt hätten, aber weil wir keine Löhne zahlen, sind wir nicht die attraktivste Adresse in der Region …» Der FCG-Trainer ist aber einer, der das Glas halb voll sieht, und darauf aufmerksam macht, dass es durchaus ein Vorteil sein kann, keine Neuzugänge integrieren zu müssen. «Unser Plus ist, dass wir eingespielt sind – jeder kennt den anderen.» Auf dem Papier sind die Gelterkinder schwächer einzuschätzen als in der Vorsaison, die sie auf Rang 11 abgeschlossen haben. Denn mit dem zurückgetretenen Pierre Torre sowie Noa Merz und Gabriel Topic, die studienhalber die Region verlassen haben, fehlen den Oberbaselbietern drei wichtige Kräfte. Hinzu kommt, dass die langzeitverletzten Jannis Lüthi und Benjamin Pierer die Vorrunde ebenso verpassen werden wie Marek Binjas (Militär). Kein Wunder, sagt Aleks Micic, dass es zunächst in erster Linie darum geht, dem Tabellenkeller fernzubleiben.
FCB: «Wir haben Ambitionen»
Auf die Heimstärke kann der FCG dabei nicht zählen, denn in den ersten sechs Runden müssen die Kicker von der Wolfstiege fünfmal auswärts ran. «Dafür haben wir dann in der Rückrunde einen kleinen Vorteil», sieht der Trainer das Positive und glaubt an die Qualitäten seiner Truppe. «Wenn alle fit sind und den Kopf beim Fussball haben, ist ein Rang zwischen 5 und 8 möglich.»
Mischa Schäublin, der Trainer des anderen Oberbaselbieter Clubs in der regionalen 2. Liga, traut seinen Jungs noch etwas mehr zu. Denn im Gegensatz zu Kollege Micic blickt der Mann, der beim FC Bubendorf an der Linie steht, auf eine «top Vorbereitung» zurück. «Ich bin sehr zufrieden.» Die Spieler seien alle da gewesen und hätten gut gearbeitet, dazu hätten sich die Gelbblauen punktuell verstärken können. «Die Puzzleteile, die uns letzte Saison gefehlt haben, sind jetzt da.»
Ebenfalls konnten die Abgänge kompensiert werden. Rückkehrer Noé Wahl («Er ist als Persönlichkeit gereift.») soll die Rolle von Noah Schneider (Wechsel zu Liestal) auf der (Doppel-)Sechs übernehmen, und in Michael Lohner glaubt Schäublin den richtigen Ersatz für Stürmer Fabian Böni (Rücktritt) gefunden zu haben. «Er hat zwar nur in unteren Ligen gespielt, aber Michi ist willig, arbeitet gut gegen den Ball und hat gezeigt, dass er ein Goalgetter sein kann.»
In den vergangenen Wochen arbeiteten die Bubendörfer vor allem daran, ihre Schwächen aus der vorangegangenen Spielzeit auszumerzen. «Wir hatten Mühe gegen tief stehende Mannschaften und wir erkannten nicht, wenn die Gegner Abweichungen in ihrer Spielweise vornahmen», erklärt der FCB-Trainer, der in den Testspielen diverse Fortschritte ausgemacht hat. «Wir werden immer besser im Spiel gegen den Ball und sind weniger ängstlich, nach vorne zu verteidigen.» Geht es nach Schäublin, ist sein Team bereit für die Saison. Der 28-Jährige kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. Die Ziele will er intern halten. Dennoch hält er fest: «Wir sind der FC Bubendorf und haben unsere Ambitionen.» Den Aufstieg meint er damit allerdings nicht, den machen seiner Ansicht nach Aesch und Kleinhüningen («Die spielen finanziell in einer anderen Liga.») untereinander aus. Doch wenn die «Übermannschaften» stolpern sollten, könnten die Bubendörfer durchaus in die Rolle des lachenden Dritten schlüpfen.
Kader FC Gelterkinden 2025/26
Tor: Jannis Lüthi (2002), Cyril Saladin (1996), Roger Saladin (1991).
Feldspieler: Marco Belser (1994), Marek Binjas (2005), Timo Buess (2005), Lukas Burkhardt (1994), Timo Di Biase (1994, Captain), Oliver Dudler (1999), Nico Geneto (2008), Fabio Hammernick (2000), Lars Lutz (2001), Peppino Martin (2000), Benjamin Pierer (1995), Toni Rauch (1998), Mirco Schumacher (1999), Fabio Spinella (1995), Numa Tschopp (1997), Pascal Tschopp (1991), Viorel Trüeb (1996), Andrin Vaterlaus (2006), Gian Vaterlaus (2004), Justin Wüthrich (2006), Livio Zurflüh (2002).
Staff: Aleksandar Micic (Trainer), Kevin Schneider (Assistenztrainer), Marco Burtschi (Assistenztrainer), Andrei-Grigore Potoret (Goalietrainer), Samuel Mollet (Coach).
Kader FC Bubendorf 2025/26
Tor: Silas Ackermann (2005, neu, von 2. Mannschaft), Clemens Hohl (1995), Patrick Häfelfinger (1996).
Abwehr: Benjamin Bader (2006), Sinan Bloch (2006, neu, 2. Mannschaft), Manuel Jnglin (2003), Nikola Jancic (2000), Ermal Mazreku (2005, neu, Rossoneri), Nico Nachbur (2006), Aaron Schaffner (1996), Alex Schärli (2000), Nicola Schöpfer (1996, neu, Muttenz), Nico Simon (1993).
Mittelfeld: Briag Adler (1995), Nicola Brügger (1994), Mattia La Banca (2004), Joel Richner (2003, neu, 2. Mannschaft), Dimitri Sidler (1995), David Spescha (1999), Noé Wahl (2003, neu, Oberdorf), Noah Wirz (2007), Gregory Wyttenbach (1995).
Angriff: Eralp Dindar (2004), Janis Eggimann (2005), Fabian Frey (1997), Michael Lohner (1998, neu, Oberdorf), Boas Tschopp (2001).
Staff: Mischa Schäublin (Trainer), Olivier Bühler (Assistenztrainer), Stephan Gutknecht (Assistenztrainer), Kris Wenger (Goalietrainer), Raoul Bürgin (Coach), Marc Wahl (Coach).