Keine Kandidatur vor den Wahlen
20.02.2024 NusshofKaum Interesse an Infoabend zu Exekutivamt
Eine Informationsveranstaltung in Nusshof über die Arbeit in der Gemeindebehörde ist am vergangenen Donnerstag beinahe zur «Nullnummer» geworden. Lediglich sieben Stimmberechtigte zeigten Interesse.
Willi ...
Kaum Interesse an Infoabend zu Exekutivamt
Eine Informationsveranstaltung in Nusshof über die Arbeit in der Gemeindebehörde ist am vergangenen Donnerstag beinahe zur «Nullnummer» geworden. Lediglich sieben Stimmberechtigte zeigten Interesse.
Willi Wenger
Das Interesse seitens der Bevölkerung von Nusshof an einem vom Gemeinderat am vergangenen Donnerstag organisierten Informationsabend über die kommunale Behördenarbeit war bescheiden, um nicht zu sagen ernüchternd. Lediglich sieben Stimmberechtigte markierten Präsenz am Abend, an dem Gemeindepräsident Rolf Wirz und im Speziellen sein Vizepräsident Niklaus Lang ausführlich über ihre Arbeit im Gemeinderat informierten. Gering waren letztlich auch die Wortmeldungen aus dem Plenum.
Nur noch zwei Wochen
Gemeindepräsident Wirz freute sich trotzdem über die Besucherinnen und Besucher. Er machte unter diesen gar zwei bis drei mögliche Personen – ohne diese allerdings namentlich zu nennen – aus, die unter Umständen Interesse an einem Gemeinderatsamt haben könnten. Dennoch: Letztlich stand fest, dass zwei Wochen vor den Wahlen bei der Gemeindeverwaltung noch keine Meldungen von Personen eingegangen waren, die sich für die Behördenwahlen am Ende der kommenden Woche zur Verfügung stellen.Wirz bestätigte diese Tatsache auf Nachfrage explizit. Wirz machte unmissverständlich klar, dass er und Lang ihr Amt nicht weiterführen werden. «Wir treten nicht zurück, sondern wir kandidieren nicht mehr», stellte er klar. Wirz hat nach vier Jahren im Amt genug; Lang stellt sein Amt nach drei Legislaturperioden zur Verfügung.
Lang informierte das Plenum, dass neben den zwei Vakanzen im dreiköpfigen Gemeinderat in Nusshof im Frühsommer zudem drei Mitglieder der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission zu wählen sind. «In der Sozialhilfebehörde rechnen wir mit einer bis zwei Vakanzen», ergänzte der Vizepräsident. Der Gemeinderat hielt generell fest, dass der Zeitaufwand pro Jahr eines Gemeinderats in etwa einer 10-Prozent-Stelle entspreche. «Der Präsident ist mit rund 20 Prozent Arbeitspensum deutlich mehr belastet», ergänzte Lang. Wirz ermunterte die Bevölkerung trotzdem zu einer Kandidatur, «obschon der Lohn nicht fürstlich ist».
Nie parteipolitisch
Des Geldes wegen engagiere sich hier niemand, redete Wirz Klartext. «Uns ging es um die Sache, und wir wollten die Gemeinde auch weiterbringen.» Lang lobte zudem den Zusammenhalt im Gremium. Man arbeite sehr sachlich und nie parteipolitisch. Wirz ergänzte, dass der Gemeinderat, seit er im Amt ist, noch nie abgestimmt habe: «Wir finden uns immer im Gespräch.»
Die Sitzungen hält der Gemeinderat Nusshof seit Anfang Jahr in der Regel vierzehntäglich jeweils abends im Gemeindehaus in Wintersingen ab. Die Nusshöfer Exekutive profitiert dabei von der ausgezeichneten Infrastruktur der Nachbargemeinde, die unter anderem auch die Verwaltung von Nusshof führt. «Wir sind aktuell daran, unsere Arbeit sukzessive zu digitalisieren», sagte Wirz. Der Schritt zur Professionalisierung sei in diesem Sinne gemacht.
Die Wortmeldungen der Besucherinnen und Besucher waren spärlich. Konkrete Fragen wurden etwa zu den einzelnen Ressorts gestellt. Nicht klar war jenen Personen unter anderem, wann konkret, etwa immer am Abend oder auch tagsüber, ein Gemeinderat präsent sein müsse oder Sitzungen stattfinden.
Da übernächstes Wochenende bereits gewählt wird, erwartet die Nusshöfer Verwaltung – sie befindet sich seit Anfang Jahr in Wintersingen – sehr bald Nennungen von Kandidatinnen oder Kandidaten für die beiden vakanten Gemeinderatssitze.
Nusshof, das einen Bilanzfehlbetrag ausweist, hat auch in diesem Bereich grosse Herausforderungen zu meistern – wie etwa auch Böckten oder Waldenburg. Demnächst würden darüber mit dem Kanton Gespräche geführt, sagte Wirz.
Bescheidene Vergütungen
en. Die Entschädigung der Gemeinderatsarbeit in Nusshof ist in zwei Teile aufgeteilt, in ein Fixum und Sitzungsgelder. Das Fixum pro Jahr beträgt seit Jahren für das Präsidium 7500 Franken, 6000 für das Vizepräsidium und 5000 Franken für den Gemeinderat. Als Sitzungsgelder erhalten der Präsident 90 Franken sowie der Vizepräsident und das «normale» Mitglied je 65 Franken.