Frühlingsanlass der Jugendallianz Baselbiet
Am ersten Märzsonntag fand in der reformierten Kirche Gelterkinden ein Anlass der Jugendallianz Baselbiet statt. Die Allianz hat folgende Vision: Junge Menschen aus unterschiedlichsten Kirchen feiern, entdecken und leben miteinander ...
Frühlingsanlass der Jugendallianz Baselbiet
Am ersten Märzsonntag fand in der reformierten Kirche Gelterkinden ein Anlass der Jugendallianz Baselbiet statt. Die Allianz hat folgende Vision: Junge Menschen aus unterschiedlichsten Kirchen feiern, entdecken und leben miteinander den Glauben an Gott. Junge Menschen machen sich auf den Weg, gemeinsam Jesus Christus nachzufolgen. Junge Menschen stehen zusammen auf, um in der Gesellschaft ein Statement der Liebe, der Hoffnung und des Glaubens zu setzen.
Im Fokus des diesjährigen Frühlings-Events stand das biblische Gleichnis der beiden verlorenen Söhne. Wer sich auf einen traditionellen Gottesdienst eingestellt hatte, wurde schon in den ersten Minuten überrascht. Nachdem die Band die ersten Töne spielte, wurde sie abrupt von einem aufwühlenden Theater unterbrochen. Die Protagonisten verkörperten zwei völlig gegensätzliche Persönlichkeiten. Einerseits war da die freiheitsliebende Fränzi. Ein Freigeist, der sich von niemandem etwas sagen lässt, das Heft selbst in die Hand nimmt, gerne das Leben feiert, wenig Rücksicht auf Links und Rechts nimmt und mit frommem Gott-Gelaber und Moral-Geschwafel herzlich wenig anfangen kann.
Andererseits war da der Weltverbesserer Hans. Ein fleissiger und rechtschaffener Bürger. Ein Gutmensch, für den es keine Privilegien ohne Pflichten gibt. Er lebt ein vorbildliches Leben, bekämpft Ungleichheit und Ungerechtigkeit, kauft ausschliesslich Bio-Produkte und setzt sich beim lokalen Vogelschutzverein für Artenförderung ein. Hans geht regelmässig zur Kirche, betet das Vaterunser und wünscht sich, in einer zukünftigen Welt nur noch seinesgleichen anzutreffen. Gott könne stolz auf ihn sein. Menschen wie er haben sich den Himmel verdient.
Pfarrer Eric Hub nahm die Jugendlichen mit ins bekannte Gleichnis der beiden verlorenen Söhne. In dieser Geschichte gibt es zwar keine Fränzi und keinen Hans, jedoch einen älteren und jüngeren Sohn, die sich ähnlich gegensätzlich verhalten.
Hub lieferte in seiner Predigt eine Antwort: Beide Söhne schiessen am eigentlichen Ziel vorbei. Anstatt die Beziehung zu ihrem Vater zu suchen, geht es beiden nur um sich selbst. Beide sind nur am Erbe interessiert, jedoch nicht am Vater selbst. Auf ihre je eigene Art sind beide zutiefst hochmütig, selbstverliebt, eigensinnig. Gott, der himmlische Vater, wünscht sich keine selbstgerechten «Rechtgläubigen», aber auch keine egoistischen «Selbstverwirklicher». Er wünscht sich Geschöpfe, die seine Liebe erwidern und vertrauensvoll in Beziehung mit ihm treten.
Anschliessend an die Predigt spielte die jugendliche Band. Das Publikum lauschte andächtig den tollen Stimmen und sang bei etlichen Songs kräftig mit.
Fabienne Oberli und Beni Sutter