Jugend gegen Routine
30.10.2025 Sport, Unihockey1. Liga: Bubendörferinnen wollen gegen Top-Teams bestehen
Das Durchschnittsalter bei den Bubendörfer Unihockeyanerinnen beträgt 20 Jahre. Doch das Team von Trainerin Simone Dolder hat jüngst im Cup bewiesen, dass es sich gegen routinierte Spielerinnen durchsetzen ...
1. Liga: Bubendörferinnen wollen gegen Top-Teams bestehen
Das Durchschnittsalter bei den Bubendörfer Unihockeyanerinnen beträgt 20 Jahre. Doch das Team von Trainerin Simone Dolder hat jüngst im Cup bewiesen, dass es sich gegen routinierte Spielerinnen durchsetzen kann.
Sebastian Wirz
«Wir sind immer noch die Jüngsten. Bei den anderen kommen alle mit Kinderwagen», sagt Simone Dolder und lacht. Das Durchschnittsalter bei ihren Bubendörfer 1.-Liga-Unihockeyanerinnen beträgt gute 20 Jahre, keine Spielerin ist älter als 22. Viele gegnerische Teams spielten dagegen seit vielen Saisons gemeinsam bei den Aktiven, sagt Trainerin Dolder. Diese Erfahrung zahlt sich auf dem kleinen Feld sehr oft aus. Somit heisst es so gut wie in jedem Spiel der Bubendörferinnen in der höchsten Liga: «Jugend gegen Routine.»
Doch auch die Oberbaselbieterinnen haben nicht wenig Unihockey-Erfahrung. Die meisten spielten schon als Juniorinnen gemeinsam unter Dolder und waren 2023 beim Gewinn des Schweizer-Meister-Titels bei den A-Juniorinnen dabei. Langsam merke man ihnen diese Erfahrung an: «Routine heisst, dass wir je nach Situation nicht sofort abschliessen, sondern auch einmal umkehren, eine Runde hinter dem eigenen Tor durch drehen und dann wieder kontrolliert angreifen», sagt die 35-Jährige. «Wir können auch einmal den Ball halten, wenn wir in Führung sind, und die einstudierten Spielzüge oder Freistösse funktionieren immer besser.»
Dran bleiben und zuschlagen
Den Beweis, dass sich «die Jugend» auch bei widrigen Umständen durchsetzen kann, haben die Bubendörferinnen am Samstag im Cup gegen das ebenfalls erstklassige Winterthur angetreten: 0:3 lag der TSV Bubendorf im Achtelfinal zurück und glich auf 3:3 aus. 4:7 stand es später, ehe die Oberbaselbieterinnen mit einem Endspurt auf 11:7 davonzogen.
«Winterthur hat mit nur zwei Blöcken gespielt, wovon einer sehr stark und der andere deutlich schwächer war», sagt Dolder. Ihre Spielerinnen hätten Freunde und Familien eingeladen und sich selbst sehr viel Druck gemacht. Und dann das: «In den ersten zehn Minuten war fast jede Winterthurer Gelegenheit brandgefährlich und es stand bald 0:3 – ein echter Dämpfer vor dieser Kulisse und mit den hohen eigenen Erwartungen.»
Aber eben: Dolders Team kann das mittlerweile aushalten, kann dranbleiben und dann zuschlagen: Als die stärksten Gegenspielerinnen mit zunehmender Spieldauer müde wurden, glichen die Bubendörferinnen nicht nur aus, die besten Spielerinnen hatten gar die Fitness, dass Co-Trainer Yannick Kilcher auf zwei Blöcke reduzieren konnte, die den Sieg und den erstmaligen Einzug in den Viertelfinal des nationalen Cups sicherten.
In der Liga ist die Bilanz vor der Heimrunde vom Sonntag ausgeglichen: zwei Siege, zwei Niederlagen, Rang 6. Würden die Gastgeberinnen in der Sporthalle Sappeten gegen Vorjahresfinalist Oekingen (15.25 Uhr) und Vorjahreshalbfinalist Krattigen (17.15 Uhr) zwei Punkte holen, wäre Dolder zufrieden – «aber es dürfen natürlich auch mehr sein.»
Die Zeglingerin sieht ihr Team im Rennen um den vierten und letzten Play-off-Platz in der Gruppe. «Die Top 3 sind schon sehr stark. Die wissen mit ihrer Erfahrung und Klasse auch bei einem Rückstand, dass sie in den letzten zehn Minuten noch den Goalie rausnehmen und mit vier gegen drei Feldspielerinnen noch vier Tore machen können», sagt Dolder. Und so routiniert – nein, so routiniert seien ihre Schützlinge dann doch nicht.
Kader 2025/26
Tor: Vanessa Costantini (2005), Leonie Eigenheer (2007),
Zoë Niederhauser (2007).
Feldspielerinnen: Siri Burn (2007), Sina Brönnimann (2004),
Livia Costantini (2005), Svenja Gruner (2007), Noemi Häsler (2003),
Willow Hug (2003), Svenia Kleiber (2003), Joya Mosimann (2006),
Chiara Muscio (2003), Tania Oberli (2003), Delia Plattner (2005),
Luana Pozella (2004), Timea Rickenbacher (2003).
Staff: Simone Dolder (1990), Yannick Kilcher (1999).

