Jodel, Regen und Sägemehl
11.06.2024 SportSchwingen | «Kantonales» der jungen «Bösen» in Eptingen
Obwohl die Wetterprognosen für vergangenen Samstag nicht die besten waren, fand doch eine beachtliche Anzahl Schwingbegeisterter den Weg nach Eptingen, um am Baselbieter Jungschwingertag ...
Schwingen | «Kantonales» der jungen «Bösen» in Eptingen
Obwohl die Wetterprognosen für vergangenen Samstag nicht die besten waren, fand doch eine beachtliche Anzahl Schwingbegeisterter den Weg nach Eptingen, um am Baselbieter Jungschwingertag den Nachwuchs zu unterstützen.
Timo Wüthrich
Das Timing hätte viel schlechter nicht sein können: Pünktlich zum Beginn des ersten Schlussgangs fielen Regentropfen auf die Köpfe der Festbesucher und Festbesucherinnen sowie diejenigen der Jungschwinger – nicht zum ersten Mal. Doch die jungen Schwinger liessen sich am Baselbieter Kantonalen Nachwuchsschwinget nicht beeindrucken und zeigten im Sägemehl ihr Können, das teilweise schon hochstehend war. Auch der Oberbaselbieter Nachwuchs machte im Verlauf des Tages deutlich, dass er sich vor der starken Konkurrenz nicht verstecken muss.
Obschon es kein Jungschwinger des oberen Kantonsteils in den Schlussgang geschafft hat, sprangen doch einige ansehnliche Resultate heraus. 13 Zweige wurden an im oberen Baselbiet ansässige Jungschwinger verteilt. Die besten Resultate holten der Nusshöfer Silvan Waibel (Rang 5b) in der Kategorie der Zwölf- und Dreizehnjährigen sowie der Wintersinger Jari von Rotz (Rang 3c), der bei den Jahrgängen 2013 und 2014 antritt. Beide holten ein Total von 57,5 Punkten.
Boom bei Jungschwingern
«Ja, es gibt in der Tat mehr Zuwachs bei den Jungschwingern. Doch dies nicht in allen Klubs: In unserem Kanton haben vor allem die Vereine aus dem unteren Baselbiet einen Zulauf erhalten», meint der OK-Präsident Michel Kuonen, angesprochen auf das grosse Teilnehmerfeld, «dies ist wahrscheinlich auf das Eidgenössische Schwingfest in Pratteln zurückzuführen. Aber auch bei uns hat der eine oder andere Junge den Weg in den Schwingkeller gefunden.» Es sei sehr erfreulich, wenn sich der Schwingsport bei Kindern und Jugendlichen grösserer Beliebtheit erfreue. Kuonen weiss, wovon er redet, denn der Hölsteiner ist beim organisierenden Bezirkschwingklub Waldenburg nicht nur Präsident, sondern auch Leiter der Jugend-Abteilung.
Beliebt war das «Kantonale» des Nachwuchses am Samstag auch bei Oberbaselbieter Schwingfans, die sich die Gelegenheit nicht nehmen liessen, das Können der nächsten Generation zu bestaunen. Das Wetter war besser als angekündigt, was sich beim Publikum zahlenmässig bemerkbar machte. Die Rede war von deutlich mehr als 100 Kilogramm konsumierten Pommes frites und einigen zusätzlichen Fahrten in die Metzgerei. «Wir sind zufrieden mit der Besucherzahl, die auf jeden Fall wetterabhängig ist. Doch bei Festen mit Jungschwingern kann man mit einer soliden Konstante kalkulieren, da viele der Kinder oder Jugendlichen mindestens ein Familienmitglied mitbringen, das die Festwirtschaft frequentiert», bilanziert Kuonen. «Auch von vorhergehenden Austragungen haben wir einen Erfahrungswert, mit dem wir rechnen können, wenn wir die Esswaren für das Fest kaufen. Doch lieber kalkuliert man eher etwas konservativ und kann dann in Absprache mit den Partnern nachbestellen. So muss am Ende des Tages weniger weggeworfen werden».
Für lokale Schwingbegeisterte steht nach dem Baselbieter Jungschwingertag nun am Sonntag bereits ein weiteres Highlight an: Das Nordwestschweizer Schwingfest wird in Lausen ausgetragen. Dies hoffentlich ohne Regen.