Martin Schmid organisiert eine öffentliche Weihnachtsfeier
Weihnachten gilt im Christentum als Fest der Freude, das in vertrautem familiärem Kreis gefeiert wird. Auch im Sinne der Gemeinschaft organisiert der Diepflinger Martin Schmid am Abend des 24. Dezembers bei der Voliere ...
Martin Schmid organisiert eine öffentliche Weihnachtsfeier
Weihnachten gilt im Christentum als Fest der Freude, das in vertrautem familiärem Kreis gefeiert wird. Auch im Sinne der Gemeinschaft organisiert der Diepflinger Martin Schmid am Abend des 24. Dezembers bei der Voliere Exotic in Sissach ein öffentliches Fest mit Suppe und Spatz.
Sander van Riemsdijk
«Es soll ein soziales Weihnachtsfest für die Öffentlichkeit werden», begründet der frühere Sissacher Friedhofsgärtner Martin Schmid aus Diepflingen seine Initiative für eine etwas andere Feier an Heiligabend vor der Voliere Exotic in Sissach. Mit seiner Initiative zielt er insbesondere auf die Menschen, die an diesem Abend wenig zum Feiern haben. Aber nicht nur. «Es sind alle willkommen. Nicht nur, wer alleine ist, sondern ebenso diejenigen, die Weihnachten einmal anders als gewohnt feiern möchten», sagt Schmid.
Am kommenden Sonntag ab 16 Uhr wird Schmid in drei alten Waschhafen vor dem Eingang zur Vereins-Klubhütte der Voliere öffentlich Suppe und Spatz kochen – und 80 Liter roten und weissen Glühwein zubereiten. Unterstützt wird er dabei von seiner Familie – «Wir wollen Weihnachten nicht zu Hause feiern» – und mehreren Geschäftsleuten aus Sissach. Die Feier in einem 6 mal 6 Meter grossen Zelt wird ein Primeur sein und da Vergleichszahlen aus anderen Jahren fehlen, «kochen wir mal für 100 Personen», so Schmid «und schauen dann, wo es hinführt.»
Keine einmalige Sache
Zu 80 Prozent wird dieses Weihnachtsfest der anderen Art mittels Spenden von Naturalien, wie Fleisch, Wein und Gemüse, vom lokalen Gewerbe gesponsert. Mit einer freiwilligen Kollekte kann man den Anlass ausserdem finanziell unterstützen. Der Erlös geht zugunsten der Voliere Exotic. «Die Feier soll keine einmalige Sache bleiben», findet Schmid. «Die Idee ist, diese künftig zu einem festen Anlass zu machen.»
Bis zu seiner Pensionierung vor einem Jahr hat Schmid zu Weihnachten als Friedhofsgärtner traditionell 1000 Kerzen am Heiligabend auf dem Friedhof angezündet. Diese werden auch dieses Jahr nicht fehlen, nur wird dies seine Nachfolgerin übernehmen. Schmid wird nun an seinem «Familienprojekt» gebraucht, wie er seine Initiative mit einem Lächeln ironisch bezeichnet.
Unterdessen hat Schmid die Werbetrommel für die Feier schon kräftig gerührt. So sind Flyer in Umlauf gebracht worden, auf Facebook wird informiert und die Mund-zu-Mund-Werbung läuft auf Hochtouren. Erste spontane Reaktionen von Interessierten seien schon eingetroffen, sagt Schmid. Er hofft, dass weitere folgen werden. «Der Sinn von Weihnachten feiern ist ja, dass man zusammenkommt. Es muss nun wirklich niemand alleine zu Hause sitzen.»