Ihre Hilfe ist mehr denn je gefragt
25.03.2025 SissachJahresversammlung der Bäuerinnen und Landfrauen beider Basel
Die weitgehend ehrenamtlich tätigen Bäuerinnen und Landfrauen beider Basel erbringen verschiedene Leistungen für die Gesellschaft. Ihre Arbeit nimmt zu. Um ihren Verein weiterentwickeln zu können, suchen ...
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Die weitgehend ehrenamtlich tätigen Bäuerinnen und Landfrauen beider Basel erbringen verschiedene Leistungen für die Gesellschaft. Ihre Arbeit nimmt zu. Um ihren Verein weiterentwickeln zu können, suchen sie Sponsoren.
Elmar Gächter
Die 95. Generalversammlung des Bäuerinnen- und Landfrauenvereins beider Basel offenbarte einmal mehr, welche Leistungen seine Mitglieder erbringen. Dabei ist es nicht allein das bäuerliche Umfeld, das unter anderem mit der Landfrauenhilfe auf eine wichtige Unterstützung zurückgreifen kann. Von der in vielerlei Hinsicht ehrenamtlichen Tätigkeit der Bäuerinnen und Landfrauen profitiert auch die Öffentlichkeit.
So ist es eines der Vereinsziele, den Schülerinnen und Schülern das Potenzial einer saisonalen und regionalen Ernährung näherzubringen. Am Tag der Hauswirtschaft vom vergangenen Freitag führten Frauen des Vorstands in einer Primarschulklasse in Sissach erfolgreich ein erstes Pilotprojekt durch, bei dem eine gesunde Alltagsküche auf dem Programm stand. Vereinspräsidentin Evelyne Gasser hob an der von rund 70 Personen besuchten GV in der vom Kreis Reigoldswil-Waldenburg schön dekorierten Aula des Ebenrain-Zentrums auch den Tag der Pausenmilch hervor, an dem in 52 Gemeinden auf die Bedeutung von Milch in einer ausgewogenen Ernährung aufmerksam gemacht wurde.
Kassierin Carole Schweizer präsentierte eine ausgeglichene Rechnung 2024 und ein entsprechendes Budget 2025, die beide einstimmig genehmigt wurden. Sie stellte zudem erste Ansätze zum Sponsorenkonzept vor. «Wir haben im Vorstand vieles im Kopf, was wir alles verändern oder neu anpacken möchten», hielt sie fest, nur müssten diese Ideen auch finanziert werden können.
Gesucht sind Partnerschaften mit Firmen oder Verbänden, wobei finanzielle Beiträge ebenso wie Naturalgaben bei Anlässen willkommen sind. Schön wäre es, so die Finanzchefin, wenn ein Hauptpartner gefunden werden könnte, der jedes Jahr einen festen Beitrag zur freien Verfügung stellt. Eine erste Anfrage gehe im kommenden Herbst an die Inserenten, die den Verein in seinem GV-Magazin unterstützen. «Je nach Resonanz werden wir 2026 weitere Partner suchen», so Schweizer.
Als einer der grössten Posten in der Rechnung sticht die Landfrauenhilfe heraus. Sie unterstützt unter der Leitung von Beatrice Buess mit mittlerweile 16 Angestellten bei Bedarf bäuerliche Familien beim Haushalt, im Garten oder bei der Betreuung von Kleintieren. Der Einsatz ist gefragter denn je. Lag die Einsatzzeit 2019 bei rund 900 Stunden, hat sich diese im vergangenen Jahr auf über 2200 Stunden erhöht. Dabei profitieren die Vereinsmitglieder – der Verein weist zurzeit einen Bestand von 754 Frauen auf – nach wie vor von einem bescheidenen Tarif von 19 Franken pro Einsatzstunde. Dies vor allem auch dank der Solidarität der Mitglieder, die an der letzten GV einer Erhöhung des Jahresbeitrags von 30 auf 50 Franken zugestimmt haben.
Baselbieterin war die Beste
Karin Hachen und Heidi Ehrsam sind Teil des 20-köpfigen Teams, das den Baselbieter Bäuerinnen-Apéro anbietet. Sie gaben Reminiszenzen aus ihrer Tätigkeit preis, die für manche Lacher sorgten. Der Verein wird am Nordwestschweizerischen Jodlerfest in Reigoldswil ein Beizli namens «Landfrauenschmitte» führen und sucht noch Helferinnen.
Im vergangenen Jahr haben Nadja Holdener und Fabienne Graf erfolgreich ihre Ausbildung als Bäuerinnen mit Fachausweis abgeschlossen, Letztere als schweizweit Beste mit der Note 5,8. Die beiden Baselbieterinnen zählen zur rekordhohen Zahl von 267 Absolventinnen, die 2024 gesamtschweizerisch die Ausbildung abgeschlossen haben.
Janette Zürcher-Egloff, Vizepräsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV), bezeichnete dies als einen der Höhepunkte im Verbandsjahr. In ihrem Jahresbericht streifte sie das Tätigkeitsgebiet des Verbands und hob hervor, dass sich der SBLV für die Verbesserungen für Frauen im Rahmen des bäuerlichen Bodenrechts einsetze, unter anderem für das Vorkaufsrecht für Ehepartnerinnen vor den Geschwistern und nach den Nachkommen.
Christoph Böbner nahm die Gelegenheit wahr, sich nach seinem Amtsantritt im Mai 2024 als «neuer» Leiter des Ebenrain-Zentrums vorzustellen. Den Bäuerinnen und Landfrauen, so Böbner, komme eine ganz wichtige Rolle in der Landwirtschaft zu, nicht allein in der Hauswirtschaft und in der Familie, sondern auch in der Administration oder der Buchhaltung und vermehrt auch in der Leitung von Betrieben. «Ich habe einen grossen Respekt vor Ihrer Arbeit», hielt der Agronom fest.