«Herber Verlust für die Region»
05.03.2024 OberdorfRegierungsrat Thomi Jourdan zum Abbau bei Synthes
ch. Der Baselbieter Volkswirtschaftsund Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan (EVP) bedauert die Entwicklung bei der Synthes in Oberdorf ausserordentlich –, «zuallererst mit Blick auf die betroffenen ...
Regierungsrat Thomi Jourdan zum Abbau bei Synthes
ch. Der Baselbieter Volkswirtschaftsund Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan (EVP) bedauert die Entwicklung bei der Synthes in Oberdorf ausserordentlich –, «zuallererst mit Blick auf die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aber auch im Hinblick auf den Wirtschaftsstandort Waldenburgertal». Dies erklärte er am Donnerstag auf Anfrage der «Volksstimme».
Der Abbau von rund 100 Arbeitsplätzen über die kommenden knapp zwei Jahre sei ein herber Verlust für diese Region. «Das macht mich sehr betroffen». Gleichzeitig könne festgestellt werden, dass Synthes auch weiterhin mit 100 Mitarbeitenden in Oberdorf vertreten sein wird (siehe auch «Volksstimme» vom Freitag).
Seine Direktion stehe in regelmässigem Kontakt mit dem Mutterkonzern Johnson & Johnson und werde diesen in den kommenden Tagen und Wochen mit Fokus auf die Entwicklung in Oberdorf vertiefen. «Wir werden uns auch über den Verlauf der Konsultationsmassnahmen vertieft informieren.» Es werde zu klären sein, ob und wie der Kanton die Firma, den Standort Oberdorf oder alternative Pläne unterstützen könne. Die Unterstützung der Kantonsbehörden gelte auch den betroffenen Mitarbeitenden, auch wenn die Umsetzung der angekündigten Massnahmen einen langen Zeitraum betreffen würden. Das betroffene Personal sei im Bereich von spezialisierten manuellen Arbeitsprozessen tätig, so der Regierungsrat weiter. «Da sich die gesamte Wirtschaftsregion durch einen sehr guten Wirtschaftsverlauf auszeichnet, sind wir guter Hoffnung, dass die betroffenen Personen eine neue Beschäftigung finden werden.»
Die einstige Feinmechanik-Hochburg lässt weiter Federn. Auf die Frage, was es brauche, um das Waldenburgertal wieder zu stärken, holt der Volkswirtschaftsdirektor weit aus. Der gesamten Wirtschaftsregion gehe es sehr gut. Die wichtigsten Rahmenbedingungen für ansässige und zuziehende Unternehmen seien der Zugang zu spezialisierten Arbeitskräften, steuerliche Attraktivität auch für die Mitarbeitenden, eine gute Verkehrserschliessung sowie eine gewisse Dichte an Unternehmen der gleichen oder vor- und nachgelagerten Branchen. Dies treffe für die ganze Region und das Baselbiet zu, wie Jourdan festhält. «Wir müssen aber auch feststellen, dass das Waldenburgertal und das Oberbaselbiet in der Wahrnehmung darunter leiden, dass die Distanzen zu den grossen Zentren relativ gross sind.» Es brauche daher Bestrebungen direkt vor Ort, damit sich neue Unternehmungen gründen können, ausgewiesene Areale und Verkehrsverbindungen. Die Verkehrserschliessung des Waldenburgertals mit der erneuerten WB sei zuletzt wesentlich verbessert worden. «Zudem stehen wir bereit, mit den Instrumenten der Neuen Regionalpolitik, welche die wirtschaftliche Stärkung des ländlichen Raums zum Ziel hat, neue Ideen vor Ort zu unterstützen.» Die lokalen Akteure würden animiert, neue Wege zu gehen und dabei unterstützt. «Selbstverständlich stellen wir das Waldenburgertal und den ländlichen Raum generell den arealsuchenden Unternehmen vor.»