Mitberwerberin zieht eine Übernahme in Betracht
Seit der Bekanntgabe der Schliessung der Gelterkinder Kindertagesstätte «KiMi» sind die Eltern auf der Suche nach Anschlusslösungen. Ebenso andere Krippenbetreiberinnen. Für Rahel Jäger vom Zunzger ...
Mitberwerberin zieht eine Übernahme in Betracht
Seit der Bekanntgabe der Schliessung der Gelterkinder Kindertagesstätte «KiMi» sind die Eltern auf der Suche nach Anschlusslösungen. Ebenso andere Krippenbetreiberinnen. Für Rahel Jäger vom Zunzger «Zwärgehuus» beispielsweise ist eine Übernahme unter Umständen vorstellbar.
Christian Horisberger
Durch die Schliessung der Kindertagesstätte «KiMi» in Gelterkinden sind zahlreiche Eltern unter Hochdruck auf der Suche nach einer neuen Lösung für die Tagesbetreuung ihrer Söhne und Töchter. Bei den umliegenden Kinderkrippen laufen die Drähte nun heiss (siehe «Volksstimme» von gestern, Seite 5). Jedoch hat keine dieser Tagesstätten ausreichend Kapazitäten, um eine grössere Zahl der gestrandeten Kinder innerhalb ihrer bestehenden Strukturen aufzunehmen, wenn «KiMi» Ende Juli schliesst. Deshalb prüft beispielsweise die Gelterkinder Kita «360°» die Möglichkeit, ihren Betrieb zu erweitern, um weitere Plätze anbieten zu können, wie deren Leiterin Madeleine Peter der «Volksstimme» sagte. Rahel Jäger von der Zunzger Kinderkrippe Zwärgehuus könnte sich unter Umständen auch vorstellen, die Gelterkinder Niederlassung von der Kette «KiMi» ganz zu übernehmen. Einerseits seien zwei Frauen in ihrer Organisation ausgebildete Krippenleiterinnen und eine dritte befinde sich in Ausbildung. Andererseits sei es sehr viel einfacher und auch günstiger, eine bestehende Krippe zu übernehmen, als einen neuen Standort zu finden und bestehende Räume umzubauen.
Jedoch kenne sie die Räume von «KiMi» in Gelterkinden und auch den Standort nicht aus der Nähe und müsste sich davon erst ein Bild machen. Dennoch hat Jäger gegenüber den «KiMi»-Verantwortlichen in Zürich ihr Interesse signalisiert; ein Besichtigungstermin wurde bereits vereinbart. Denn für sie ist klar: Die ab Juli noch vorhandenen knapp 20 Plätze der Kita «360°» sind für eine Gemeinde von der Grösse Gelterkindens nicht genug.
In der «KiMi»-Zentrale ist man an einer Übergabe des Gelterkinder Standorts durchaus interessiert, wie Co-Geschäftsführerin Alexandra Hochuli auf Anfrage erklärt: «KiMi ist daran gelegen, für alle Betroffenen eine optimale Lösung zu finden. Wenn es Anbieter gibt, die unsere Krippe und den Hort weiterführen wollen, unterstützen wir dies und werden alles dafür in die Wege leiten, um die zukünftigen Betreiber zu unterstützen.»
Bei einer allfälligen Übernahme wird sicher auch die Rentabilität ein Thema. «KiMi» macht für die Schliessung «wirtschaftliche Gründe» geltend. Die Auslastung sei ab Mitte 2020, also ein Jahr nach der Übernahme der Kinderkrippe «Farbissimo» durch «KiMi», stetig zurückgegangen, sagt Co-Geschäftsführerin Hochuli. Um dem Trend entgegenzuwirken, habe man das Betreuungsangebot umgestellt und auch einen kostenlosen Fahrservice angeboten. Darüber, weshalb sich der gewünschte Erfolg trotzdem nicht einstellte, kann Hochuli nur Vermutungen anstellen: Allenfalls die Lage hinter dem Bahnhof, der kleine Garten, die Wettbewerbssituation, oder die schwache Bautätigkeit im Dorf.
Gelterkinden ist nicht die erste Krippe, die «KiMi» aufgibt. Gemäss Hochuli hat es in den vergangenen Jahren «wenige Schliessungen» gegeben, entweder aus wirtschaftlichen Gründen, weil sich die betroffene Region in einem demografischen Wandel befunden habe, weil eine Gemeinde die Aufgabe übernommen habe. Im Fall einer Schliessung werde den Mitarbeitenden jeweils eine Anschlusslösung innerhalb des «KiMi»-Netzwerks unterbreitet.