Happy End für die «Büchelburg»
01.04.2025 SissachDie umstrittene «Büchelburg» wird von Zunzgen nach Sissach verlegt und als Kreiselkunst installiert – als kleines Zeichen der Freundschaft von Zunzgen mit dem jubilierenden Bezirkshauptort.
Robert Bösiger
Das Seilziehen zwischen dem ...
Die umstrittene «Büchelburg» wird von Zunzgen nach Sissach verlegt und als Kreiselkunst installiert – als kleines Zeichen der Freundschaft von Zunzgen mit dem jubilierenden Bezirkshauptort.
Robert Bösiger
Das Seilziehen zwischen dem Kanton und der Gemeinde Zunzgen um die umstrittene «Büchelburg» steht kurz vor einem Happy End. Wie die «Volksstimme» in Erfahrung bringen konnte, wird die Holzburg auf dem Büchel, die im Hinblick auf das letztjährige Zunzger Dorffest bei Nacht und Nebel von Privaten errichtet wurde, abgebaut. Genau so, wie es das kantonale Bauinspektorat von der Gemeinde Zunzgen mit Frist bis Ende März verlangt hatte.
Die gute Nachricht: Die «Büchelburg» wird quasi ein «Second Life» bekommen und auf dem Chienbergtunnel-Kreisel vor dem Umfahrungstunnel im Westen von Sissach wieder aufgebaut. Zunzgen wolle mit diesem «Geschenk» der Nachbargemeinde zum 800-Jahre-Jubiläum gratulieren, lässt sich Zunzgens Gemeindepräsident Hansruedi Wüthrich vernehmen. Mit einem Augenzwinkern sagt er: «Wir Zunzger sind nicht unglücklich, wenn wir das ganze ‹Gschtürm› um diese Burg an unsere Freunde in Sissach abtreten können.»
Sein Sissacher Amtskollege Peter Buser freut sich über die freundnachbarschaftliche Geste: «Es ist toll, dass es für die Zunzger doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss rund um die Burg kommt.» Seitens der Sissacher Einwohnerschaft wolle er sich herzlich für das Geschenk bedanken. Buser ergänzt selbstkritisch: «Die Kreisel am Eingang zu Sissach waren wegen ihrer Gestaltung oft kritisiert worden. Dank der ‹Büchelburg› ergibt sich nun ein ansprechendes Bild bei der Einfahrt.»
Man sei sich bewusst, dass mit dem Zügeln der Burg dem Wunsch der 550 Personen nicht entsprochen werden könne, die mit einer Petition verlangt hatten, die Burg möge bis im Herbst 2028 stehen bleiben, sagt Wüthrich. Doch weil die Chancen von der Zunzger Behörde als «eher gering eingestuft werden, dass der Kanton nachgibt und auf den Rückbau verzichtet», sei es besser und weniger nervenaufreibend, die alternative Lösung zu realisieren. Immerhin, so Hansruedi Wüthrich weiter, könnten die Zunzgerinnen und Zunzger ihre Burg fortan in Sissach sehen, wenn sie mit dem Auto daran vorbeifahren.
Auch Martin Wüthrich, Chef-Erbauer und Zimmermann, hat Freude daran, wenn die Burg «in irgendeiner Form weiterleben kann». Er und das Erbauerteam hätten schliesslich viel Herzblut in den Bau «ihrer Burg» gelegt. So sei es höchst erfreulich, wenn sie in Sissach weiterleben könne.
Aufbau bereits heute
Geplant ist, die «Büchelburg» bereits heute Dienstag auf dem Chienbergtunnel-Kreisel (West) zu installieren. Zunächst wird die derzeitige Installation zum Firmenjubiläum der Mineralquelle Eptingen AG – konzipiert und erstellt durch den Sissacher Metallplastiker Rudolf Tschudin – abgebaut. Danach erfolgt umgehend der schrittweise Aufbau der Burg. Es versteht sich von selbst, dass die «Büchelburg» (mit einem Grundriss von 6 × 6 Metern) für den Kreisel leicht redimensioniert werden muss. Voraussichtlich könnten die Arbeiten am Nachmittag abgeschlossen werden, gibt sich Martin Wüthrich zuversichtlich.
Dem Vernehmen nach soll die «Kreiselburg» gleichentags um 16 Uhr mit einem kleinen Apéro eingeweiht und begossen werden. Dieser soll auf dem Gelände der Polizei nebenan stattfinden. Erwartet wird auch eine Delegation des Zunzger Gemeinderates. Ebenfalls herzlich eingeladen sind alle Interessierten.

