Grosses Minus angekündigt
15.12.2023 LausenGemeinde kann Verlust verkraften
Für das kommende Jahr rechnet der Lausner Gemeinderat mit einem Verlust von fast 1 Million Franken. Die Gemeinde hat jedoch genügend Eigenkapital, um das Minus aufzufangen.
Willi Wenger
Finanzchef Jan Wittlin und ...
Gemeinde kann Verlust verkraften
Für das kommende Jahr rechnet der Lausner Gemeinderat mit einem Verlust von fast 1 Million Franken. Die Gemeinde hat jedoch genügend Eigenkapital, um das Minus aufzufangen.
Willi Wenger
Finanzchef Jan Wittlin und Strassenchef Felix Hoch waren an der Lausner Gemeindeversammlung vom Mittwoch die «Hauptredner». Sie stellten dem Souverän die beiden zentralen Geschäfte, das Budget 2024 sowie die Sanierung der Bifang- und Weidmattstrasse vor. Offensichtlich waren ihre Erläuterungen überzeugend: Der Voranschlag fürs kommende Jahr wurde einstimmig, die Strassensanierung mit grossem Mehr durchgewinkt. Der Gemeinderat erlebte also einen erfolgreichen Abend, zumal auch alle anderen seiner Anträge gutgeheissen wurden.
Und dies, obwohl das Budget 2024 für Lausen nicht erfreulich ist. Bei einem Ertrag von 23,6 Millionen Franken resultiert unter dem Strich ein Mehraufwand von 960 000 Franken. Ins Gewicht fallen im Besonderen die Bereiche Bildung (plus 252 000 Franken) und Gesundheit (plus 380 000 Franken). Dennoch: Finanzchef Wittlin hielt fest, dass Lausen das zu erwartende Defizit tragen könne: «Wir verfügen per Ende 2022 über ein Eigenkapital von 8,5 Millionen Franken. Allerdings sind Massnahmen in Betracht zu ziehen, falls für die nächsten Jahre keine Verbesserungen möglich erscheinen.»
Wittlin ergänzte, dass im kommenden Jahr die Steuereinnahmen «erfreulich» ausfallen werden. «Wir rechnen unter Berücksichtigung der Bevölkerungszunahme bei den natürlichen Personen mit einem Plus von 450 000 Franken.» Mit dem Budget des kommenden Jahres sind auch die Ansätze und Gebühren fixiert worden. So «dürfen» die Steuerpflichtigen in Lausen weiterhin 55 Prozent der Staatssteuer bezahlen. Die Versammlung bestätigte zudem alle weiteren Gebühren.
Grössere Strassensanierung
Strassenchef Hoch informierte die Besucherinnen und Besucher über die «Sanierung Bifang-/ Weidmattstrasse». In dieses Grossprojekt investiert Lausen 1,5 Millionen Franken. Den Hauptanteil verschlingt die Bifangstrasse, die auf einer Länge von 255 Metern und auf einer Breite von 6 Metern mit einem 2-Meter-Trottoir ab Sommer 2024 saniert werden soll. Neu sollen im Speziellen zwei Bushaltestellen erstellt werden. Als weitere Schwerpunkte nannte Hoch die Strassenbeleuchtung, die Strassenentwässerung sowie die Wasser- und Abwasserleitungen.
Ab dem kommenden Jahr wird Lausen zudem den Steuerbezug an den Kanton auslagern. Dieser Schritt wurde notwendig, weil die aktuelle IT-Anwendung der Gemeinde künftig nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Finanzchef Wittlin sagte, dass Lausen mit der neuen Lösung in guter Gesellschaft sei. «52 von 86 Baselbieter Gemeinden haben den Bezug bereits ausgelagert.» Die Abgabe des Steuerbezugs ist in einem neuen Reglement festgehalten, das mit grossem Mehr genehmigt wurde.
Die Versammlung hat im Weiteren Neuerlasse zum Feuerwehrreglement und zur Begrenzung von Zusatzbeiträgen zu den Ergänzungsleistungen genehmigt. Gemeindepräsident Peter Aerni wies zum Schluss auf kommende Grossanlässe hin, etwa auf den Lausner Märt am 6. April oder das Nordwestschweizerische Teilverbandsschwingfest, das am 16. Juni im Dorf stattfinden wird.