Noch zehn Tage bis zum Nordwestschweizer Schwingfest
Trotz Nässe kann der Aufbau zum Nordwestschweizer Schwingfest starten, die Helferinnen und Helfer sind beisammen und der Ticketverkauf zieht langsam an. Alles ist bereit in Lausen – nur die Teilnahme von Star-Gast und ...
Noch zehn Tage bis zum Nordwestschweizer Schwingfest
Trotz Nässe kann der Aufbau zum Nordwestschweizer Schwingfest starten, die Helferinnen und Helfer sind beisammen und der Ticketverkauf zieht langsam an. Alles ist bereit in Lausen – nur die Teilnahme von Star-Gast und König Joel Wicki ist fraglich.
Sebastian Wirz
Das Nordwestschweizer Schwingfest vom 16. Juni in Lausen ist ein Grossanlass und seit Langem in den Agenden der hiesigen Schwingfans dick eingetragen. Trotz der starken Regenfälle der vergangenen Wochen kann der Aufbau ab morgen starten. Mit rund 470 Helferinnen und Helfern plus dem Zivilschutz ist das Organisationskomitee unter Präsidentin Sandra Sollberger gut aufgestellt, und die Vorbereitungen laufen nach Plan. Doch seit dem Wochenende dominiert eine kritische Frage: «Kommt der König?»
Das Fest soll die grosse Rückkehr des Joel Wicki ins Baselbiet werden, an den Ort seines grössten Triumphs also. Im Jahr 2022 krönte sich der Sörenberger in Pratteln zum Schwingerkönig. Es ist ein Titel, den Athleten auf Lebzeiten behalten; es gibt keine «ehemaligen» Schwingerkönige. Doch am Samstag hat sich der Schwingerkönig im Training am Handgelenk verletzt. Am Sonntag hat er das Luzerner «Kantonale» mit sechs Siegen in sechs Gängen dennoch gewonnen, aber danach war ihm anzusehen, dass etwas nicht stimmte. Sein Trainer sagte zum «Blick», dass der Athlet «einen Gang zurückschalten» müsse. Ob Wicki diesen Sonntag beim ersten Bergfest der Saison auf dem Stoos antreten wird, war bei Redaktionsschluss offen. Die Organisatoren in Lausen hoffen, dass der 27-Jährige bis zum 16. Juni wieder bereit ist, seine Konkurrenten zu fordern – und das Publikum zu begeistern.
«Dieses Risiko gibt es immer bei Sportlern», sagt Sandra Sollberger auf Anfrage. «Ich bin zuversichtlich, aber auch wenn Joel nicht kommt, haben wir ein ausserordentlich gutes Teilnehmerfeld. Da sind Cracks dabei, die man sonst nur am Fernseher sieht.» Ganze zehn «Eidgenossen» sind für Lausen gemeldet. Die Nationalrätin kennt Wicki persönlich und würde ihm wohl insgeheim die Daumen drücken, wenn er nicht gerade dem Sieg eines Nordwestschweizers im Weg stehen würde.
In ihren Reihen hat sich jüngst Joel Strebel in bester Form gezeigt: Der Freiämter hat nicht nur am Wochenende das Aargauer «Kantonale» ohne Niederlage für sich entschieden, sondern Anfang Mai auch innerhalb von fünf Tagen das Solothurner und das Basel-Städter Pendant. Dahinter klassierte sich Nick Alpiger bei seinem Comeback nach einem Kreuzbandriss gleich auf dem 2. Rang. Würde er sich für Lausen nachmelden, wären es gar elf «Eidgenossen».
5000 Festbesucher erwartet
Einem Baselbieter Heimsieg stehen in Lausen nicht nur die starken Gäste von Joel Wicki bis Damian Ott und Michael Ledermann entgegen, sondern innerhalb des eigenen Teilverbands die Aargauer: 13 von 20 Kränzen gingen am Sonntag in Bad Zurzach an sie, die Solothurner Delegation holte deren 4, und 3 Auszeichnungen gingen an Baselbieter Athleten.
Jonas Odermatt unterstrich mit dem 4. Rang als bester Vertreter aus dem Baselbiet seine gute Form. Sein Bruder Adrian (Rang 5f) sowie Lars Voggensberger (6a) waren für die weiteren Kranzgewinne zuständig. Diesem Trio des Schwingklubs Binningen sind in Lausen denn auch die besten Siegchancen unter den einheimischen Anwärtern zuzutrauen.
Für einen Heimvorteil könnten die Zuschauerinnen und Zuschauer sorgen. 3300 Personen sollen auf den vier Tribünen auf dem Sportplatz Stutz sitzen, die ab Montag aufgebaut werden. Jeweils davor sind mehr als 1000 Stehplätze vorgesehen. Tickets sind noch erhältlich. «Man sollte sich aber besser nicht erst am Samstag entscheiden, das NWS zu besuchen», sagt Sandra Sollberger und lacht. Mit den Festbummlern auf dem Gelände vor den Eingängen in die Arena, in Festzelten und an den Ständen rechnet das OK mit insgesamt 5000 Menschen.