Grillplatz ohne Abfallkübel
15.08.2025 SeltisbergBürgerratspräsident appelliert an Vernunft der Nutzer
Wo kein Abfallkübel steht, soll auch kein Müll zurückbleiben – so der Gedanke hinter dem neuen Seltisberger Rastplatz in der «Stumpenrütti». Sollte das Prinzip Eigenverantwortung nicht ...
Bürgerratspräsident appelliert an Vernunft der Nutzer
Wo kein Abfallkübel steht, soll auch kein Müll zurückbleiben – so der Gedanke hinter dem neuen Seltisberger Rastplatz in der «Stumpenrütti». Sollte das Prinzip Eigenverantwortung nicht greifen, will die Bürgermit der Einwohnergemeinde nach Lösungen suchen.
Melanie Frei
Am Seltisberger Waldrand Richtung Liestal gibt es in der «Stumpenrütti» neu einen Rastplatz mit Grillstelle. Realisiert wurde das Projekt während eines Baukurses der Forstwartlehrlinge unter Leitung von Revierförster Balz Recher. Die Bürgergemeinde hat die Kosten übernommen für den gemütlichen Ort am Waldrand. Der Rastplatz oberhalb des Dorfes steht der gesamten Bevölkerung zur Verfügung.
Auffällig: Es gibt dort keine Abfallkübel. Ein bewusster Entscheid, wie Bürgerratspräsident und Waldchef Christoph Weibel erklärt. Man wolle die Besucherinnen und Besucher dazu anregen, ihren Abfall selbst mit nach Hause zunehmen. «Die Tasche ist beim Gehen leichter als beim Kommen», sagt Weibel und vertraut dabei auf die Vernunft der Nutzer der Grillstelle.
Ein weiterer Grund für den Verzicht auf eine offizielle Entsorgungsmöglichkeit liegt in den Erfahrungen an anderen Orten. So gibt es beispielsweise beim Blockhaus «Schweini» regelmässig überfüllte Abfallkübel. Häufig liegt daneben noch weiterer Abfall, achtlos hingeworfen und unansehnlich. Ein fehlender Kübel soll die Eigenverantwortung fördern.
Hilfe von der Einwohnergemeinde
Dass dieses Konzept funktionieren kann, zeige sich bei einem nahegelegenen, eher wilden Grillplatz, der beispielsweise vom Kindergarten rege genutzt werde. Auch dort gebe es keinen Abfallkübel, doch der Platz bleibe in einem ordentlichen Zustand, so der Bürgerratspräsident.
Sollte sich mit der Zeit zeigen, dass der neue Rastplatz – baugleich mit dem Unterstand bei der Deponie – dennoch vermüllt wird, will die Bürgergemeinde das Gespräch mit der Einwohnergemeinde suchen. Denn die Bewirtschaftung liege nicht im Zuständigkeitsbereich der Bürgergemeinde, so Weibel. Im «Gemeindeanzeiger» wurde auf den neuen Platz sowie auf den bewussten Verzicht auf Abfallkübel aufmerksam gemacht. Denkbar sind auch Informationstafeln vor Ort, mit denen zum Mitnehmen des Abfalls angehalten wird.