«Freunde alter Landmaschinen» helfen Bergbauern in Appenzell
Bergbauer Pius Gätzi probierte etwas Neues aus. Oberhalb Urnäsch, in Appenzell Ausserrhoden, säte er 70 Aren Dinkel an, auf seinem einzigen, nicht allzu steilen Stück Land. Das Korn gedieh und wurde ...
«Freunde alter Landmaschinen» helfen Bergbauern in Appenzell
Bergbauer Pius Gätzi probierte etwas Neues aus. Oberhalb Urnäsch, in Appenzell Ausserrhoden, säte er 70 Aren Dinkel an, auf seinem einzigen, nicht allzu steilen Stück Land. Das Korn gedieh und wurde reif, aber der Boden war durch den vielen Regen aufgeweicht und darum absolut unbefahrbar, Traktor oder Mähdrescher rutschten weg.
So rief Pius Gätzi Ende Juli ratsuchend seinen Freund Fritz Lüscher, Mitglied der «Freunde alter Landmaschinen Schweiz», an. Dieser verwies ihn an Heinz Recher und Ruedi Thommen aus Hemmiken, Mitglieder der Sektion Nordwestschweiz (Falnowe), denn dort sei noch ein betagter «Rapid Spezial» mit Bindemäher in Betrieb. Nach einigem Zureden waren die beiden Männer überzeugt und nahmen sich der Sache an. Am 5. August kamen sie mit ihren Frauen in Urnäsch an und tags darauf machten sich alle, zusammen mit den Bergbauern, an die Arbeit. Auch der Sohn von Ruedi Thommen tauchte plötzlich mit seiner Familie auf und half tatkräftig mit, die gemähten Garben zu Puppen zu stellen, bis am Abend der ganze «Plätz» zum Trocknen aufgestellt war.
Heinz Recher und Ruedi Thommen konnten mit ihren Frauen die dort vorhandene Ferienwohnung beziehen und sich von der Anstrengung erholen. Sie wurden fürstlich verpflegt, sodass sie am Schluss auf einen Lohn verzichteten. Die Getreidepuppen blieben noch eine Woche zum Trocknen stehen, danach versorgte Pius Gätzi die Garben in seiner Scheune. Im Spätherbst wird dann mit einer alten Dreschmaschine der Dinkel gedroschen.
Fritz und Lilo Lüscher, Spreitenbach