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27.11.2025 SportUnsere Nationalmannschaft hat sich für die WM in den Vereinigten Staaten, Mexico und Kanada qualifiziert. Der Start mit zwei Heimspielen und zwei Siegen gegen Kosovo und Slowenien war für Mannschaft und Staff optimal. Viele Spieler kamen in sehr guter Verfassung aus ihren Vereinen. Ich ...
Unsere Nationalmannschaft hat sich für die WM in den Vereinigten Staaten, Mexico und Kanada qualifiziert. Der Start mit zwei Heimspielen und zwei Siegen gegen Kosovo und Slowenien war für Mannschaft und Staff optimal. Viele Spieler kamen in sehr guter Verfassung aus ihren Vereinen. Ich denke an die Leistungsträger Xhaka, Akanji, Embolo, Widmer und Ndoye. Dieses «Gerüst» verhalf den jungen Natispielern Rieder, Manzambi und Muheim, ihre Leistung vorzüglich einzubringen. Denken wir nur an die Tore von Manzambi in sehr wichtigen Phase der jeweiligen Spiele. Ergänzt wurde das Kader mit den alten «Hasen» Rodriguez, einem sicheren und technisch versierten Aussenverteidiger, Widmer, auf der rechten Seite kämpferisch ein Vorbild, und Vargas, den seine individuelle Spielweise und Torgefährlichkeit auszeichnet.
Ein grosses Lob gehört dem Trainerteam. Murat Yakin mit seiner speziellen Art der Führung und grosser Empathie ist ein Baumeister dieses Erfolgs. Ich kenne ihn aus meiner Zeit als Trainer der Auswahlmannschaften. Er hatte es nicht einfach in seiner Jugend. Früh musste er in der Familie Verantwortung übernehmen und seine Mutter unterstützen. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit mit ihm und seinem Bruder Hakan. Bei jedem Spiel war die Mutter mit dabei. Diese fröhliche Frau hat den Söhnen immer viel Unterstützung gegeben.
Diese Jahre haben Murat geprägt. Er weiss bis heute, aus welchem Milieu er kommt. Jeder Franken musste zweimal umgedreht werden und Ferien waren kaum möglich. Jetzt, auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Trainerkarriere, bleibt er bescheiden. Er ist ein Sympathieträger geworden. Ich schätze ihn sehr und bin mit ihm bis heute freundschaftlich verbunden.
Kosovo ist die Überraschung in dieser Qualifikation. Vielleicht auch wegen den vielen Spielern, die in der Schweiz ausgebildet wurden. Ausser gegen die Schweiz haben die Kosovaren kein einziges Tor erhalten. Die Schweden bissen sich an der kompakten, solidarischen Mannschaft die Zähne aus. Zu Recht können sich die Kosovaren in den Play-offs noch für die WM qualifizieren.
Die negative Überraschung? Die Schweden. Als Favoriten gestartet, holten sie in sechs Spielen nur zwei Unentschieden. Ich denke, hier steht ein Umbruch an. Es gibt verdiente Spieler, die ihren Zenit überschritten haben. Trotzdem besteht noch eine Chance auf die Teilnahme an der WM: Dank Rang 1 in Nations-League-Gruppe C1 kommen die Schweden zu einem Play-off-Spiel.
Am 5. Dezember findet die Gruppenauslosung in Washington statt. Drücken wir der Schweiz die Daumen für eine machbare Gruppe. Wir haben ein Topteam, das an dieser WM weit kommen kann.
Marcel Hottiger
Marcel Hottiger hat als Fussball-Instruktor und Trainer vom Nachwuchs bis zu den Profis gearbeitet. Beim FC Basel war er lange Nachwuchschef, bei YB Sportdirektor.

