Zwei Oberbaselbieter fürs «Eidgenössische»
Beim Nordwestschweizer Schwingfest in Lenzburg hat Andrj Gerber erstmals einen Kranz auf Teilverbandsebene gewonnen. Der Rothenflüher ist ebenso für das «Eidgenössische» selektioniert worden wie ...
Zwei Oberbaselbieter fürs «Eidgenössische»
Beim Nordwestschweizer Schwingfest in Lenzburg hat Andrj Gerber erstmals einen Kranz auf Teilverbandsebene gewonnen. Der Rothenflüher ist ebenso für das «Eidgenössische» selektioniert worden wie Janis Schick aus Bennwil.
Sebastian Wirz
Die Stärke eines Athleten liest sich im Schwingen an den Sternen hinter seinem Namen ab. Wer keinen hat, nimmt die Rolle des Davids ein, während die «Bösen», also die Goliaths, die bereits an einem Eidgenössischen Schwingfest (Esaf) einen Kranz gewonnen haben, drei Sterne haben. Dazwischen gibt es Kranzschwinger, die bereits an Kantonaloder Gauverbandsfesten erfolgreich waren (*) und darüber die Teilverbandskranzer (**).
In letzteren Kreis ist am Sonntag Andrj Gerber aufgenommen worden: Der Rothenflüher hat sich beim Nordwestschweizer Schwingfest in Lenzburg mit drei Siegen in den letzten drei Gängen endlich den Teilverbandskranz gesichert.
Er habe sich keinen grossen Kopf gemacht, als das Fest mit zwei Niederlagen in den ersten drei Gängen «nicht nach meinen Vorstellungen» begonnen hat, sagt der Zimmermann auf Anfrage. Wie schon beim Kantonalschwingfest in Zeglingen sei die Freude über den Kranz dann sehr gross gewesen, schliesslich war es der x-te Anlauf für Gerber. Allzu oft hat er den Kranz in den vergangenen Jahren knapp verpasst – oder gar Feste reihenweise verletzungsbedingt ausgelassen.
Nach dem Kranz kam mit der Selektion des Nordwestschweizer Schwingerverbands für das Esaf die zweite Bestätigung für Gerbers Leistung: Der 25-Jährige ist ebenso für den Höhepunkt des dreijährigen Schwinger-Zyklus selektioniert wie sein Oberbaselbieter Kollege Janis Schick. «Ich wäre jetzt nicht riesig enttäuscht gewesen, wenn ich nicht am Esaf hätte teilnehmen können, aber ich freue mich sehr darauf», sagt Gerber.
Wird Schick rechtzeitig fit?
Schick erreichte die Nachricht über die Selektion in einer weniger freudigen Situation: Im dritten Gang fiel der Bennwiler auf die Schulter und verletzte sich. Abklärungen im Spital in Aarau ergaben, dass die Befürchtungen, das Schlüsselbein sei gebrochen, unberechtigt waren und dass der Landwirt bis zum Esaf wieder einsatzfähig sein könnte. Wegen seiner zwei Kranzgewinne am Solothurner sowie Aargauer Kantonalen war er sehr sicher gewesen, in Glarus dabei zu sein. Doch zu optimistisch gibt sich der 22-Jährige nun nicht: «Die Schulter brauche ich noch länger, als ich schwinge. Die Gesundheit geht vor.» Gestern stand entsprechend ein MRI an.
Für Matthias Graber gehören die beiden Oberbaselbieter zu Recht zum Aufgebot des NWSV. «Janis war wegen seiner zwei Kränze klar zu berücksichtigen. Und Andrj gehörte auf unserer Bestenliste, die nicht nur Kränze, sondern auch Ränge und vor allem die Stärke der Gegner berücksichtigt, stets zu den Nordwestschweizer Top 25», sagt der technische Leiter des Basellandschaftlichen Schwingerverbands auf Anfrage. Gerber und Schick gehören zum 30-Mann-starken Aufgebot des NWSV, das wegen Verletzungen etwas dezimiert ist, aber einige Kandidaten für den Eidgenössischen Kranz vorweisen kann.
Ganze Selektion unter www.nwsv.ch