Offene Diskussion über Herausforderungen und Chancen

Offene Diskussion über Herausforderungen und Chancen Kürzlich fand in der Mehrzweckhalle Maisprach ein Workshop zur Zukunft und Bedeutung der Dorfvereine statt. Das Interesse war gross: Über 50 Vertreterinnen und Vertreter der Vereine aus Buus und Maisprach diskutierten unter fachkundiger Leitung darüber, wie Vereine auch künftig attraktiv bleiben können.

Für beide Gemeinden ist ein lebendiges Dorfleben mit aktiven Vereinen zentral. Viele Vereine stehen jedoch vor Herausforderungen – etwa beim Nachwuchs, bei den Finanzen oder bei der Besetzung der Vorstände. Um Lösungen zu entwickeln, haben Buus und Maisprach gemeinsam mit dem Amt für Kultur Baselland einen Modellprozess gestartet. Dabei geht es unter anderem um die Fragen, welche Rolle die Vereine für die Gemeinden spielen und wie sie in ihrer Arbeit gestärkt werden können. Der Kanton misst diesem Pilotprojekt grosse Bedeutung bei, da die gewonnenen Erkenntnisse später auch anderen Gemeinden zugutekommen sollen.

Im Sommer 2025 beteiligten sich über 190 Einwohnerinnen und Einwohner beider Gemeinden an einer grossen Online-Umfrage zum Thema «Vereine stärken». Das Ergebnis zeigt deutlich: Das Vereinsleben prägt Buus und Maisprach, die Vereine geniessen ein hohes Ansehen und werden breit genutzt. Gleichzeitig wurde klar, dass sich die Vereine weiterentwickeln müssen, um ihre wichtige Rolle im Dorfleben zu behalten. Traditionen bleiben ein wertvolles Fundament, müssen aber mit zeitgemässen Inhalten und flexibleren Formen verbunden werden.

Am letzten Samstag im November kamen erneut über 50 Vereinsvertreterinnen und -vertreter aus beiden Gemeinden zum gemeinsamen Austausch zusammen – ein neues, aber sehr wertvolles Format. Die Kulturwissenschaftlerin Theres Inauen und die Kulturmoderatorin Katrin Rieder führten im Auftrag des Kantons durch den Workshop. Die Projektleitung in den Gemeinden liegt bei den Gemeinderäten Felix Bosshard (Maisprach) und Thomas Zumbrunn (Buus).

In intensiven Diskussionen wurden viele Fragen offen angesprochen – auch Zukunftsvisionen fanden Platz. Besonders wichtig war die Frage, wie Vereine in ihren Aktivitäten gestärkt werden können und welche Unterstützung sie von Gemeinden, Kanton, Verbänden oder weiteren Stellen benötigen. Deutlich wurde, dass die Gemeinden für die Vereinsarbeit die wichtigsten Ansprechpersonen bleiben – sowohl organisatorisch als auch finanziell.

Der Workshop zeigte klar: Der Austauschbedarf unter den Vereinen ist gross. Die Umfrage und der gemeinsame Workshop bilden einen hoffnungsvollen Auftakt dafür, dass die Vereine auch künftig ihre wichtigen sportlichen, kulturellen und sozialen Aufgaben in Buus und Maisprach erfüllen können.

Stephan Schöttli, Maisprach