Gemeinderat setzt auf Photovoltaik und Wärmepumpen
11.09.2025 WittinsburgBevölkerung pocht auf Alternativen zum präsentierten Energiekonzept
pae. Die Gemeinde Wittinsburg plant nicht nur, die bestehende Turnhalle für rund 4 Millionen Franken in eine moderne Mehrzweckhalle umzubauen. Gleichzeitig soll auch die Energieversorgung ...
Bevölkerung pocht auf Alternativen zum präsentierten Energiekonzept
pae. Die Gemeinde Wittinsburg plant nicht nur, die bestehende Turnhalle für rund 4 Millionen Franken in eine moderne Mehrzweckhalle umzubauen. Gleichzeitig soll auch die Energieversorgung mehrerer Gemeindeliegenschaften erneuert werden – mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der neuen Halle sowie vier Wärmepumpen. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund 561 000 Franken. An einer Informationsveranstaltung am Montagabend wurde die Prüfung von Alternativen gefordert.
Rund 30 Einwohnerinnen und Einwohner fanden sich im Mehrzweckraum beim Kindergarten ein, um sich über das Energiekonzept der Gemeinde zu informieren und ihre Meinung einzubringen. Gemeinderat Markus Hügli stellte das Energiekonzept vor – unterstützt von zwei externen Fachleuten, die an der Ausarbeitung beteiligt waren.
Der Kernunterschied zur heutigen Situation liegt darin, dass künftig drei Gebäude – die Turnhalle, das Kindergartengebäude mit Mehrzweckraum sowie das Gemeindehaus – gemeinsam mit Energie und Wärme versorgt werden sollen. Dies soll durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der neuen Mehrzweckhalle sowie vier Wärmepumpen im Aussenbereich ermöglicht werden. Auf diese Weise könnten Strom und Wärme zu einem grossen Teil selbst produziert werden, auch wenn die Wärmepumpen weiterhin teilweise Strom aus dem Netz der EBL benötigen würden. Die beiden alten Ölheizungen würden überflüssig.
Für die neue Energieversorgung würden 561 000 Franken anfallen, womit sich die Gesamtkosten mit dem Turnhallenumbau auf insgesamt rund 4,53 Millionen Franken belaufen würden. Nicht eingerechnet sind mögliche Ergänzungen wie ein Batteriespeicher oder öffentliche E-Ladestationen.
Wärmeverbund berücksichtigen
Das Energiekonzept stiess in der Diskussion auf ein geteiltes Echo. Neben vielen Verständnisfragen wurde kritisiert, dass sich der Vorschlag des Gemeinderats ausschliesslich auf die Variante mit PV-Anlage und Wärmepumpen konzentriert. Andere Optionen, etwa ein Anschluss an den bestehenden privaten Wärmeverbund, der auch das gemeindeeigene «Schangihuus» mit Wärme aus einer Holzverwertungsanlage versorgt, seien nicht geprüft worden – obwohl diese Lösung wohl kostengünstiger wäre und ohne Wärmepumpen auskäme.
Markus Hügli versprach, auch Alternativen in das Konzept einzubeziehen, liess aber erkennen, dass der Gemeinderat grundsätzlich an seiner favorisierten Lösung festhalten will. Gemeindepräsidentin Caroline Zürcher sagte, dass an der Gemeindeversammlung im Dezember nur ein einziger Vorschlag präsentiert werden könne. Ein ehemaliger Gemeinderat regte an, bereits im Herbst eine zweite Informationsveranstaltung abzuhalten, die sich mit möglichen Alternativen befasst. Ob der Gemeinderat diese Anregung aufnimmt, bleibt abzuwarten.