Gemeinde macht Nägel mit Köpfen
18.09.2025 TennikenPlanungskredit für «Neubau Zentrum Hofmatt» genehmigt
Die Einwohnerinnen und Einwohner von Tenniken wollen das Areal bei Landi und altem Schulhaus zügig aufwerten. Zu einem Planungskredit über 150 000 Franken für das Projekt «Neubau Zentrum Hofmatt» ...
Planungskredit für «Neubau Zentrum Hofmatt» genehmigt
Die Einwohnerinnen und Einwohner von Tenniken wollen das Areal bei Landi und altem Schulhaus zügig aufwerten. Zu einem Planungskredit über 150 000 Franken für das Projekt «Neubau Zentrum Hofmatt» sagte die Gemeindeversammlung einstimmig Ja.
Paul Aenishänslin
Es ist erst wenige Wochen her, dass die Gemeinde die Ideen zweier Architekturbüros für die mögliche Entwicklung des Areals Hofmatt mit Landi, altem Schulhaus und «Milchi» präsentiert hatte. Und bereits am Dienstag legte der Gemeinderat der Bevölkerung einen Planungskredit über 150 000 Franken vor, um die Entwürfe zu konkreten Projekten weiterzuentwickeln. Gemeinderätin Franziska Buonfrate legte dar, was bisher in diesem für die Gemeinde wichtigen Geschäft passiert ist und worum es nun konkret geht. An einer öffentlichen Informationsveranstaltung hatten die Architekturbüros Scherer, Liestal, und Tomaselli, Sissach, ihre Vorprojekte vorgestellt. In einer konsultativen Urnenabstimmung hatte der Vorschlag des Büros Scherer mit 50 zu 42 Stimmen die Nase vorn.
Dessen Entwurf gefiel laut Buonfrate besonders, weil sich darin das Areal Hofmatt sehr gut ins bestehende Dorfbild einfügen würde und auch Raum für Wohnungen vorgesehen ist. Die Gemeinderätin beantwortet mehrere Fragen aus der Versammlung. Diese betrafen unter anderem mögliche Anliegen des Heimatschutzes, die Anzahl der vorgesehenen Parkplätze und Wohnungen oder den Bau einer Tiefgarage.
Die Abstimmung war eine klare Sache. Der Kredit wurde einstimmig genehmigt. Somit werden nun Gespräche mit beiden Architekturbüros stattfinden, die ein Vorprojekt eingereicht haben. Die Gespräche werden zeigen, wessen Vorprojekt weiterentwickelt wird.
Baukommissionspräsident Kurt Frei orientierte über die zeitlichen Perspektiven des Grossprojekts, das
– je nach Ausführung – zwischen 3 und 6 Millionen Franken kosten wird: Im besten Fall kann die Gemeindeversammlung gegen Ende 2026 über den Baukredit abstimmen und der Bau kann im Sommer 2027 in Angriff genommen werden.
Wärmeverbund: Öl statt Pellets
Gemeindepräsident Thomas Grüter orientierte an der Versammlung, wie es mit dem Wärmeverbund Tenniken weitergehen soll, der seit 2005 besteht und momentan vor grossen Herausforderungen steht. Die erste dieser Herausforderungen besteht darin, dass der Heizkessel der Wärmezentrale, die mit Pellets geheizt wird, irreparabel kaputt ist. Die bisherige Heizung läuft nicht mehr. Als Zwischenlösung muss deshalb in der Heizperiode 2025/26 eine mobile Heizanlage in Betrieb genommen werden, die mit Öl betrieben wird. Die Anlage werde sich in einem kleinen Lastwagen befinden. Zugleich liefen Gespräche mit der Firma Adev, die bisher bereits beim Wärmeverbund Tenniken eine wichtige Rolle gespielt hat.
Ziel des Gemeinderats sei, dass diese Energie- und Wärmespezialisten den Wärmeverbund Tenniken voll übernehmen und managen, analog zur Lösung, welche beispielsweise die Gemeinde Hölstein für ihren Wärmeverbund gewählt hat. Dabei würde eine neue Wärmezentrale mit grösserem Heizkessel und doppelter Leistung (900 anstatt 450 Kilowatt) installiert. Die an den Verbund angeschlossenen Wärmebezüger – der grösste ist die Gemeinde mit einem Anteil von 40 Prozent – müssten laut Grüter mit einer massvollen Anhebung der Tarife rechnen. In Zukunft dürften neue Kunden zum Wärmeverbund Tenniken stossen. Ein Versammlungsteilnehmer wies schliesslich darauf hin, dass bei einer Kooperation mit der Adev eine stärkere Nutzung der Solarenergie anzuregen wäre.