Ab 2027 wird die A2 bei Arisdorf saniert – Einwohner sollen beim Bund Druck machen
Wenn das Bundesamt für Strassen den Autobahnabschnitt bei Arisdorf saniert, soll der Lärmschutz massiv verbessert werden. Der Arisdörfer Gemeinderat fordert die Bevölkerung auf, ...
Ab 2027 wird die A2 bei Arisdorf saniert – Einwohner sollen beim Bund Druck machen
Wenn das Bundesamt für Strassen den Autobahnabschnitt bei Arisdorf saniert, soll der Lärmschutz massiv verbessert werden. Der Arisdörfer Gemeinderat fordert die Bevölkerung auf, dies direkt beim Astra einzufordern.
Tobias Gfeller
Der Lärm ist permanent und er wird immer mehr. Die Stosszeiten dehnen sich aus, ruhige Sonntage gibt es auf den Schweizer Autobahnen längst nicht mehr. Das spüren die angrenzenden Dörfer ganz besonders. «Die Mobilität wird weiter zunehmen. Das geht zulasten der Lebensqualität», mahnt Arisdorfs Gemeindepräsident Markus Miescher. Deshalb brauche es unbedingt lärmreduzierende Massnahmen.
Der Lärmwall entlang der Autobahn bei Arisdorf habe sich abgesenkt. Die Betonwände reflektieren den Lärm ins Dorf. Zu gewissen Witterungsbedingungen habe man das Gefühl, die Autos fahren durchs eigene Wohnzimmer, beschreibt Miescher. Das soll sich ändern. Mit der Sanierung der Fahrbahn und der Werkleitungen ergibt sich dafür ab 2027 eine grosse Chance. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat zwar verstärkte Lärmschutzmassnahmen angekündigt, dem Arisdörfer Gemeinderat reicht dies aber nicht.
«Man muss mehr machen als der gesetzliche Rahmen vorgibt», stellt Markus Miescher klar. Lärmmessungen zeigten häufig nur die halbe Wahrheit, weil das subjektive Lärmempfinden entscheidend für die Lebensqualität sei. Messe das Astra bei Trockenheit und Windstille, bleibe das ganze Ausmass der Lärmimmissionen unerkannt, weil Regen und Wind je nach Richtung Lärmverstärker sein können, so Miescher.
Der Gemeinderat hat die Bevölkerung aufgerufen, sich direkt beim Astra zu melden und auf die Lärmproblematik hinzuweisen. «Natürlich werden wir dies als Gemeinde selber auch tun», sagt Gemeindepräsident Miescher. «Aber es hilft, wenn die Verantwortlichen beim Astra von vielen Seiten auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Das verstärkt unser Anliegen.»
Anliegen frühzeitig einbringen
Der Gemeinderat will nicht die Sanierung verzögern oder in die Länge ziehen, im Gegenteil: «Wir wollen unser Anliegen anbringen, bevor ein ausgereiftes Projekt vorliegt.» Seit der vergangenen Gemeindeversammlung, an welcher der Gemeinderat über die bevorstehende Sanierung informiert hat, spürt Markus Miescher bei der Bevölkerung den Wunsch nach mehr Lärmschutz.
Es komme immer wieder vor, dass Menschen aus Arisdorf wegziehen, weil ihnen der Autobahnlärm zu viel wird. Das gelte es künftig zu verhindern. Miescher betont, dass die Autobahn für Arisdorf nicht per se schlecht sei. Die gute Anbindung ans Nationalstrassennetz sei für das Gewerbe und die Bevölkerung ein grosses Plus.
Appell an die Fairness
Der Arisdörfer Gemeindepräsident ist optimistisch, dass sich das Astra der Problematik bewusst ist. Miescher ist sich im Klaren, dass es am Ende vor allem ums Geld geht. «Bei uns wurde schon lange nichts mehr gemacht, das Geld kostet», sagt er in klaren Worten. Aktuell wird der Autobahnabschnitt Sissach–Eptingen saniert. Anschliessend folgt der Abschnitt Augst–Sissach und dann eben Arisdorf. Die Gemeinden wurden im vergangenen Herbst vom Astra zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Für Markus Miescher ist klar, dass sämtliche Gemeinden in der ganzen Schweiz gleich behandelt werden müssen. «Es kann nicht sein, dass es auf gewissen Abschnitten stärkere Lärmschutzmassnahmen gibt und auf anderen weniger. Die Fairness muss gegeben sein.»