Seit Mitte November und noch bis zum 1. Dezember läuft das Gelterkinder Kerzenziehen. Doch die Durchführung stand dieses Jahr auf der Kippe: Wegen der veralteten Stromversorgung im ehemaligen Zeughaus wäre der Event beinahe abgesagt worden.
Tobia ...
Seit Mitte November und noch bis zum 1. Dezember läuft das Gelterkinder Kerzenziehen. Doch die Durchführung stand dieses Jahr auf der Kippe: Wegen der veralteten Stromversorgung im ehemaligen Zeughaus wäre der Event beinahe abgesagt worden.
Tobia Benaglio
Zum zehnten Mal wird das Gelterkinder Kerzenziehen im alten Zeughaus durchgeführt. Doch dieses Jahr gab es einige Fragezeichen in der Vorbereitung: Die im Jahr 1937 errichtete Stromversorgung im ehemaligen Zeughaus wurde als veraltet eingestuft und musste saniert werden. Mit der veralteten Stromversorgung hätten weder das Kerzenziehen noch jegliche andere Events im Zeughaus weiterhin stattfinden können.
Karl Meiller, Organisator des Kerzenziehens seit fast 50 Jahren, erklärte sich dazu bereit, 10 000 Franken vom Gewinn des Kerzenziehens an die Gemeinde zu spenden, um etwas an den Gesamtbetrag von 60 000 Franken für die Sanierung des alten Zeughauses beizusteuern. Somit sorgte er nicht nur für die Zukunft seines Anlasses, sondern auch dafür, dass das Gebäude weiterhin genutzt werden kann.
Vor einer Woche kam es zur Checkübergabe von Meiller an den Gelterkinder Gemeindepräsidenten, Christoph Belser. «Die 10 000 Franken haben wir noch nicht, aber die werden in den letzten Tagen zusammenkommen», erklärt Meiller. Es sei ein sehr gutes Jahr für das Kerzenziehen gewesen und mit einem Gewinn von 12000 Franken oder mehr könne gerechnet werden. Somit hofft Meiller, auch einen Teil des Gewinns an «Médecins Sans Frontières» spenden zu können. Die Organisation für medizinische Nothilfe erhält seit dem Jahr 2016 regelmässig einen Teil des Gewinns vom Gelterkinder Kerzenziehen.
Spenden für die Region
Rund 2000 Kinder kamen dieses Jahr ins alte Zeughaus, um Kerzen zu ziehen. Viele kamen mit der Schulklasse, aber auch privat mit ihren Eltern oder Freunden. Dazu gibt es das «Kerzenziehbeizli», in dem die Kinder sich mit Waffeln oder Hot Dogs verpflegen können. Dafür braucht es zwischen 50 und 60 Helferinnen und Helfer. «Es steckt viel mehr Arbeit dahinter, als man denkt», sagt Karl Meiller. «Die Helfenden machen einen unglaublich guten Job.»
Dank dem grossen Einsatz von allen Beteiligten kann das Kerzenziehen jedes Jahr mit einem Gewinn von 10 000 bis 12 000 Franken rechnen. Die Spenden haben in den vergangenen Jahren schon der Gemeinde geholfen. 2016 wurde der Neubau des Gelterkinder Hallenbads mitfinanziert und vor zwei Jahren der Umbau des Kulturzentrums Marabu. In der Region wurden zudem die Sissacher Stiftung «El Refugio» mit einem Kinderheim in Honduras sowie verschiedene Kinderspielplätze unterstützt.
Bis zum Sonntag, 1. Dezember, also pünktlich zum 1. Advent, läuft das Kerzenziehen täglich im alten Zeughaus. Besonders in den letzten zwei Tagen hofft Karl Meiller auf reichlich Besucherinnen und Besucher, die viele Kerzen ziehen und dabei Waffeln essen, um die Spenden in diesem erfolgreichen Jahr noch weiter in die Höhe zu treiben.
Kerzenziehen,
täglich bis zum 1. Dezember,
Altes Zeughaus,
Rünenbergerstrasse 35,
4460 Gelterkinden.
www.kerzenziehen-gelterkinden.com