Eglin-Museum würdigt Mosaik aus dem Jahr 1953
Am Sonntag wurde im Walter-Eglin-Museum in Känerkinden die Schenkung des Mosaiks «Der Italiener» gefeiert und dem Spender, der dies ermöglichte, gedankt.
Paul Aenishänslin
Rund 40 ...
Eglin-Museum würdigt Mosaik aus dem Jahr 1953
Am Sonntag wurde im Walter-Eglin-Museum in Känerkinden die Schenkung des Mosaiks «Der Italiener» gefeiert und dem Spender, der dies ermöglichte, gedankt.
Paul Aenishänslin
Rund 40 Personen fanden sich am Sonntag im Walter-Eglin-Museum in Känerkinden ein, um das Mosaik «Der Italiener» von Walter Eglin (1895–1966) zu würdigen, das seinen Weg in diese Sammlung von Werken des grossen Baselbieter Künstlers gefunden hat.
Wie das Mosaik, das sich während fast 70 Jahren im Besitz der Familie Häring in Füllinsdorf befunden hatte, ins Museum in Känerkinden gekommen ist, liest sich fast wie ein Roman. Es ist einem nicht genannt sein wollenden Spender zu verdanken, der dem Sohn von Hermann Häring, dem Ersterwerber dieses Mosaiks, im Sommer 2023 5000 Franken bot – in bar.
Mehrere Redner würdigten das Werk. Heinz Frischknecht, Präsident der Museumskommission, sprach von einem «Zeugen einer verflossenen Zeit», als die ersten Italiener in den Fünfzigerjahren in die Schweiz kamen. Eine Besucherin der Feier bemerkte, dass dieses Mosaik zweierlei ausstrahle: Einerseits die Lebensfreude und Fröhlichkeit eines gesunden, kräftigen Italieners, der den ganzen Tag auf dem Bau arbeitet, andererseits auch seine Melancholie, dass er fern von seiner Familie allein in der Schweiz leben muss, um Geld zu verdienen.
Thomas Schweizer, Kenner des Lebens und Werks von Walter Eglin, schlug ähnliche Töne an. «Es handelt sich um ein absolutes Meisterwerk.» Es sei ein Zeitdokument, als die «Fremdarbeiter aus Italien» in grosser Zahl in die Schweiz kamen, um beim Aufbau unseres Landes mitzuhelfen. Auch er findet, das Porträt dieses Italieners strahle Kraft und Lebensfreude, aber auch Heimweh aus.
Der Spender des Mosaiks, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, war bei dieser Feier anwesend. Es freue ihn, dass er das Eglin-Museum um ein wichtiges Werk habe bereichern können, sagte er. «Damit haben viele Menschen die Möglichkeit, dieses einzigartige Mosaik zu bewundern.» Auch Toni Eglin, Sohn des Künstlers, zeigte sich hocherfreut, dass «der Italiener» den Weg ins Museum gefunden hat. Jolanda Möckli-Eglin, Enkelin von Walter Eglin, fand ebenfalls bewundernde Worte für dieses Mosaik: «Es stellt einen schönen Mann dar. Es wirkt stark auf mich.»