Fast dem Underdog unterlegen
07.01.2025 EishockeyZS lag gegen die Oltner, die Zweitletzten der Tabelle, lange in Rückstand. Das Spiel geriet etwas aus den Fugen, als es vor der Oltner Bank zu einer Rudelbildung kam. Dank Toren am Schluss des Mitteldrittels und mehr Erfolg im Penaltyschiessen durfte ZS dennoch zwei Punkte mit nach Hause ...
ZS lag gegen die Oltner, die Zweitletzten der Tabelle, lange in Rückstand. Das Spiel geriet etwas aus den Fugen, als es vor der Oltner Bank zu einer Rudelbildung kam. Dank Toren am Schluss des Mitteldrittels und mehr Erfolg im Penaltyschiessen durfte ZS dennoch zwei Punkte mit nach Hause nehmen.
Luana Güntert
Wer davon ausgegangen war, dass sich der SC Altstadt Olten als Zweitletzter der Tabelle nicht gegen den amtierenden Zentralschweizer Meister Zunzgen-Sissach wehren kann, wurde am Samstagabend eines Besseren belehrt. ZS ging zwar bereits nach zweieinhalb Minuten in Führung – doch danach war nichts mehr von der erwarteten Dominanz zu sehen.
Weder Olten noch ZS schienen im ersten Drittel besonders motiviert zu sein für das Spiel. «Wir waren wohl alle mit dem Kopf noch in den Ferien und noch nicht wirklich parat», sagte ZS-Stürmer Ueli Dietrich nach dem Spiel. Dennoch erstaunte es, als sich Olten nach fast zwölf Minuten durchsetzte und ausglich. Noch mehr, als wenige Minuten später sogar noch zwei weitere Treffer zugunsten der Oltner fielen – denn die Solothurner dominierten das Spiel auch nicht.
Die Tore des Heimteams schienen ZS nach und nach wachzurütteln und das Team von Lukas Kamber zeigte sich angriffiger. Zu einem Anschlusstreffer kamen die Oberbaselbieter jedoch nicht mehr vor der Pause – dafür kamen ihre Schüsse mehrmals mit dem Aluminium in Kontakt.
Volle Strafbänke
Das zweite Drittel hatte mit dem ersten keine Ähnlichkeit mehr: Beide Teams spielten aggressiv und kleine Gehässigkeiten schlichen sich in die Partie. Nach ein paar Minuten war es Marco Model, der fast den Anschlusstreffer erzielen konnte, jedoch am Oltner Schlussmann scheiterte. Irgendwann spitzte sich die Stimmung so zu, dass es vor der Oltner Bank zu einer Massenschlägerei mit Beteiligten aus beiden Teams – egal, ob von der Bank oder dem Eis aus – kam. So sassen dann sechs Spieler – drei von ZS und drei von Olten – auf der Strafbank. So auch Ueli Dietrich, der bereits zum dritten Mal in dieser Partie des Feldes verwiesen wurde.
Nach 35 Minuten schoss Captain Remo Hunziker sein Team in Unterzahl mit dem Anschlusstreffer zurück ins Spiel. Es war Hunzikers erstes Spiel seit längerer Zeit, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste. Genau eine Sekunde vor dem Pausenpfiff glich Dominik Müller dann für ZS zum 3:3 aus.
Das letzte Drittel glich dem ersten wieder mehr. Es wirkte, als wollten beide Teams keinen Fehler machen, um nicht in Rückstand zu geraten. Nicolai Gusset versuchte sich an Weitschüssen – jedoch erfolglos. Da es nach 60 Minuten noch immer 3:3 stand, ging das Spiel in die Verlängerung – wo ebenfalls wenig passierte und es deshalb zum Penaltyschiessen kam.
Während alle Schüsse der Oltner an Michele Lepori hängenblieben, konnten Marco Model und Silian Gyger ihre Schüsse verwandeln und so ZS zu einem 4:3-Sieg verhelfen.
«Olten kämpft aktuell um jeden Punkt und ist deshalb vielleicht motivierter als wir», so Ueli Dietrich. Auch wenn ZS als aktuell Zweitplatzierter sozusagen bereits die erste Runde der Play-offs überstanden hat, sagt Dietrich: «Wir wollen die Gruppenphase als Erstplatzierte abschliessen und wollen unsere Spiele auch gewinnen.»
TELEGRAMM
SC Altstadt Olten – EHC Zunzgen-Sissach 3:4
(3:1; 0:2; 0:0). Eisbahn: Kleinholz, Olten. Zuschauer: 193. Schiedsrichter: von Allmen, Huber. Tore: 3. L. Dietrich (Malik, D. Müller) 0:1; 12. Hall (Wyss) 1:1; 16. Klavs (Ansbach, Kiefer) 2:1; 18. Ingold (Baumann) 3:1; 36. Hunziker (Lenz) 3:2; 40. D. Müller (L. Dietrich, Spreyermann) 3:3. Penaltytreffer: Model und Gyger. Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen ZS, 6-mal 2 Minuten gegen Olten.
Zunzgen-Sissach: Lepori; Gfeller, Dörig, Lenz, Gusset, Schneider, Malik; Niederhauser, Gysi, Imhof, Model, Hunziker, L. Dietrich, R. Müller, Spreyermann, U. Dietrich, Gyger, D. Müller, Lanz, Bertschy.