Luca Mulas will die AC Rossoneri nachhaltig entwickeln
Die AC Rossoneri steigt als abgeschlagene Tabellenletzte aus der 2. Liga ab. Für Sportchef Luca Mulas ist das keine Katastrophe – für den Verein könne eine tolle 3.-Liga-Mannschaft gleich viel wert sein wie ein ...
Luca Mulas will die AC Rossoneri nachhaltig entwickeln
Die AC Rossoneri steigt als abgeschlagene Tabellenletzte aus der 2. Liga ab. Für Sportchef Luca Mulas ist das keine Katastrophe – für den Verein könne eine tolle 3.-Liga-Mannschaft gleich viel wert sein wie ein 2.-Liga-Team.
Sebastian Wirz
2023/24 konnte sich die AC Rossoneri als Aufsteigerin in der 2. Liga halten, nun hat es recht deutlich nicht gereicht. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die vergangene Saison zurück, Herr Mulas?
Luca Mulas: Mit gemischten. Bei neun Punkten Rückstand auf den rettenden 12. Rang klingt das vielleicht blöd, aber wir waren gar nicht so weit weg vom Ligaerhalt. In ein paar Spielen mussten wir deutlich unten durch, da haben uns die Gegner gleich reihenweise Tore eingeschenkt. Aber die meisten Matches waren eng. Es war eine turbulente Saison mit vielen Verletzungen und einem Trainerwechsel. Das ist schwierig für ein Team. Aber die Spieler haben es bis zum Ende versucht. Eigentlich ist es toll, dass wir zwei Jahre 2. Liga spielen konnten. Wir haben einfach die Stabilität nicht hingekriegt.
Mit Ausnahme der letzten Winterpause gab es seit dem Aufstieg immer grosse Umbrüche. Warum eigentlich?
Teilweise ging es um Verletzungen. Gute und erfahrene Spieler haben deshalb oder wegen des Alters aufgehört. Unser Plan war es, eigene Junioren zu integrieren. Es war am Anfang vielleicht noch etwas früh für sie, aber sieben bis acht Junge haben wir eingebaut. Wir wollen Stabilität.
Vielleicht gab es Rücktritte. Aber vor allem waren viele Spieler sofort bei anderen Vereinen, sobald die ACR einmal eine gute Halbsaison spielte.
Ja, Spieler wurden abgeworben. Bei uns bekommt niemand Geld und das werden wir so beibehalten. Heute lautet die erste Frage, die ein Spieler stellt, den ich anfrage: «Was bekomme ich?» Ich finde es schade, dass Spieler in einer Amateurliga mit Geld abgeworben werden.
Was bedeutet der Abstieg für den Verein?
Im Leben muss man ab und zu einen Schritt zurückmachen, um dann mehrere vorwärtsmachen zu können. Die AC Rossoneri gibt es seit 60 Jahren und es wird sie weiterhin geben. Wir dürfen nicht vergessen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir in Lausen 2. Liga spielen! Ja, wir sind ambitioniert und hätten gerne wieder ein Team in der höchsten regionalen Spielklasse, aber für den Verein kann ein tolles und erfolgreiches 3.-Liga-Team gleich viel wert sein wie eine 2.-Liga-Mannschaft. Wir wollen unsere Werte leben und etwas Nachhaltiges schaffen.
Antonio Membrino bleibt als Trainer. Kommt es um ihn herum zum nächsten grossen Umbruch?
Einen Neustart wird es jetzt nach dem Abstieg geben. Aber wir haben schon im April mit Antonio verlängert. Wir sind froh, dass wir ihn mit seiner langjährigen Erfahrung beim FC Basel gewinnen konnten. Er ist der perfekte Mann für unsere Absicht: Wir müssen nicht zwingend aufsteigen, sondern wollen primär unsere jungen Spieler entwickeln.
Zur Person
wis. Luca Mulas ist in Lausen aufgewachsen und seit Längerem Dreh- und Angelpunkt der ersten Mannschaft der AC Rossoneri.
Der heute 35-Jährige trat 2012 mit seinem Onkel Dario Mulas, dem langjährigen Präsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten, in den Vorstand ein. Seit Jahren bekleidet der in Itingen wohnhafte Luca Mulas die Position des Sportchefs und ist für die Kaderszusammenstellung zuständig.