Erster Schritt zur Renovation
07.12.2023 Wittinsburg«Gmäini» genehmigt sämtliche Anträge
An der Einwohnergemeindeversammlung musste der Wittinsburger Souverän über finanzielle Anträge seines Gemeinderats befinden. Hauptthema war der Planungskredit für die Renovation beziehungsweise den Neubau ...
«Gmäini» genehmigt sämtliche Anträge
An der Einwohnergemeindeversammlung musste der Wittinsburger Souverän über finanzielle Anträge seines Gemeinderats befinden. Hauptthema war der Planungskredit für die Renovation beziehungsweise den Neubau der Turn- und Mehrzweckhalle, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht.
Sander van Riemsdijk
Nicht weniger als 14 Traktanden musste die Wittinsburger Gemeindeversammlung am Montag abarbeiten. Dabei nahm insbesondere das Projekt Turn- und Mehrzweckhalle viel Zeit in Anspruch. Die Turn- und Mehrzweckhalle ist renovationsbedürftig. Beim Gebäude besteht ein grösserer Investitionsrückstand und es erfüllt die heutigen Anforderungen an einen modernen Sport- und Unterrichtsbetrieb nicht mehr, wie Gemeinderat und Co-Präsident der Baukommission, Jürg Hediger, ausführte.
Vor allem die Gebäudehülle (Dach), die Haustechnik und die Sicherheitsund Betriebseinrichtungen haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Auch kann die vorhandene Infrastruktur die Bedürfnisse der Vereine nicht mehr abdecken. Das Gebäude soll den heutigen Anforderungen angepasst werden, so der Vorschlag von Hediger. Eine Vorstudie als Basis für eine Entscheidung soll Lösungsvorschläge für die Varianten Ersatzneubau oder Sanierung bringen. Diese Vorstudie soll Ende Juni 2024 abgeschlossen sein. Der dazu benötigte Planungskredit von 70 000 Franken gab Anlass zu mehreren Voten, die das Vorgehen kritisierten. Trotzdem wurde der Antrag des Gemeinderats schliesslich mit grossem Mehr angenommen.
Wohnungen sind vermietet
Von positiven Kommentaren begleitet wurde die Präsentation der Bauabrechnung «Schangihuus» durch Gemeinderat Rolf Zumbrunn. Diese konnte, bedingt durch eine Einsprache, nach einer relativ langen Bauzeit mit rund 4 964 000 Franken gerade innerhalb des bewilligten Kredits von 4 981 000 Franken abgeschlossen werden. Die Finanzierung verteilt sich auf 54 Prozent Fremdkapital und 46 Prozent investiertes Eigenkapital. Zudem konnte Zumbrunn verkünden, dass im Rahmen der Gegenfinanzierung die 12 Wohnungen vermietet sind und jährlich ohne Nebenkosten mit einem Mietertrag von brutto 225 000 Franken gerechnet wird.
Mit einer Mischung von Unbehagen und Ärger wurde auf die Verordnung zur Feuerungskontrolle der Gemeinde, die am 1. Januar 2023 in Kraft gesetzt worden war, reagiert. Mit dieser Verordnung wurde schweizweit die Kontrolle von Öl- und Gasfeuerungsanlagen mit einer Leistung von 1000 Kilowatt um die Messung und Kontrolle von Holzfeuerungen, – dazu gehören Kochherde, Schwedenöfen, Cheminées – mit einer Feuerwärmeleistung bis 70 Kilowatt erweitert. Verschiedene Votanten ärgerten sich über eine wiederum neue Verordnung mit den dazugehörenden Kosten. Da gesetzlich verordnet, blieb der Versammlung nichts anders übrig, als zähneknirschend dem Antrag des Gemeinderats zuzustimmen.
Fast einstimmig wurden sowohl der Steuerfuss für natürliche Personen mit 63 Prozent und für juristische Personen mit 55 Prozent der Staatssteuer für das Budgetjahr 2024 angenommen. Ebenso die Gebühren für die Hundehaltung und die neuen Abfallgebühren, die leicht erhöht wurden.
Gemeinderat Markus Hügli konnte für das kommende Jahr ein Budget präsentieren, das einen Ertragsüberschuss von rund 60 000 Franken vorsieht und schaut im Rahmen des Aufgaben- und Finanzplans 2024–2028 mit Zuversicht in die finanzielle Zukunft «seiner» Gemeinde.
Sowohl das neu erarbeitete Reglement über die Ausrichtung von Mietzinsbeiträgen der Gemeinde als auch die Bauabrechnung für das Feuerwehrmagazin und die Kosten für die Erstellung der Versorgungsleitung «Miesch» wurden nach kurzer Erläuterung von der Versammlung ohne Gegenstimme genehmigt.
Jürg Hediger verabschiedet
Zudem kam es an der Versammlung zu Ersatzwahlen und einer Verabschiedung. Neu in die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission gewählt wurden Nicole Imobersteg und Benjamin Wenger. Jürg Hediger wurde durch Gemeindepräsidentin Caroline Zürcher mit einem Abschiedsgeschenk als Gemeinderatsmitglied feierlich verabschiedet.
Zuletzt wurden in einem kurzen feierlichen Akt fünf Jungbürgerinnen und Jungbürger aufgenommen. Es sind dies Jan Bruderer, Elias Felber, Anna Heimen, Matia Himmel und Aaron Zumbrunn.