Die Gemeindeversammlung von Arboldswil hat den Beitritt zum Trägerverein Naturpark Baselbiet beschlossen. Mit 49 Ja-Stimmen bei lediglich zwei Enthaltungen zeigte der Souverän, dass die Gemeinde dem Projekt wohlwollend gesinnt ist. Unbestritten war auch ein 47 500-Franken-Darlehen an ...
Die Gemeindeversammlung von Arboldswil hat den Beitritt zum Trägerverein Naturpark Baselbiet beschlossen. Mit 49 Ja-Stimmen bei lediglich zwei Enthaltungen zeigte der Souverän, dass die Gemeinde dem Projekt wohlwollend gesinnt ist. Unbestritten war auch ein 47 500-Franken-Darlehen an die Dorfladengenossenschaft.
Willi Wenger
Gemeindepräsident Johannes Sutter bedankte sich an der Arboldswiler Gemeindeversammlung für das klare Ja zum Beitritt zum Trägerverein des «Naturparks Baselbiet». Von den 51 anwesenden Besucherinnen und Besuchern stimmten 49 Personen für den Beitritt. Auszumachen waren lediglich zwei Enthaltungen. «Dieses Ergebnis freut mich sehr», sagte Sutter, auch Vizepräsident des Naturpark-Trägervereins. Arboldswil ist die erste Gemeinde im Kanton, die den Naturpark befürwortet.
Die «Gmäini» liess keine Zweifel darüber aufkommen, dass Arboldswil dem Naturpark-Beitritt zustimmen wird. Grund dafür war einerseits der geschlossen dahinterstehende Gemeinderat und andererseits Präsident Sutter, der das Projekt überzeugend vorstellte.
Der Baselbieter Naturpark wäre wie alle anderen Pärke in der Schweiz ein Instrument der Regionalentwicklung, also ein Ort mit aussergewöhnlich hohen Natur- und Landschaftswerten sowie gelebten Traditionen. Generell sei ein Naturpark eine «Ermöglicher-Plattform», die Akteure miteinander vernetze und Projekte aus der Bevölkerung fördere, sagte Sutter. Er stellte klar, dass alle Projekte freiwillig seien.
Sutter sagte, der Gemeinderat beurteile den Naturpark als wegund richtungsweisend. Mit dem Park werde Wertschöpfung in Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus generiert. «Auch unsere Gemeinderechnung könnte entlastet werden. Jeder investierte Franken fliesst dank Förderbeiträgen von Bund und Kanton um ein Mehrfaches zurück», blickte der Präsident in die mögliche Zukunft.
Dem Souverän war klar, dass Arboldswil vom Naturpark profitieren würde. Als konkrete Projektbeispiele nannte der Gemeinderat unter anderem den Dorfladen mit der Einrichtung eines 24-Stunden-Betriebs zum Verkauf regionaler Produkte, die Besucherlenkung mit Beschilderung der Parkplätze für Ausflugsgäste, Beiträge an den Eierleset und den Banntag oder Projektfinanzierungen an den Natur- und Vogelschutzverein. Sutter rechnete vor, dass Mitgliedsbeiträgen von 15 000 Franken in fünf Jahren 43 000 Franken als Gegenwerte gegenüberstehen.
Der Naturpark, der laut Sutter keine neuen Vorschriften bringt, die Gemeindeautonomie nicht tangiert, auf dem Prinzip der Freiwilligkeit basiert und bestehende Angebote ergänzt und nicht verdrängt, war den Stimmberechtigten eine überschaubare Zahl von Wortmeldungen wert. Thematisiert wurde die Frage, ob ein Austritt aus dem Verein möglich wäre und die Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Eine Votantin sprach vielen aus dem Herzen, als sie festhielt, dass sie den Park als Chance für Arboldswil sehe.
Öffentliche Hand springt ein
Ein Darlehen der Gemeinde in der Höhe von 47 500 Franken an die Dorfladengenossenschaft Arboldswil (DLGA) wurde klar gutgeheissen. Das Darlehen der öffentlichen Hand wird deshalb notwendig, weil zwei private Darlehen abgelöst werden müssen. DLGA-Präsident Stephan Oehler wird mit dem Gemeinderat nun die Modalitäten finalisieren, in denen unter anderem der Zins sowie die Abzahlungsmodalitäten vertraglich vereinbart werden sollen.