Endlich genügend Schulraum
17.10.2025 HölsteinTag der offenen Türen im erweiterten Schulhaus Holde 2
Die Bevölkerung von Hölstein darf sich morgen Samstag davon überzeugen, dass die investierten 2,8 Millionen Franken für zwei neue Klassenzimmer und einen Gruppenraum gut angelegt sind. Das Schulhaus Holde ...
Tag der offenen Türen im erweiterten Schulhaus Holde 2
Die Bevölkerung von Hölstein darf sich morgen Samstag davon überzeugen, dass die investierten 2,8 Millionen Franken für zwei neue Klassenzimmer und einen Gruppenraum gut angelegt sind. Das Schulhaus Holde wurde dafür aufgestockt.
Elmar Gächter
Seit mehreren Jahren sieht sich Hölstein einer wachsenden Zahl von Schülerinnen und Schülern gegenüber. Um den nötigen Schulraum sicherzustellen, waren immer wieder Provisorien nötig. Aktuell zählt Hölstein rund 210 Primarschülerinnen und -schüler sowie etwa 50 Kindergärtlerinnen und -gärtler und weist damit eine der höchsten Schülerdichten im Kanton Baselland auf.
Mit der Aufstockung des im Jahr 1953 erstellten Schulhauses Holde 2 dürfte das Platzproblem nun vorerst behoben sein. Das in Leichtbauweise aus Holz errichtete zusätzliche Stockwerk umfasst zwei Klassenzimmer sowie einen Gruppenraum. Zudem können in allen drei Stockwerken aufgrund des Wegfalls des alten Treppenhauses die Korridore als «Lernlandschaften» genutzt werden. Für alle zwölf Primarschulklassen steht heute in den Schulhäusern Holde 1 und 2 sowie Rüebmatt genügend Schulraum zur Verfügung, ebenso wie für die drei Klassen im Kindergarten Neumatt, der im Jahr 2022 baulich erweitert wurde.
Eine der grössten Herausforderungen der rund einjährigen Bautätigkeit war das gleichzeitige Nebeneinander von Bauen und Schulbetrieb. Ausnahmen bildeten zwei projektbegleitende Schulwochen, die ausserhalb des Schulhauses stattfanden. «Es war vor allem für die Kinder und Lehrpersonen eine Herausforderung, die viel Toleranz und Flexibilität von allen Beteiligten erforderte», sagt Schulleiter Stefan Kränzle. Ein Ausweichen in ein anderes Gebäude war laut Gemeinderätin Brigitte Maurer nicht möglich, da die notwendigen Kapazitäten weder in Holde 1 noch in der Rüebmatt oder im Kindergarten Neumatt vorhanden waren.
Flexibilität war auch von den Bauunternehmen gefordert, um lärmintensive Arbeiten möglichst in Schulferien und auf schulfreie Nachmittage zu legen, betont Architekt Andreas Wantz vom projektierenden und bauleitenden Büro e4 AG in Oberdorf.
Das Schulhaus präsentiert sich heute mit einem ganz neuen Gesicht. Das Satteldach wurde durch ein hinterlüftetes und begrüntes Flachdach ersetzt, der angebaute Erschliessungstrakt mit Lift und Treppenhaus beherrscht mit seiner Front aus Schweizer Fichtenholz die Nordseite des Gebäudes. Anstelle der Ölheizung sorgt der Anschluss an das lokale Fernwärmenetz für angenehme Innentemperaturen. Energetisch sind laut Wantz die Vorgaben mehr als eingehalten. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert sogar einen leichten Überschuss an Strom. Das Gebäude ist erdbebensicher, erfüllt die aktuellen Anforderungen an den Brandschutz und ist dank des Lifts rollstuhlgerecht und barrierefrei zugänglich.
Brigitte Maurer würdigt die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Begleitgruppe, unter anderem mit Mitgliedern der Baukommission sowie der Schulleitung. Stefan Kränzle bestätigt: «Die Wünsche und Bedürfnisse der Schule wurden stets entgegengenommen. Auch hat das Architektenteam nie versucht, sich selbst zu verwirklichen.»
Gute Noten von Lehrerschaft
Richtig angetan vom Erreichten sind auch Cornelia Spinnler und Timo Weber. Die beiden Lehrpersonen unterrichten ihre Klassen nun im oberen Stockwerk. Spinnler lobt die hellen Räume und das positive Lernklima. Weber hebt insbesondere den «sensationellen» Gruppenraum hervor, den er eine echte Wertsteigerung nennt. Auch die Schülerinnen und Schüler mit ihren Einzeltischen seien begeistert.
Alle von der «Volksstimme» Befragten sind überzeugt, dass das aufgestockte und erweiterte Gebäude auch in der Bevölkerung Anklang findet. Die Steuerzahlenden dürfen sich zudem freuen: Der Kredit von rund 2,8 Millionen Franken – an der Gemeindeversammlung vom März 2024 mit klarem Mehr genehmigt – wird eingehalten. «Auch wenn noch Restarbeiten zu erledigen sind und die Schlussabrechnung aussteht, geht der Gemeinderat davon aus, dass kein Nachtragskredit nötig sein wird», betont Maurer.
Dank dieser Investition, meinte sie weiter, sollte in den nächsten 10 bis 15 Jahren in Hölstein ausreichend Schulraum vorhanden sein. Der Gemeinderat gehe davon aus, dass die Spitze der Zahl an Schülerinnen und Schülern in Hölstein erreicht sei und eher wieder sinken dürfte, auch wenn solche Prognosen ein bisschen wie Kaffeesatzlesen seien.
Tag der offenen Tür im Schulhaus Holde, Samstag, 18. Oktober, 10 bis 12 Uhr.