Eine kurze Geschichte über Gemeinschaft
16.10.2025 PolitikThomas Grüter, Gemeindepräsident Tenniken, parteilos
In einer kleinen Gemeinde im oberen Baselbiet, umgeben von sanften Hügeln und malerischen Weinbergen, lebte ein Gemeindepräsident, nennen wir ihn Walter. Er war bekannt für seine herzliche ...
Thomas Grüter, Gemeindepräsident Tenniken, parteilos
In einer kleinen Gemeinde im oberen Baselbiet, umgeben von sanften Hügeln und malerischen Weinbergen, lebte ein Gemeindepräsident, nennen wir ihn Walter. Er war bekannt für seine herzliche Art und sein unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft. Jeden Morgen begann er seinen Tag mit einem Spaziergang durch die Strassen des Dorfes, bei dem er die Dorfbewohner begrüsste und sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte.
Eines Tages bemerkte Walter, dass die Kinder der Gemeinde immer weniger draussen spielten. Stattdessen blieben sie oft in ihren Häusern und starrten auf Bildschirme. Besorgt über den Rückgang der Gemeinschaft und der Aktivitäten im Freien beschloss er, etwas zu unternehmen. Er organisierte ein grosses Dorffest, um die Menschen zusammenzubringen.
Die Vorbereitungen waren hektisch, aber Walter war fest entschlossen. Er sprach mit den lokalen Landwirten, die frisches Obst und Gemüse zur Verfügung stellten, und mit den Winzern, die ihre besten Weine spendeten. Die örtlichen Handwerker und Künstler wurden eingeladen, ihre Werke auszustellen. Das Fest sollte ein Ort des Austauschs und der Freude werden. Am Tag des Festes strömten die Menschen in den Dorfkern. Bunte Stände boten Leckereien an und die Kinder konn- ten sich auf Hüpfburgen und Spielplätzen austoben. Walter hatte sogar einen kleinen Wettbewerb für die beste selbst gemachte Konfitüre organisiert, was die Kreativität der Dorfbewohner anregte.
Als die Sonne unterging und die Lichter des Festes zu funkeln begannen, versammelten sich die Menschen um die grosse Bühne. Walter trat vor die Menge und sprach von der Wichtigkeit der Gemeinschaft. Er betonte, dass es nicht nur darum geht, in einem Dorf zu leben, sondern Teil einer lebendigen Gemeinschaft zu sein, die zusammenhält und füreinander sorgt.
Die Dorfbewohner applaudierten begeistert und viele fühlten sich inspiriert. In den folgenden Wochen und Monaten bemerkte Walter eine Veränderung. Die Kinder spielten wieder draussen, Nachbarn unterhielten sich auf den Strassen und die Gemeinschaft wurde enger.
Das Dorffest wurde zur jährlichen Tradition, und jedes Jahr kamen mehr Menschen zusammen, um zu feiern, zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Walter wusste, dass er mit seiner Idee etwas bewirken konnte, und das Gefühl der Verbundenheit in diesem kleinen Ort wurde stärker als je zuvor. So wurde aus einem kleinen Fest eine grosse Bewegung, welche die Gemeinde zusammenschweisste und die Menschen dazu inspirierte, gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten.
Diese kurze Geschichte ist frei erfunden und sämtliche Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und Handlungen sind rein zufällig. Aber, liebe «Volksstimme»- Gemeinde, könnte diese Geschichte nicht auch auf Ihr Dorf zutreffen? Die gelebte Gemeinschaft ist nicht mehr so, wie ich das vor vielen Jahren erleben durfte. Dass sich das wieder ändert, liegt an uns allen. Und wer weiss, vielleicht leben viel mehr Walter unter uns, als wir vermuten …
Übrigens: Tenniken feiert nächstes Jahr sein 800-Jahre-Jubiläum und vom 21. bis 23. August findet ein Dorffest statt.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.