Werkhof öffnet seine Tore für die Bevölkerung
Seit einigen Monaten ist der Unterhaltsdienst in der Gemeinde Rickenbach neu aufgestellt und verfügt über einen eigenen Werkhof. Am Samstag konnte sich die Bevölkerung davon überzeugen, dass das Geld gut ...
Werkhof öffnet seine Tore für die Bevölkerung
Seit einigen Monaten ist der Unterhaltsdienst in der Gemeinde Rickenbach neu aufgestellt und verfügt über einen eigenen Werkhof. Am Samstag konnte sich die Bevölkerung davon überzeugen, dass das Geld gut investiert worden ist.
Otto Graf
Klein, aber fein und zweckmässig präsentiert er sich: der neue Werkhof von Rickenbach. Am Samstag – am Tag des offenen Tores – konnte ihn die Dorfbevölkerung besichtigen. Neu ist, neben Maschinen und Gerätschaften, auch die Funktion des Gebäudes am Bärmattweg. Einst diente das der Gemeinde gehörende Objekt als Feuerwehrmagazin. Nach wie vor befinden sich dort die Steuerung und das Material der Wasserversorgung. Aber jetzt ist es ein richtiger Werkhof, angepasst an die Bedürfnisse der rund 580-Einwohner-Gemeinde.
Die «Volksstimme» mischte sich unter die Besucher und wollte von den Verantwortlichen Näheres erfahren. Auf die Frage, warum die Gemeinde einen Tag des offenen Tores durchführt, meinte Iwan Schweighauser, der im Gemeinderat für den Unterhalt der Strassen, Wege und öffentlichen Anlagen zuständig ist: «Es ist uns ein Bedürfnis, der Einwohnerschaft zu zeigen, wie das Geld investiert worden ist.»
Das Flaggschiff ist der Kommunaltraktor «John Deere 3039 R», für dessen Erwerb die Gemeindeversammlung im vergangenen Jahr 70 000 Franken samt Anbauschneepflug lockergemacht hat. «Mit diesem Fahrzeug können wir die Trottoirs entlang der Kantonsstrasse und der Gemeindestrassen effizient vom Schnee befreien», sagte Werkhof-Chef Fabian Schärer. Alles im Werkhof eingestellte Material sei wichtig, so der hauptberufliche Polizist. Als kleine Gemeinde könne sich Rickenbach Unwichtiges gar nicht leisten.
Weiterhin eigenständig
Schärer steht dem Wegmacherteam seit 2023 als Nachfolger des inzwischen verstorbenen, langjährigen Amtsinhabers Koni Gisin als Ansprechperson und Chef vor. Weiter gehören Andrea Gisin, Björn Frank, Philipp Gisin und René Gisin zur Mannschaft, die sich den 30 Stellenprozente umfassenden Job teilen.
Sie sind ausschliesslich für den Unterhalt der Gemeindestrassen und -wege im Siedlungsgebiet und in der Landwirtschaftszone zuständig. Ausserdem betreuen sie den Sportplatz, den Spielplatz und den Friedhof. Der Waldwegunterhalt hingegen fällt in die Kompetenz des Forstzweckverbands Farnsberg. Betrieb und Unterhalt der gemeindeeigenen Gebäude sind separat geregelt.
«Wir machen das, was erforderlich und ökologisch sinnvoll ist», hob Gemeinderat Schweighauser hervor. In der Praxis, warf Schärer ein, herrschen in den Köpfen einiger Menschen zuweilen andere Ansichten darüber vor, inwiefern ein Wegrand «schön» aussieht. Deshalb rede man mit ihnen und versuche die ökologischen Überlegungen aufzuzeigen, die hinter bestimmten Massnahmen stecken.
Auch nach der Neuregelung verfügt Rickenbach noch immer über einen kostengünstigen Unterhaltsdienst. Das war schon vorher so, als Private ihre Maschinen und Geräte der Gemeinde gegen Verrechnung zur Verfügung stellten. Im Vorfeld der Neuorganisation habe man als Alternative eine Kooperation mit Gelterkinden in Erwägung gezogen, die Idee aus Kostengründen aber wieder aufgegeben, sagt Schweighauser.
Der Aufruf, am Tag des offenen Tores einen Blick ins Innere und hinter die Kulissen des Werkhof zu werfen, löste in der Bevölkerung ein grosses Echo aus. Dazu trug zweifellos auch die eigens eingerichtete Festwirtschaft bei.