Ein Spiel, drei Wenden
21.01.2025 Eishockey, SportDer EHC Zunzgen-Sissach hat am Samstagabend sein erstes Spiel der Masterround gegen den EHC Zuchwil Regio in der Verlängerung verloren. Die Chancen der Oberbaselbieter, direkt in den Halbfinal einzuziehen, stehen dennoch gut.
Timo Wüthrich
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Der EHC Zunzgen-Sissach hat am Samstagabend sein erstes Spiel der Masterround gegen den EHC Zuchwil Regio in der Verlängerung verloren. Die Chancen der Oberbaselbieter, direkt in den Halbfinal einzuziehen, stehen dennoch gut.
Timo Wüthrich
In kürzester Zeit kann im Eishockey ein Spiel gedreht werden, so geschehen am vergangenen Samstag zwischen dem EHC Zunzgen-Sissach und Zuchwil Regio – und dies gleich mehrfach. Nach einem ereignisarmen Beginn netzte ZS-Stürmer Dominik Müller früh im zweiten Drittel zur Führung ein. Einige Minuten später drehten die Solothurner das Spiel in etwas mehr als zwei Zeigerumdrehungen – ein erstes Mal.
Dieses Muster wiederholte sich gegen Ende der Partie: Nachdem die Oberbaselbieter, die das Spiel auf 3:2 gedreht hatten, eine Strafe kassierten, warfen die Zuchwiler alles in die Waagschale. Für den Goalie wurde ein weiterer Feldspieler eingewechselt, dabei trafen die Sissacher beinahe das verwaiste Tor. Anderthalb Minuten vor Abpfiff jubelte aber Zuchwil: Der starke Niccolo Mombelli rettete bei 6 gegen 4 Feldspieler seine Mannschaft mit dem Ausgleich in die Verlängerung. Diese war von kurzer Dauer, denn derselbe Akteur avancierte 36 Sekunden nach Wiederanpfiff zum Mann des Spiels und erzielte den goldenen Treffer zum 4:3. Erneut hatte Zuchwil das Spiel innert zweier Minuten gedreht, dieses Mal endgültig.
ZS nur mit drei Blöcken
Am Ende war die Kaltschnäuzigkeit ein entscheidender Faktor, die dem EHC Zuchwil zum Sieg verhalf. Die Solothurner konnten ihre Effizienz in den entscheidenden Situationen beweisen und dadurch die Partie gewinnen. ZS-Kapitän Remo Hunziker meinte nach Spielende: «Innerhalb von zwei Minuten kann im Eishockey viel passieren. Das Spiel hätte heute auch zu unseren Gunsten ausgehen können. Wenn wir das leere Tor getroffen hätten, wäre die Messe gelesen gewesen.»
Nicht zu unterschätzen ist bei solch späten Gegentoren, die doch noch zu einer Verlängerung führen, der mentale Aspekt. Oft spielt sich die Mannschaft, die sich gerettet hat, in ein Hoch. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass das scheinbar unterlegene Team das Spiel doch noch für sich entscheidet.
Des Weiteren führte Hunziker die Niederlage auf die zahlreichen Absenzen zurück: «Es war schon erkennbar, dass Zuchwil mehr Möglichkeiten zur Verfügung standen. Da die Solothurner mit vier Blöcken spielen konnten, wir aber nur mit drei, war dies auf jeden Fall auch ein Faktor, der ihnen in die Karten gespielt hat.»
In den kommenden Wochen stehen für die Oberbaselbieter wegweisende Spiele an: In der erstmals ausgetragenen Masterround, für welche acht Teams der Liga in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, stehen für Zunzgen-Sissach noch zwei Spiele an. Wenn Hunziker und seine Mitspieler noch einen Punkt holen, dann wären die Schwarz-Grünen mindestens Tabellenzweiter. Somit wäre ihnen definitiv eine Woche Ruhe vergönnt: ZS überspränge die Hürde Play-off-Viertelfinal und qualifizierte sich direkt für den Halbfinal. Der Kapitän zum neuen Modus: «Den Sinn dahinter sehe ich noch nicht ganz. Derjenige des vergangenen Jahres hat mir besser gefallen.»
TELEGRAMM
EHC Zunzgen-Sissach – EHC Zuchwil 3:4 n.V. (0:0; 1:2; 2:1; 0:1) Eisbahn: Sissach. Zuschauer: 240. Schiedsrichter: Diggelmann, Fehr. Tore: 21. D. Müller (L. Dietrich, Spreyermann) 1:0; 29. Moldovanyi (Rosamilia, Kilchenmann) 1:1; 31. Keller (T. Niederhauser, K. Niederhauser) 1:2; 43. D. Müller (Spreyermann) 2:2; 47. J. Lanz 3:2; 59. Mombelli (Lüdi; Ausschluss Gfeller) 3:3; 61. Mombelli (Tanner) 3:4. Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen ZS; 3-mal 2 Minuten gegen Zuchwil.
Zunzgen-Sissach: Tschan; Lenz, U. Dietrich; Schneider, Gusset; Dörig, Malik; Hunziker, Gyger, Bertschy; J. Lanz, Imhof, Gfeller; Spreyermann, L. Dietrich, D. Müller.