Ein riesiges Dach aus China
07.11.2024 SissachArchitekt Yang Yu berichtete über den Bau der Olma-Halle
Am Freitag, 1. November, fand im «ChinaHouse» in Sissach ein besonderer Anlass statt. Nach einer Einleitung durch «ChinaHouse»-Leiter Hinchi Kong, berichtete Architekt Yang Yu über den Bau des Dachs der neuen Olma-Halle in St, Gallen. Verantwortlich für die Herstellung, Lieferung und Montage der Stahlkonstruktion war die chinesische Firma Xuzhou Tower Space Structure Co. Ltd.
2018 erhielt die Firma den Auftrag für das gewaltige Olma-Dach, das ohne Stützpfeiler im Innern auskommt. Dies ist möglich dank des sogenannten Mero-Systems, das ursprünglich in Deutschland erfunden wurde. Dabei handelt es sich um ein Gitter mit Stahlkugeln, die untereinander mit Streben verbunden sind. Derart kann ein riesiges Dach aus Stahl gebaut werden, das sich nur auf Aussenmauern stützt.
Später war Geduld angesagt für das Grossprojekt. Zuerst kam 2020 die Pandemie, und ab 2022 sorgte der beginnende Ukraine-Krieg für weitere Verzögerungen. 2021 war schliesslich Baubeginn. 25 Monteure reisten aus China an, um das Stahldach zu montieren, das in 40 Containern per Schiff von China via Rotterdam nach Basel transportiert worden war und dann mit Lastwagen bis nach St. Gallen.
Die chinesische Stahlbaufirma musste verschiedene Auflagen der Suva erfüllen, was ebenfalls zu Komplikationen und Verzögerungen führte. 2023 war es aber so weit: Das riesige Olma-Dach war fertig montiert und im Oktober 2023 konnte die erste Ausstellung in der neuen Halle stattfinden.
Das Stahldach aus China wiegt 1200 Tonnen. In der Schweiz bleibt es bis heute das einzige Projekt, das von der chinesischen Stahlbaufirma Xuzhou entworfen, geliefert und montiert worden ist. Immerhin hat das Prestigeobjekt zu weiteren Projekten der Firma geführt. Architekt Yang Yu kann stolz darauf sein, zur Realisierung eines der grössten Stahldächer ohne Stützpfeiler in der Schweiz beigetragen zu haben.
Paul Aenishänslin