Ein Ort für Kinder – und für die Zukunft des Dorfes
25.09.2025 LausenDer Neubau des Dreifach-Kindergartens Garbe bringt Bildung, Betreuung und Nachhaltigkeit unter ein Dach
wächst – und mit dem neuen Dreifachkindergarten Garbe zeigt die Gemeinde, dass sie mitdenkt. Das neue Bildungsund Betreuungszentrum vereint moderne Infrastruktur und ...
Der Neubau des Dreifach-Kindergartens Garbe bringt Bildung, Betreuung und Nachhaltigkeit unter ein Dach
wächst – und mit dem neuen Dreifachkindergarten Garbe zeigt die Gemeinde, dass sie mitdenkt. Das neue Bildungsund Betreuungszentrum vereint moderne Infrastruktur und nachhaltige Bauweise mit einem starken Engagement für Familienfreundlichkeit und frühkindliche Förderung.
vs. Mit dem Start des neuen Schuljahres ist in Lausen ein Meilenstein für die frühkindliche Bildung und Betreuung in Betrieb gegangen: Der neue Dreifachkindergarten Garbe vereint nicht nur drei Kindergartenklassen unter einem Dach, sondern auch eine Kindertagesstätte, eine Spielgruppe, eine Tagesstruktur sowie einen Mittagstisch. Entstanden ist ein modernes, kindgerechtes und nachhaltiges Bildungs- und Betreuungszentrum, das den Bedürfnissen von Familien und Kindern in der wachsenden Gemeinde Lausen gerecht wird.
Der Bedarf war klar: Lausen verzeichnete über Jahre hinweg ein stetiges Wachstum der Bevölkerung. Lange Zeit waren sechs Kindergärten in Betrieb, zwei davon im Brühl-Quartier. Sie waren alt, eng und nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechend. Klassenzüge konnten dort nicht vollständig geführt werden und Räume für Förderunterricht fehlten. Ein siebter Kindergarten wurde übergangsweise im Primarschulhaus Mühlematt eingerichtet, doch eine langfristige Lösung war unumgänglich.
Mit dem Neubau schuf die Gemeinde nicht nur Platz für die drei neuen Kindergärten, sondern nutzte die Gelegenheit, verschiedene Angebote der frühkindlichen Betreuung zu bündeln. Ein grosser Schritt in Richtung Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ein klares Bekenntnis zu einer familienfreundlichen Gemeindepolitik.
Ein Haus, das mitdenkt
Wer den Neubau betritt, merkt schnell: Hier wurde für Kinder gebaut. Die Räume sind hell, bunt und offen gestaltet, mit kindgerechten niedrigen Lavabos, kleinen Toiletten und kurzen Wegen. Die drei Kindergartenräume inklusive Räume für Spezialbetreuungen sowie die Kita befinden sich im Erdgeschoss. In der oberen Etage liegen die Spielgruppe, die Tagesstruktur und der Mittagstisch, der vom Frauenverein Lausen betrieben wird. Gekocht wird direkt in der Küche vor Ort, frisch und saisonal. Bis zu 80 Kinder essen hier täglich, betreut von einem Team aus Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen.
Das Gebäude überzeugt nicht nur durch seine Funktionalität: Es ist nachhaltig konzipiert auf mehreren Ebenen. Die Gemeinde hat sich bewusst für eine Holzbauweise entschieden und den Minergie-P-Standard erfüllt. Bemerkenswert dabei: Auf eine mechanische Lüftung wurde verzichtet. Stattdessen sorgen automatische Fenster und Oberlichter für eine natürliche Nachtauskühlung. Sensoren messen laufend den CO2-Gehalt in den Räumen und öffnen die Fenster bei Bedarf. Ein kluges, energieeffizientes System, das Komfort mit Umweltbewusstsein verbindet.
Auf dem Dach erzeugen 250 Solar-Module auf einer Fläche von 500 Quadratmetern rund 120 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Eigentümerin der Anlage ist die Firma Roofpower, die den im Gebäude benötigten Strom direkt an die Gemeinde verkauft.
Ein Bau für alle
Der Aussenbereich ist ein kleines Kinder-Paradies: Ein Garten mit Rasenflächen, Holzspielplatz, Sandkasten, Korbschaukel und allerlei Spielgeräten lädt zum Toben
ein. Dreiräder stehen bereit, ebenso Schaufeln und Kessel zum «Sändele» sowie Bälle. Und auch an die Erwachsenen wurde gedacht: Bänke rund ums Gelände bieten Platz zum Ausruhen oder zum kurzen Austausch beim Abholen.
«Neben den pädagogischen und praktischen Vorteilen setzten wir auch die gesetzlich notwendige Barrierefreiheit im Gebäude um», sagt Martin Senekowitsch, Leiter Bau und Unterhalt der Gemeinde Lausen, bei einem Rundgang durch den Neubau. So könnten auch Kinder im Rollstuhl die Einrichtungen besuchen und in der Mobilität eingeschränkte Eltern ihre Kinder problemlos abholen.
Rund vier Jahre Planung gingen dem Bau voraus – von August 2020 bis Juni 2024. Gebaut wurde von Juli 2024 bis August 2025, unter anspruchsvollen Bedingungen: Die Energieverordnung des Kantons wurde kurz vor Baueingabe verschärft, die Preise stiegen, und das Wetter machte den Flachdacharbeiten zu schaffen. Doch trotz allem konnte der Betrieb pünktlich zum Schulstart aufgenommen werden – nicht zuletzt dank einer breit abgestützten Baukommission aus Gemeinderat, Schulleitung, Schulrat, Bauplanungskommission sowie der Abteilung Bau und Unterhalt.
Kritik blieb aus – im Gegenteil. In der Bevölkerung geniesst das Projekt grosse Akzeptanz. «Wir merken, dass das Thema Kinderbetreuung für viele ein zentrales Kriterium bei der Wohnortwahl ist», sagt Senekowitsch. Die Gemeinde erhält immer wieder Anfragen von Familien, die gezielt nach Betreuungsmöglichkeiten suchen.
Mit dem neuen Kindergarten ist das Dorf gut aufgestellt – auch für weiteres Wachstum. Die Kapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft.
Für heute – und morgen
Bis zu 72 Kinder können die drei Kindergartenklassen besuchen, in der Kita haben 20 bis 25 Kinder Platz und in der Spielgruppe 8 bis 10. Die Tagesstruktur kann bis zu 40 Knaben und Mädchen betreuen. Und obwohl der Bedarf gross ist, bleibt Raum für neue Familien.
Fragt man Martin Senekowitsch, worauf er besonders stolz ist, muss er nicht lange überlegen: «Es ist ein Bau entstanden, der nachhaltig, funktional und kindergerecht ist – ein Ort, an dem sich Kinder wohlfühlen und wo sie gerne hinkommen.»
Ein Neubau also, der mehr ist als nur Beton, Holz und Technik. Sondern ein Versprechen an die Familien in Lausen – für heute und für die kommenden Jahre.
Am Samstag, 25. Oktober 2025, von 11 bis 16 Uhr, ist die ganze Lausner Bevölkerung zum Tag der offenen Tür im Kindergarten Garbe inklusive den Tagesstrukturen, Mittagstisch, Spielgruppe und Kita eingeladen. «Wir freuen uns, die Lausnerinnen und Lausner bei uns begrüssen zu dürfen», sagt Martin Senekowitsch.
Frau Sumi, Frau Dietrich und Frau Singer – Sie arbeiten im neuen Kindergarten, in der Tagesstruktur und in der Kita. Was gefällt Ihnen am Neubau?
Jenny Singer: Es sind tolle und helle Räumlichkeiten mit grossen Fenstern, die zum Beobachten einladen. Ebenfalls haben wir einen grossen und einladenden Garten. Was wir an der Kita Villa Rägeboge ebenfalls schätzen, ist, dass der Neubau nicht an einer Strasse gebaut ist und somit kein Verkehr vor der Tür herrscht.
Danja Sumi: Ich schätze auch die Akustik durch die verbauten Akustikdecken. Dies schafft eine angenehme Atmosphäre für Kinder und Lehrpersonen bei uns im Kindergarten.
Astrid Dietrich: Bis im Juni befanden sich unser Mittagstisch und die Tagesstruktur in der Aula Mühlematt. Wir mussten die Räumlichkeiten jeden Abend so hinterlassen, dass sie für andere Vereine bereit waren. Im neuen Gebäude bietet sich nun die Möglichkeit, Projekte wie die Eisenbahn stehen zu lassen und am nächsten Tag weiter zu bauen. Basteleien und auch Bilder können nun aufgehängt werden. Zudem stehen eine «Chill-Ecke» mit Sofa sowie ein Lager an Matratzen zum Bau von Burgen zur Verfügung und noch vieles mehr. Die grosszügige Garderobe trägt wesentlich zur Ordnung bei.
Wie nehmen Sie die Zusammenarbeit der verschiedenen pädagogischen Einrichtungen wahr?
Jenny Singer: Die Zusammenarbeit der Kita und Tagesstruktur ist eng. Wir bekommen täglich das in der Tagesstruktur frisch gekochte Essen geliefert.
Astrid Dietrich: Bisher hatten wir wenig Kontakt zum Kindergarten, aber die Zusammenarbeit, die bisher geschah, war durchwegs positiv. Mit der Kita arbeiten wir enger zusammen, da wir sie mit Essen beliefern. Ein Beispiel der zusätzlichen Zusammenarbeit mit der «Villa Rägeboge» ist, dass nur wenige Kinder für das Frühstücksmodul in der Tagesstruktur angemeldet sind. Deshalb können diese Kinder in der Kita mitessen.
Welche Rückmeldungen haben Sie von den Kindern erhalten?
Danja Sumi: Die Kinder äussern sich sehr positiv: Sie finden den Kindergarten schön, freuen sich über das vielfältige Spielmaterial und sind besonders begeistert vom doppelstöckigen Spielmöbel, das zum Entdecken und Spielen einlädt.
Astrid Dietrich: Von den Kindern erhalten wir Rückmeldungen wie «das ist ein Luxus-Mittagstisch» oder «wir haben viel mehr Platz zum Spielen».
Auch zur neu eröffneten Nachmittagsbetreuung geben Kinder und Eltern überwiegend positives Feedback.
Jenny Singer: Unsere Kinder sind noch zu klein für Rückmeldungen, jedoch haben sie sich gut eingewöhnt und fühlen sich wohl. Von den Eltern haben wir viel positives Feedback erhalten. Vor allem die hellen Räumlichkeiten und der grosse Garten werden sehr gelobt.