Ein grosses Werk für eine kleine Gemeinde
13.06.2024 Ramlinsburg31 Autorinnen und Autoren schrieben am neuen Buch mit
Die Heimatkunde Ramlinsburg zeigt die reichhaltige Geschichte und Geschichten des Dorfes auf 360 Seiten. Am Sonntag feiert das Dorf die Buchvernissage.
Michael Rockenbach
Am Sonntag, 16. Juni, ist es ...
31 Autorinnen und Autoren schrieben am neuen Buch mit
Die Heimatkunde Ramlinsburg zeigt die reichhaltige Geschichte und Geschichten des Dorfes auf 360 Seiten. Am Sonntag feiert das Dorf die Buchvernissage.
Michael Rockenbach
Am Sonntag, 16. Juni, ist es endlich so weit. Dann wird die Ramlinsburger Heimatkunde in der Mehrzweckhalle vorgestellt. Ein ganz besonderer Anlass, insbesondere für die abtretende Gemeindepräsidentin Stephanie Oetterli. Es ist ihr letzter grösserer Auftritt als Gemeindepolitikerin – und das Buch so etwas wie ein Abschiedsgeschenk für das ganze Dorf. Ein Geschenk, das lange auf sich warten liess. «Als ich im Jahr 2004 in der Gemeindepolitik aktiv wurde, war die Idee einer Heimatkunde schon aktuell», sagt Oetterli «Damals hatten wir aber andere Prioritäten: das Budget und die knappen Ressourcen im Lot zu halten. Jetzt endlich ist das Buch da und ich denke, es zeigt, wie sehr es sich lohnt, sich mit den eigenen Wurzeln und der Geschichte auseinanderzusetzen.»
Die neuste von inzwischen 64 Baselbieter Heimatkunden ist tatsächlich ein ganz besonderes Werk. 31 Autorinnen und Autoren haben mitgearbeitet und die allermeisten von ihnen kennen das Dorf bestens, weil sie dort leben oder gelebt haben. Unterstützt wurden sie von der freien Journalistin Béatrice Koch, dem hier schreibenden nebenberuflichen Journalisten Michael Rockenbach und einer beträchtlichen Entourage – angefangen bei der Steuergruppe mit Stephanie Oetterli über die Verwaltung rund um den inzwischen pensionierten Gemeindeverwalter Christoph Epper, die Lektorin (und frühere Gemeinderätin und -präsidentin) Christine Massafra, das für das Layout und die Gestaltung zuständige «kreatelier» mit Marina Hobi bis hin zur Druckerei Merkur. Begleitet wurde das Projekt zudem von der Arbeitsgemeinschaft für die Herausgabe von Baselbieter Heimatkunden um Josua Oehler.
Eine wichtige Rolle spielte bei der Entstehung des Werkes auch Rico Braun, der lange in Ramlinsburg gelebt und sich dort 2009 auf die Suche nach altem Fotomaterial gemacht hat. Sein Ziel: zu verhindern, dass die Erinnerungen an die alten Zeiten verloren gehen. «Wir hatten damals in der Gemeinde kein systematisch geführtes Fotoarchiv – und immer weniger ältere Einwohnerinnen und Einwohner, die von früher erzählen konnten», sagt Braun. Also baute er eine Datenbank auf, für die er und seine Helfer inzwischen rund 800 Bilder von 1902 bis heute gesammelt, digitalisiert und mit allen wichtigen und verfügbaren Informationen dokumentiert haben.
Zehn Kapitel
Der Aufwand war beträchtlich, aber er hat sich gelohnt. Die Ramlinsburger Heimatkunde, 360 Seiten stark, ist reich bebildert, liebevoll gestaltet und bestens dokumentiert. In den insgesamt 10 Kapiteln werden alle fündig – jene, die sich für allgemeine Entwicklungen im Leben der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte im Oberbaselbiet und der Region Basel interessieren, wie auch jene, denen es hauptsächlich um die Besonderheiten des «Ramschbrgs», seiner Einwohnerinnen und Einwohner und seiner Einrichtungen geht. Denn zumindest eines war das früher arme Bauernund Posamenterdorf, das noch bis vor Kurzem so sehr auf das Budget achten musste, schon immer: reich an Geschichte und Geschichten. Umso schöner, dass es sich die lange erwartete Heimatkunde jetzt endlich leisten konnte.
Die Ramlinsburger Heimatkunde kann auf der Gemeindeverwaltung bezogen oder im Buchhandel beziehungsweise beim Verlag Baselland bestellt werden. Verkauft wird das Buch auch an der Vernissage vom 16. Juni, 11 Uhr, in der Mehrzweckhalle Ramlinsburg. Anmelden kann man sich bei der Gemeindeverwaltung.
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