«Dörflibar» – ein Ort für gute Gespräche
30.12.2025 NusshofDie Grappa-Bar öffnet wieder – unter neuem Namen und neuer Leitung
Seit diesem Sommer ist die «Grapperia» in Nusshof geschlossen. Doch vielen fehlt die Bar. Andreas Schenk hat deshalb Menschen zusammengetrommelt und den Verein Dörflibar gegründet, der ab ...
Die Grappa-Bar öffnet wieder – unter neuem Namen und neuer Leitung
Seit diesem Sommer ist die «Grapperia» in Nusshof geschlossen. Doch vielen fehlt die Bar. Andreas Schenk hat deshalb Menschen zusammengetrommelt und den Verein Dörflibar gegründet, der ab Januar neues Leben ins Lokal bringen wird.
Carolina Mazacek
Seit dem Sommer ist die «Bar Primagioia Grapperia» im ehemaligen «Milchhüsli» von Nusshof geschlossen. Ihre Türen werden sich jedoch Anfang Januar unter dem neuen Namen «Dörflibar» und unter der Leitung des gleichnamigen Vereins wieder öffnen. Einer der Initianten ist Andreas Schenk, der Präsident des Vereins Dörflibar und ausserdem Teil des Trios, welches bereits das alte «Milchhüsli» in die «Grapperia» umgewandelt hat.
Das 1926 erbaute Häuschen wurde als «Milchhüsli» benutzt, bis es 1972 seinen Betrieb einstellte und es keine Verwendung mehr dafür gab. Auch wenn das «Milchhüsli», wie Andreas Schenk zur «Volksstimme» sagt, in sehr schlechtem Zustand war, spuckten die drei Grappa-Fanatiker Patrick Born, Nico Schauli und er im Jahr 2016 in die Hände und die «Bar Primagioia Grapperia» wurde geboren. Es lief gut, viele Gäste kamen, wie der 75-Jährige sagt, doch dann kam die Corona-Pandemie. «Die Bar war zu klein, um die Corona-Massnahmen einzuhalten, deshalb mussten wir schliessen», führt Schenk aus. Nach der Pandemie erholte sich die Besucherzahl jedoch nicht gut und er und Nico Schauli wollten nicht mehr weitermachen. Schenk erklärt: «Es war für uns zu viel.»
Patrick Born führte die Bar danach alleine, bis er sie aus gesundheitlichen Gründen im Sommer dieses Jahres schliessen musste – und es im ehemaligen «Milchhüsli» wieder still wurde.
Mehr als eine Bar
Nach einiger Zeit gingen die ehemaligen Gäste zu Andreas Schenk und fragten ihn, wann die Bar wieder öffne. Schenk bemerkte, dass es ein Bedürfnis nach einem Ort, an dem man sich wieder treffen kann, gibt.
Also fing er an, Personen zu fragen, ob sie Lust und Zeit hätten, eine Bar zu führen, denn alleine wollte er die Bar nicht bewirtschaften. «Jeden Freitag zu wirten, würde mir zu viel Kraft rauben», erläutert der Nusshöfer.
So entstand vor einem Monat der Verein Dörflibar, der aus neun Mitgliedern besteht. «Wir sind ein gemischter Verein – wir haben junge und ältere Mitglieder sowie Mitglieder aus dem Gemeinderat. Wir sind gut vernetzt», sagt der Vereinspräsident, der selbst langjährig im Gemeinderat tätig war und aktuell im Bürgerrat sitzt. Der Verein hat nicht das Ziel, eine Rendite zu erwirtschaften, sondern, wie Schenk sagt, einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen treffen können. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Bleibt trotzdem ein Betrag übrig, wird dieser nach geleisteten Stunden aufgeteilt.
Das drittkleinste Dorf im Baselbiet hat mit dem Restaurant «S’Beizli» schon ein anderes Lokal. Für den Verein stellt es keine Konkurrenz dar, denn es hat nur an den letzten drei Tagen des Monats geöffnet. Schenk erläutert: «Ohne ‹Dörflibar› hätten wir keinen Ort für jede Woche.» Denn die «Dörflibar» wird jeden Freitag von halb sechs bis elf geöffnet sein.
Die Bar hat ausserdem kein Essen auf der Karte. Den Mitgliedern steht es jedoch frei, selbst etwas anzubieten. Sei es Kuchen oder belegte Brötchen
– wer einen kleinen Nebenverdienst erzielen möchte, könne dies tun, so Schenk. Aber für ein Abendessen gehe man ins «S’Beizli».
Die Entscheidung, den Namen von «Grapperia» in «Dörflibar» zu ändern, hat laut Schenk technische Gründe: «Als die ‹Grapperia› noch geöffnet war, dachten viele, man könne dort nur Grappa trinken. Aber es gab auch andere Getränke.» Mit den neuem Namen wollte der Verein dieses Missverständnis ausräumen.
Er sei motiviert, weil er gerne mit Menschen arbeite und zuversichtlich in die Zukunft blickt. «Wir schauen, wie es bis März laufen wird. Klappt’s? Dann machen wir weiter.» Aber zuerst steht die Neueröffnung am ersten Freitag im neuen Jahr an.


