Drei Glanzpunkte, drei Punkte
07.10.2025 Sport, EishockeySWHLB: EHC Zunzgen-Sissach – EHC Thun 3:1 (1:1, 0:0, 2:0)
Die ZS-Ladies gewinnen ihr zweites Meisterschaftsspiel zu Hause gegen Aufsteiger Thun, ohne zu überzeugen. Auf den Meister wartet noch eine Menge Arbeit, will er wieder vorne mitmischen. Der erste Schritt dazu ist jedoch ...
SWHLB: EHC Zunzgen-Sissach – EHC Thun 3:1 (1:1, 0:0, 2:0)
Die ZS-Ladies gewinnen ihr zweites Meisterschaftsspiel zu Hause gegen Aufsteiger Thun, ohne zu überzeugen. Auf den Meister wartet noch eine Menge Arbeit, will er wieder vorne mitmischen. Der erste Schritt dazu ist jedoch getan.
Daniel Monnin
Wer nicht gut spielt und trotzdem gewinnt, der wird in einer Meisterschaft weit kommen. Oder anders formuliert: Das Wichtigste, in diesem über weite Strecken zerfahrenen Spiel des Frauenteams des EHC Zunzgen-Sissach gegen den EHC Thun, den Aufsteiger aus dem Berner Oberland, waren die drei Punkte. Die matchentscheidenden Szenen sollten sich die Oberbaselbieterinnen als Wegweiser für die kommenden Aufgaben mindestens zehnmal im Video anschauen. Es waren kurze Glanzpunkte, die aufgezeigt haben, wie man gewinnt und wie man ein verkorkstes Spiel doch noch zu seinen Gunsten drehen kann.
Die erste Szene gehörte der amerikanischen Neuverpflichtung Bailey Kehl: Die Verteidigerin brachte die ZS-Ladies mit einem kernigen Handgelenkschuss in der vierten Minute in Führung. Es war der erste Schuss auf das Tor der 26-jährigen Dunja Fasel, die in ihrer 14-jährigen Karriere gegen 100 Spiele in der SWHLB für die GCK Lions und die Brandis Ladies gespielt hat. Danach war Sendepause, die ZS-Ladies waren offensiv trotz 24 Abschlüssen schlicht zu harmlos, um Fasel ein zweites Mal bezwingen zu können.
Hellwach war Thuns U18-Nationalspielerin Maiko Rösti. Die Verteidigerin lancierte nach 45 Sekunden im Mitteldrittel SCB-Leihgabe Andrea Schranz, die dank eines verunglückten ZS-Wechsels allein auf Goalie Kelly Russi zufahren konnte und sicher zum 1:1 traf.
Sieg in 33 Sekunden gesichert
Für die Entscheidung liessen sich die ZS-Ladies gerade einmal 33 Sekunden Zeit. Im Schlussabschnitt waren noch keine zwei Minuten gespielt, als ein «Luftzug» aus dem Playoff-Final durch die «Kunschti» zog: Nach 41:25 schloss die vorher unauffällige Jana Poirrier einen mustergültigen, weil direkt gespielten Angriff über Maria Heinonen und Laurine Modoux ab und traf gekonnt gegen die bei Spielmitte eingewechselte neue Thun-Torhüterin Malin Willen. 33 Sekunden später, mit dem ersten Angriff nach dem Puckeinwurf, zeigte auch die dritte ZS-Angriffsformation, wie man Tore schiesst, und bewarb sich ihrerseits für ein Lehrvideo. Noelia Rueff veredelte die Pässe von Meret Hofstetter und Bailey Kehl aus dem Gewühl vor dem Tor.
Der erste Sieg nach dem Titelgewinn müsste eigentlich den Knoten – zu viel Eigendruck, zu wenig Selbstvertrauen – lösen können, zumal am Sonntag eine ganze Reihe von Spielerinnen aus verschiedenen Gründen fehlten. Allen voran die erfahrene Sabrina Müller, aber auch Fribourg-Leihgabe Manon Jossevel (Einsatz im Nachwuchs) sowie Xenia Kreutzer, Nina Buser, Clara Seibert und Melanie Lambert. Kommt dazu, dass sich das Team in der Findungsphase befindet und das Spielverständnis respektive die Automatismen erst eingearbeitet werden müssen.
TELEGRAMM
EHC Zunzgen-Sissach – EHC Thun 3:1 (1:0; 0:1; 2:0). Eisbahn: Sissach. Zuschauer: 48.
Schiedsrichter: Bieri, Römer. Tore: 4. Kehl (Hehlen, Bärtschi) 1:0; 21. Schranz (Rösti) 1:1; 42. Poirrier (Heinonen, Modoux) 2:1; 42. Rueff (Hofstetter, Kehl) 3:1. Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen ZS; 3-mal 2 Minuten gegen Thun.
Zunzgen-Sissach: Russi; Kehl, Na. Buser; Heinonen, Häfelfinger; Rueff, Knezic; Bärtschi, Hehlen, Habegger; Poirrier, Modoux, Gehrig; Stahel, Hofstetter.