Dorfeingang soll attraktiver werden

  25.09.2025 Hölstein

Gemeindeversammlung stimmt Kredit für Studienauftrag zu

Auf einer Fläche von 18 800 Quadratmetern will die Gemeinde Hölstein neue Nutzungsmöglichkeiten für Wohnraum und Gewerbe schaffen. Im Boot sind auch private Landeigentümer. Das Vorhaben stösst auf breite Unterstützung.

Elmar Gächter

Das gemeindeeigene Grundstück «Husmatt» am nördlichen Dorfeingang von Hölstein liegt seit dem Abbruch der alten Turnhalle vor ein paar Jahren weitgehend brach. Die Absicht des Gemeinderats, die er an einem öffentlichen Anlass 2018 geäussert hat, war, auf der Fläche von rund 5800 Quadratmetern Wohnungen in verschiedenen Grössen für alle Generationen zu erstellen. Ausser Zwischennutzungen hat sich seither allerdings nicht viel getan.

Nun kommt Bewegung in die Angelegenheit. Mit einem Budgetkredit von 120 000 Franken wurden Grundlagen für eine Projektierung erarbeitet. Neu sind auch private Grundeigentümer ins Boot geholt worden. So stand an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Montagabend ein weiterer Kredit von 250 000 Franken zur Diskussion, mit dem ein Studienauftrag für die Aufwertung eines erweiterten Gebiets ermöglicht werden soll. Der neue Projektperimeter umfasst rund 18 800 Quadratmeter und schliesst unter anderem zusätzlich das Areal der Firma Wisler AG, die Autogarage Schneider sowie bestehende Wohnbauten ein.

«Wir wollen die Chance nutzen, um neuen Wohnraum zu schaffen, das Gewerbe zu stärken und den nördlichen Dorfeingang attraktiver zu gestalten», sprach Gemeinderat Andreas Schäfer zu den 43 stimmberechtigten Teilnehmenden. Vorrangiges Ziel der Behörde ist es, das Areal mit einem Teilzonenplan oder Quartierplan in eine Wohnund Geschäftszone umzuwandeln. Das Grundstück der Gemeinde liegt heute in der Zone für öffentliche Werke und Anlagen, jenes der Privaten weitgehend in der Gewerbezone.

Vorgesehen ist ein städtebaulicher Studienauftrag mit offener Präqualifikation, aus der vier Teams ausgewählt werden. Sie sollen gestützt auf die vorhandenen Grundlagen Lösungen für die Arealentwicklung vorschlagen. Begleitet wird der Auftrag von einem Fachgremium mit einem Architekten, einem Büro für Raumplanung, Vertretungen von Gemeinderat und Verwaltung, Baukommission sowie den Parzelleneigentümern.

Die Projektteams sollen laut Gemeinderat Schäfer ihre Vorschläge unabhängig von den bestehenden Eigentumsverhältnissen und Parzellengrenzen erarbeiten können. Die Exekutive erhofft sich eine gestalterisch hochstehende bauliche Entwicklung, die eine gemischte Nutzung für Wohnraum, Dienstleistungen und Gewerbe ermöglichen soll. Die Umsetzung soll etappenweise erfolgen. Im Kreditbetrag von 250 000 Franken enthalten sind Pauschalbeträge von je 30 000 Franken für jedes der vier Projektteams.

Private an Kosten beteiligen?
Anträge an der Versammlung, die eine Abstimmung veranlasst hätten, wurden nicht eingebracht. Hingegen nutzten die Teilnehmenden den Anlass zu reger Diskussion. So machte ein Teilnehmer beliebt, die privaten Eigentümer an den Kosten des Studienauftrags zu beteiligen: «Was nichts kostet, ist nichts wert.»

Gemeindepräsidentin Andrea Heger hielt entgegen, dass der Auftrag vor allem auch im Interesse der Öffentlichkeit erfolge. Ein Beitrag an einen künftigen Mehrwert könnte den Privaten allerdings in Form von Geld oder Sachwerten auferlegt werden, wie Architekt Paul Rosenmund, der das Fachgremium leitet, festhielt. «Jedoch erst, wenn ein solcher auch tatsächlich entstanden ist.»

Die Zimmerei und Schreinerei Wisler AG ist seit mehr als einem Jahrhundert am jetzigen Standort beheimatet. Simone Wisler, die zusammen mit ihrem Mann den Betrieb führt, begrüsst die Absichten des Gemeinderats. «Wir wurden immer wieder bei der Gemeinde vorstellig, um eine Zonenplanrevision zu veranlassen. Da unser Areal zu gross ist für die Bedürfnisse der Firma, möchten wir schon seit längerer Zeit eine bessere Nutzung, vor allem auch für Wohnzwecke.»

Die Versammlungsteilnehmenden liessen sich von den Voten des Gemeinderats grösstenteils überzeugen und stimmten dem Kreditantrag mit 34 Ja- gegen 4 Nein-Stimmen klar zu. Die Studienergebnisse sollen bis ins erste Quartal 2026 vorliegen.


Ja zur Jugendzahnpflege

emg. Ohne Diskussion und einstimmig genehmigte der Hölsteiner Souverän die von Gemeindepräsidentin Andrea Heger präsentierte Revision über die Kinderund Jugendzahnpflege. Vom neuen Subventionsschlüssel profitieren vor allem niedrige Einkommen in Form von besseren Beitragsleistungen. Er verursacht der Gemeinde Mehrkosten von jährlich rund 7500 Franken.


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