«IG Kultur» soll für Banntag oder 1.-August-Feier Personal gewinnen
In Zeiten von Mitgliederschwund und Auflösungen von Vereinen werden Dorfanlässe in Rümlingen mit einem neuen Konzept erhalten. Mithilfe einer Interessengemeinschaft sollen insbesondere junge ...
«IG Kultur» soll für Banntag oder 1.-August-Feier Personal gewinnen
In Zeiten von Mitgliederschwund und Auflösungen von Vereinen werden Dorfanlässe in Rümlingen mit einem neuen Konzept erhalten. Mithilfe einer Interessengemeinschaft sollen insbesondere junge Leute als Helferinnen und Helfer gewonnen werden.
Sander van Riemsdijk
Sinkende Mitgliederzahlen bei Dorfvereinen machen auch vor der 443-Einwohner-Gemeinde Rümlingen nicht Halt. Teilweise müssen Vereine wegen Überalterung und fehlendem Nachwuchs sogar aufgelöst werden – wie etwa Ende vergangenen Jahres der Schützenverein Rümlingen. «Seit einigen Jahren beobachten wir, dass das Vereinsleben in unserem Dorf einschläft», sagt Corinne Cartier, im Gemeinderat zuständig für Kultur, Freizeit, Sport und Gemeindeanlässe. «Wir haben nur noch fünf Vereine im Dorf.»
Diese Entwicklung erschwert die Organisation von Anlässen, weil es zunehmend an freiwilligen Helferinnen und Helfern fehlt. Banntag, Naturschutztag oder 1.-August-Feier können deshalb nicht mehr auf so viele Helferinnen und Helfer zählen wie früher. «Mit der Gründung der ‹Interessengemeinschaft Kultur› möchte der Gemeinderat dieser Entwicklung entgegenwirken», sagt Mitinitiantin Corinne Cartier.
Idee kommt gut an
An einer Sitzung im Februar, zu welcher der Gemeinderat jeweils die Vereine einlädt, wurde die fehlende Unterstützung bei Dorfanlässen angesprochen. «Uns war es wichtig zu vermitteln, dass der Gemeinderat den Vereinen mit der Gründung einer IG nicht die Organisation von Anlässen abnehmen, sondern im Sinne einer Entlastung Unterstützung anbieten möchte», erklärt die Gemeinderätin. «Ebenso wollten wir frischen Wind hineinbringen.» Die Anlässe sollen moderner werden und auch ein jüngeres Publikum ansprechen.
Ein wesentlicher Vorteil einer Interessengemeinschaft: Anders als ein Verein braucht sie keinen Vorstand und ist daher mit kleinem Aufwand zu gründen und zu organisieren. Auf einen Aufruf im Gemeindeblatt und dank erfolgreicher Mund-zu-Mund-Propaganda haben sich rund 15 Personen für eine Mitarbeit in der «IG Kultur» gemeldet.
«Angesichts der steigenden Einwohnerzahl wollen wir insbesondere Familien ansprechen und in die Organisation von Anlässen einbinden», sagt Corinne Cartier. Ziel sei es, junge Leute schrittweise an die traditionellen Anlässe heranzuführen. Kosten fallen für die neue IG keine an; wie bisher übernimmt die Gemeinde die Auslagen für ihre Veranstaltungen.
Vorgesehen ist, dass die Interessengemeinschaft die Leitung bei Planung und Organisation übernimmt, während Mitglieder der Dorfvereine nach Möglichkeit bei der Durchführung von Anlässen mithelfen. Als erster Bewährungstest steht die Organisation der kommenden 1.-August-Feier bevor. Corinne Cartier zeigt sich zuversichtlich, dass die neuen Strukturen zum Erfolg führen werden. Gleichzeitig betont sie: «Die Dorfvereine sind in der Bevölkerung gut verankert und bleiben ein wichtiger Teil unserer Gemeinde.»