Die eine Niederlage zu viel
30.04.2024 Fussball, Sport3. Liga: SV Sissach – US Olympia 1963 2:3 (1:0)
2:0 geführt, 2:3 verloren – das Spiel gegen Olympia ist die eine Niederlage zu viel: Der SV Sissach und Trainer Toni Di Biase gehen getrennte Wege.
Timo Wüthrich
Enttäuschung, Frust ...
3. Liga: SV Sissach – US Olympia 1963 2:3 (1:0)
2:0 geführt, 2:3 verloren – das Spiel gegen Olympia ist die eine Niederlage zu viel: Der SV Sissach und Trainer Toni Di Biase gehen getrennte Wege.
Timo Wüthrich
Enttäuschung, Frust und Ratlosigkeit machten sich auf dem Rasen des Tannenbrunns breit, nachdem der Schiedsrichter das Spiel beendet hatte. Dabei hatte der Samstagabend aus Sicht des SV Sissach doch so gut begonnen. Die Oberbaselbieter zeigten mit einem ausgeprägten Kampfwillen und viel Zug zum Tor eine überzeugende Anfangsphase; bereits in der vierten Minute brachte Dominic Weber seine Farben per Kopfball in Führung.
Das Sissacher Kollektiv hielt den Druck auf die schläfrig agierende US Olympia aufrecht und erzielte in der 13. Minute beinahe einen weiteren Treffer. Doch dieser wurde aufgrund einer Abseitsposition aberkannt. Die Basler Gäste erwachten in der Folge verspätet aus ihrem Winterschlaf und kamen zu einigen gefährlichen Chancen. Oft gelang es den beiden physisch starken Stürmern des Tabellendritten, die hohen Zuspiele festzumachen und ihre flinken Mitspieler in Szene zu setzen.
Die zweite Hälfte begann wie die erste: Nicht lange nach Wiederanpfiff zappelte die Kugel im Netz. Der Sissacher Kapitän Alban Zeqiri hatte nachgesetzt und einen Fehler des gegnerischen Torhüters ausgenutzt. Wieder erstarkte die US Olympia aber mit zunehmender Spieldauer und den Oberbaselbietern gelang kaum mehr eine Entlastung. Das überfällige Anschlusstor wurde schliesslich in der 65. Minute erzielt, dies notabene mit einem Sonntagsschuss per Aussenrist.
Trennung vom Trainer
«Man hat gesehen, dass einige von ihnen technisch stark sind. Sie wussten mit dem Ball umzugehen», bilanzierte SVS-Aussen Nicola Lucini nach dem Abpfiff. In der Schlussphase war auch ersichtlich, dass das Team aus dem Nachbarkanton grössere Erfahrung mitbringt. Die bissigeren Gäste glichen nach einem Fauxpas der Sissacher Defensive in der 81. Minute aus. Und mit einer der letzten Aktionen der Partie trat gar der Super-GAU für die Rot-Weissen ein: Ouassim Yahyaoui drehte den Spielstand mit seinem zweiten Treffer auf 2:3.
«Der heutige Spielverlauf ist ein Abbild der ganzen Saison. Wir haben schon in vielen Matches gut begonnen, geführt, und dann das Geschehen aus den Händen gegeben. Mir scheint es, als würden wir nach dem ersten Gegentor ängstlich. Wir lassen uns folglich in die Defensive drängen», so Lucini. «Dann kommt es nicht überraschend, wenn man nicht nur einen Gegentreffer kassiert. Heute hätten wir mindestens einen Punkt holen müssen.»
In der Tat hat der SVS jeden Zähler bitter nötig: Die Oberbaselbieter stehen nun mit 12 Punkten auf dem letzten Platz. Einen Rang weiter vorne rangiert der FC Gelterkinden, der am Samstagabend ebenso verloren hat. Auf das rettende Ufer, an welchem sich der NK Alkar sonnt, beträgt der Abstand vier Punkte. In den verbleibenden sechs Spielen gilt es für den SV Sissach, sich mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg zu stemmen.
Diese Aufgabe fällt nicht mehr Toni Di Biase zu. Wie gestern bekannt wurde, gehen der SV Sissach und der Gelterkinder per sofort getrennte Wege. «Der SVS will einen neuen Impuls geben und ich bin kein Sesselkleber», sagt Di Biase auf Anfrage. «Das Ende ist schade, aber ich hoffe, dass Sissach die Wende noch schafft.» Der Verein hat Luca Masi als Nachfolger bestimmt. Assistiert wird er von Spieler Marvin Schneider, der an die Seitenlinie wechselt.
TELEGRAMM
SV Sissach – US Olympia 1963 2:3 (1:0). Sportplatz: Tannenbrunn. Zuschauer: 50. Tore: 4. Weber 1:0; 56. Zeqiri 2:0; 66. Kiendrebeogo 2:1; 81. Yahyaoui 2:2; 90+1. Yahyaoui 2:3.
Sissach: Kühn; Petrovic (71. Kaderli), Schaffner, Hunziker, Keller; Speiser (76. Gökpinar), Weber, Sepic, Nyarko, Lucini (72. Dellolio); Zeqiri (84. Rickenbacher).
Bemerkungen: 14. Tor von Zeqiri wegen Abseits aberkannt. Verwarnungen: 45+1. Altamirano, 67. Petrovic, 75. Speiser.