Die Bahn bringts
16.04.2024 OberdorfWaldenburgerbahn ermöglicht Überbauung
Gemeindepräsident Piero Grumelli führt es eindeutig auf die erneuerte Waldenburgerbahn zurück, dass Oberdorf nach langem Darben einen deutlichen Zuwachs der Bevölkerung zu verzeichnen hat. Er ist überzeugt, dass ...
Waldenburgerbahn ermöglicht Überbauung
Gemeindepräsident Piero Grumelli führt es eindeutig auf die erneuerte Waldenburgerbahn zurück, dass Oberdorf nach langem Darben einen deutlichen Zuwachs der Bevölkerung zu verzeichnen hat. Er ist überzeugt, dass sich diese Entwicklung im Tal fortsetzt.
jg. Vor einem Jahr noch führte Oberdorf mit minus 30 die unrühmliche Tabelle der Gemeinden an, die in absoluten Zahlen 2022 die meisten Einwohner eingebüsst haben. Ein Jahr später steht Oberdorf erneut an der Spitze des Bezirks, aber dieses Mal der Gemeinden mit dem zahlenmässig grössten Zuwachs. Und auch anteilmässig (plus 5,0 Prozent) reicht es hinter den Kleingemeinden Hersberg und Titterten noch aufs Podest. Sehr ähnlich entwickelt sich der südliche Nachbar, der Bezirkshauptort Waldenburg.
Dem Gemeindepräsidenten Piero Grumelli ist klar, worauf diese aussergewöhnliche Trendwende zurückzuführen ist. «Das Fraisa-Areal», sagt er und meint damit die Überbauung des Gewerbegebiets. Auf der 9000 Quadratmeter umfassenden und brachliegenden Fläche von einst sind heute 41 Wohnungen anzutreffen. Überraschend schnell waren sie alle verkauft oder vermietet.
Trend hält an
«Das spricht für die Wohnqualität in Oberdorf», sagt Grumelli, «sie ist dank der neuen Waldenburgerbahn deutlich gestiegen. Eindeutig.» Als regelmässiger ÖV-Benutzer gewinnt er den Eindruck, dass mit dem neuen Rollmaterial und vor allem dem Viertelstundentakt das «Bähnli» im Tal entschieden mehr genutzt werde. «Die Züge sind heute weit besser besetzt als früher», sagt er. Aber die Gemeinde profitiert nicht einfach von diesem Einmal-Effekt. Es entstehen mehrere weitere Wohnblöcke. Wenn er sich auf der Verwaltung nach der aktuellen Einwohnerzahl erkundige, liege sie höher als beim letzten Besuch. 2595 Personen waren es am Freitag; es geht im ähnlichen Stil weiter – trotz des hohen Steuersatzes von 65 Prozent. Dieses Gedeihen zwingt den Gemeinderat, insbesondere beim Schulbau zu investieren und vorwärtszumachen.
Oberdorf komme auch entgegen, dass dort das Bauen und das Bauland erschwinglicher sind «als zum Beispiel in Liestal, Bubendorf oder Sissach». Dass Bahn und Bodenpreise den Bevölkerungs-Boom auslösten, wird auch durch das Plus bestätigt, das an der Vorderen Frenke auch aus Waldenburg und aus Langenbruck vermeldet wird. Selbst Bubendorf wuchs, wenn auch nicht überdurchschnittlich. Niederdorf, der nördliche Nachbar, tanzt mit einem leichten Minus in der jüngsten Statistik allerdings aus der Reihe. «Das ändert sich schnell», sagt Grumelli voraus, «wer mit der Bahn durchs Tal fährt, sieht in Niederdorf bereits zahllose Bauprofile.»